Weitere Überlegungen zu Putin vs. Prigoshin

mabraton, Dienstag, 27.06.2023, 15:59 (vor 544 Tagen) @ ebbes2174 Views

Hallo ebbes,

in mir ist die Ansicht gereift, dass die Sache so gelaufen ist weil Putin dachte, dass er Prigoshin vertrauen kann. Er hat ihm vieles zugetraut aber das nicht.

Prigoshin zieht in seinem letzten Pamphlet den Vergleich zwischen seinem "Marsch für Gerechtigkeit" und dem Kriegsbeginn. Er meint, so hätte es auch am 24.2.2022 laufen sollen. In Kiew einmarschieren. Parallel alle militärisch wichtigen Punkte besetzen und die Sache wäre gelaufen gewesen.
Abgesehen von "hätte, hätte, Fahrradkette". Prigoshin hat nicht auf dem Schirm, dass in der Ukraine eine Menge andere Faktoren mit im Spiel sind. Gut möglich, dass die USA mit Polen zusammen und der EU im Rücken sofort auf der Matte gestanden wären. Die Einheiten über welche die Ukrainischen Streitkräfte keine Kontrolle haben hätten einen Partisanenkampf begonnen. Die Russische Armee mag im Kampf den Wagnerianern nicht das Wasser reichen können. In der Aufklärung sitzen gute Leute. Das zeigt bspw. der Verlauf der ukrainischen Offensive.

Ich bin ein Küchen-Militärstratege. Prigoshin ist auch einer. Seine Kritik an den strukturellen Mängeln der Russischen Armee mag zutreffen, er ist dort aber für die Soßen zuständig und nicht der Küchenchef.

Oben hatte ich folgenden Artikel verlinkt.
Die Reorganisation der russischen Armeen von Thierry Meyssan

Gerade sehe ich, dass Meyssan eine Analyse zu Prigoshins Aufstand veröffentlicht hat.
Jewgeni Prigoschins Aufstand von Thierry Meyssan

Thierry Meyssan nennt im ersten Artikel Namen von Generälen aus der Russischen Armee, die nur wenigen im Westen geläufig sind. Anhand seiner langjährigen geostrategischen Analysen hat er wohl ein gutes Netzwerk.

beste Grüße
mabraton


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