Trauert der Baubranche irgendjemand nach?

Echo, Dienstag, 12.09.2023, 11:02 (vor 471 Tagen) @ Dieter3437 Views
bearbeitet von Echo, Dienstag, 12.09.2023, 11:05

Es ist ja nicht so, dass die Leute keine Häuser mehr bräuchten, es ist schlicht unbezahlbar geworden, insbesondere in nachgefragten Gegenden. Die Baubranche selbst hat da sicherlich einen guten Beitrag zu geleistet. Zuvor konnte man durch niedrigen Zins sich trotzdem noch ein Dach über dem Kopf leisten, doch die Zeiten sind vorbei. Also brechen die Aufträge weg. Politikversagen ist wohl der endgültige Sargnagel gewesen.

Aber mal angenommen, die Firmen gehen den Bach runter, wäre das Schlimm? Jahrelang saßen die auf hohem Ross und haben aufgrund zu hoher Nachfrage die Interessenten vertröstet oder nicht selten auch abgezockt. Nicht zuletzt auch weil die Politik so viele Vorgaben beim Bauen macht, dass man die Vorschriften ohne Generalunternehmer gar nicht mehr durchblicken würde. Clevere Handwerksbetriebe haben auch einfach selber gebaut und dann teuer vermietet. Oder sich als Bauträger versucht und teure Eigentumswohnungen vermarktet. In guten Zeiten sollten also auch gute Polster aufgebaut worden sein. Dass Konsum zyklisch verläuft, ist ja kein Geheimnis.

Wenn die Boomer ausziehen gibt es in nächster Zeit ohnehin noch viel Altbestand zu sanieren; ich denke die Arbeit wird nicht ausgehen, es müssten einfach nur die Preise runter. Steuersenkung und Angebotsüberschuss bei Photovoltaik hat uns einen richtigen Boom beschert, das könnte man auf andere Bereiche genauso anwenden.

Das Problem das entstehen kann, wenn eine Branche Leidet ist eigentlich nur, dass die Arbeiter abwandern in andere Branchen, etwa in die Industrie. Oder durch Insolvenz allgemein Know-How verlorengeht, etwa bei der einst bekannten Walter Bau-AG für Großprojekte.


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