Ist vieles dabei persönliche Ansichtssache
Ich halte nichts davon, dafür Geld auszugeben, womit man dann herumknallt. Ich stelle mich immer zu denen, denen das gefällt und schau mir das dann an. Für dieses Geld (ich habe gehört, im Durchschnitt so um die 200 Euronen) kaufe ich mir was Gutes zu trinken oder gehe mit meiner Frau in ein besonders ausgewähltes Lokal zum Essen. Das Geld für die Knallerei sollen andere ausgeben, denen es gefällt, ich bin da nicht dabei (beim Geld ausgeben).
Wenn sich z.B. am Ende des Brezelfestes in Speyer (jeden Juli) die Veranstalter zu einem Feuerwerk finanziell vereinbaren und das Ganze wird als Abschluss dann bestaunt, - o.k. Da stehe ich dann mit einem Bier in der Hand dabei und schau mir das an. Aber das ist eine organisierte Sache. Wenn sich wie jedes Jahr die Stadtverwaltung bei uns in Rumänien mit einem besonders schönen Silvesterfeuerwerk in die Popularität heben will (obwohl sie das ganze Jahr über einen Haufen Sch. baut), dann schaue ich mir das auch zusammen mit meinen Freunden, die mit mir gegen den Bürgermeister oppunieren, mit einem Glas Sekt in der Hand an.
Aber ich werde den Teufel tun, mich daran finanziell zu beteiligen und werde mir nicht einmal Knallerbsen dafür kaufen. Das Interessante dabei ist, dass hier auch ein Persönlichkeitsprofil mitspielt, - so erscheint es mir jedenfalls. Der Hobby-Feuerwerker, der dann seine Knallerei präsentiert, wartet gespannt darauf, dass man vor ihm in Form der Beurteilung in Entzücken ausbricht. Fehlt das, oder es kommt sogar Kritik an seiner Knallerei, dann ist der Abend mit Sicherheit gelaufen.
Die Kids, die keine Ahnung haben, was ihnen da aus dem schönen EU-Land verkauft wird und was für sie eine regelrechte Gefahr darstellt, die müssen halt ihre persönlichen Erfahrungen machen. Wenn da einem der Daumen oder auch ein paar Finger der Hand dann fehlen, dann beglückwünsche ich sie, mit den Worten: "Wieder mal ins Schwarze getroffen". Mitleid ist mir da fremd.
Mein Fazit:
Feuerwerk, zu einer bestimmten Gelegenheit (Silvester, Stadtfest, oder sonst was), von Fachleuten die dafür beauftragt werden, organisiert und ausgeführt, - o.k, damit kann ich leben, - zumindest in der Stadt. Klar sind dann auch so manche Haustiere die Leidtragenden, aber damit kann man sich arrangieren. Die Kleintiere (Katzen, Hamster, etc.) kommen sowieso ins Haus bei dieser Gelegenheit, und die Hunde kommen in diesen 1 - 2 Stunden an Stellen, wo sie das gefahrlos überstehen können. Auch meine Hunde. Der Hund, der danach ein psychisches Trauma durchzumachen hat, weil er keinen Knall verträgt, - nun ja, darüber will ich nicht urteilen, weil ich mir dadurch nur Feinde mache. Meine Hunde sind jedenfalls alle schussfest. Natürlich ist das nichts Erfreuliches, auch nicht für die Hunde, keine Frage. Aber als Hundehalter weiß man, wie man das in trockene Tücher bringt, damit die Tiere keinen Schaden erleiden.
Ich hab mir das alles durchgelesen, so in den Kommentaren. Natürlich ist es in meinen Augen abartig, solche Knallerei in Schigebieten oder Berghütten durchzuführen, die sich naturgemäß in Waldnähe befinden. Da werden die Wildtiere dann beeinträchtigt, deren Instinkte und vor allem Gehörorgane aufgrund der Nicht-Domestitazion vom Menschen weit intensiver ausgeprägt sind. Diese Tiere werden dann verschreckt, manche aus ihrer Winterbehausung aufgeschreckt und manche - ja nach Art - sogar aus dem Winterschlaf gerissen.
Darauf kommen die Wenigsten, zumal ja kaum einer mehr weiß, welche Tiere sich im Winter im Wald aufhalten und dabei auf Futtersuche sind, und welche Tiere sich in einem Winterschlaf befinden. Sogar bei den Bären ist das unterschiedlich, je nach Bärenart. Meinem Jüngsten habe ich das als Heim-Referat aufgegeben (Anordnung von mir als Vater), damit er wenigstens die Tiere in den Karpaten einsortieren kann. In den Schulen lernt man das ja nicht mehr.
Also, ich bin nicht generell dagegen, sondern bei mir spielt das "wo" und das "wie" eine Rolle. Da man aber in vielen Ländern, und vor allem auch in Deutschland, das Differenzieren verlernt hat, wird es wohl auf ein Verbot hinauslaufen, wenn sich der nächste Brand durch ein Silvestergeschoß ereignet hat.
Ein Land, dass in der Administration zum Bürokratismus verkommen ist, das nicht mehr unterscheiden kann, was Sache ist, das wird sich weiter zum Negativen entwickeln. Was meine ich mit "nicht mehr unterscheiden":
Beispiel:
Ich muss zwischen einem Syrer unterscheiden, der aus seiner Heimat aufgrund der Verfolgung von militanten Gruppierungen geflohen ist, und zwischen einem Syrer, der das Einladungsvideo von Tante Merkel im Jahre 2015 als eine bequeme Möglichkeit in den Eintritt durch staatliche Subventionen abgesicherte Existenz verstanden hat. Dazu noch den ganz anderen Syrer, der ein Gewinn für die Gesellschaft in Deutschland ist, wie der Kinderarzt, der im Rheinland eine Kinderklink leitet und den Arztberuf noch als das versteht, was er früher einmal bei uns war.
Ich denke, damit den Begriff "unterscheiden" definiert zu haben. Und, so komisch das auch klingen mag, beim Feuerwerk ist es nicht viel anders, vom Prinzip her.