Geld zwing die Menschen zum Arbeiten, es schafft Arbeitslager ohne Lager

Morpheus ⌂, Dienstag, 28.03.2023, 21:10 (vor 639 Tagen) @ Andree2174 Views

Hallo Andree,

ich finde jede Wissenschaft und jegliches Erschaffen von abstrakten Modellen der Wirklichkeit sollte den Menschen zu einer Verbesserung ihrer Lebensumstände helfen.
So wie es Newton mit seinen Gesetzen getan hat, nach dem ihm der Apfel auf den Kopf gefallen war.

Wir haben oft und lange darüber diskutiert, dottore hing nur an der Urschuldthese, die er m.W. von Gunnar Heinsohn https://de.wikipedia.org/wiki/Gunnar_Heinsohn übernommen hat aus persönlicher Ehrerbietung.

Mag sein.


Es ist klar, dass alles "Geld" seinen Ursprung hat in "Tributzahlung" einem Herrscher (von außen oder innen) gegenüber. Das Wort Zins hatte früher auch die Bedeutung = Steuer = Tribut. Das Wort Mietzins zeigt es noch und erst Recht das alte Lied:
Lustig ist das Zigeunerleben ...
Brauchen dem Kaiser kein´n Zins zu geben ...

Aus der Abgabeschuld gegenüber dem Herrscher wurde der "freie" Mensch zu einem Schuldner =
Debitist und wenn er diese üblicherweise periodisierte Schuld nicht beglich, zu einem Schuldigen gemacht, den man in den Schuldturm warf oder als Sklave verkaufte oder als Wehrdienstpflichtigen zum Heil des Herrschers verwendet.

Ja, das ist in 0,1 Prozent der Fälle der Fall. Aber - und das ist wichtig - die Abgabeschuld erzeugt aber auch dann eine Wirkung, wenn die Schulden pünktlich gezahlt werden. Und diese Wirkung, wenn die Menschen "normal gehorchen" ist eben, dass sie gezwungen sind eine Arbeitsleistung für Dritte (die Herrschenden) zu leisten. Mütter machen das für ihre Kinder, Menschen in der Sippe. Aber mit dem Geld entstand der Zwang dies außerhalb der Sippe zu machen. Und man bekam den Schutz, dass dies auch leistbar war. Was den Menschen eine enorme Erleichterung war und ist. Diese positiven Aspekte von Geld darf man nicht weglassen. Denn die Menschen durften in Freiheit wirtschaften, nicht als Sklaven. Weil das deutliche effizienter war, hat sich diese Form der Gesellschaft durchgesetzt.


Geld war auch Stück (= Vieh des Bauers) und was immer der Herrscher wollte...
Und Märkte wurden nur geschaffen (Marktrecht), damit getauscht werden konnte in die tributpflichtige "Währung", was auch immer das sei.

Ja, auch Eigentum wurde geschaffen, um die Menschen noch besser zu bewirtschaften. Vor dem allgemeinen Sach-Eigentum gab es nur das Eigentum an Land und dafür musste schon immer eine Form von Grundsteuer gezahlt werden. Egal ob als Beitrag zur Kriegsführung oder der Weitergabe von Ernte-Anteilen, oder oder.
Die Grundsteuer gibt es heute noch. Für das Eigentum an einem Kfz zahlen wir Kfz-Steuer, großzügiger Weise nur, wenn wir es nutzen (angemeldet haben).


Also Freund, das sind alles Selbstverständlichkeiten unbeschadet, dass es immer wieder Versuche und auch Gemeinschaften gab, die ohne Geld auskommen wollten und es auch eine gewisse Zeit schafften, aber eine Gegenleistung an den Herrscher = Schutzleistungserbringer war immer gegeben.

Ja, es gab immer wieder Rückschritte beim Geld und es gab auch Versuche von Gesellschaften ohne Geld.


Also, nix Neues unter der Sonne.

Ja und nein. Es geht um ein richtiges Verständnis von Geld und seinen Wirkungen.
Weil Geld ist in jeder Beziehung der Motor der menschlichen Entwicklung in den letzten zehntausend Jahren. Und es ist lohnend zu verstehen, wie Geld wirkt.
Man kann die Schäden erkennen, die es erzeugt und den Nutzen, den es stiftet.

Um die Unterschiede beim Verstehen des Wesens von Geld geht es in diesen Beiträgen. Da muss ich gerade schmerzhaft erleben, dass meine Sichtweise neu, anders und offensichtlich schwer verständlich ist. Aber ich bin von Ihrer Richtigkeit und Wichtigkeit überzeugt. Deshalb kämpfe ich hier dafür.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.


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