Das Pferd von hinten aufgezäumt
Hallo Morpheus,
meiner bescheidenen Meinung nach machst Du einen handwerklich groben Fehler, da Du Deinen Fokus auf das Abgabegut richtest und die Macht diesem Abgabengut untergeordnet darstellst.
Deine Ausführungen sind durchzogen von Konditionalsätzen à la 'wenn das Abgabengut besser verteilt wäre' / 'wenn über das Abgabegut bessere Kontrolle möglich wäre' / etc.
Tatsächlich ist aber die sog. Menschheitsgeschichte (so sie denn wahr ist, wie wir sie kennen, aber vieles spricht dafür) eine Abfolge von Machtkonzentrationen und Machtverlusten. Das Abgabegut folgt in Höhe und Ausprägung immer der Machtkonzentration, nicht umgekehrt. Die Form des Abgabeguts ist variabel; daß es in unserer Zeit Kreditgeld ist, ist nur Ausdruck der Verfeinerung der zivilisatorischen Strukturen (aka steuerbarer als ein Scheffel Weizen). Dem Wesen des Abgabeguts als ein Teil der Macht kommst Du mit Deinen Schlußfolgerungen damit nicht auf die Spur, Du versuchst nur à la Rousseau eine Einigung zur schmerzgeringsten Ausbeutung zu formulieren. Da Du aber mit der Fokussierung auf das Abgabegut die Rechnung ohne den Wirt = Macht machst, ist damit Dein Scheitern = Utopie = "Hoffen auf einen zukünftigen 'besseren' Menschen" vorprogrammiert.
Ob die Mafia so oder anders heißt; Macht ist Macht. Und verlangt Abgabegut.
Gruß
Bergamr
--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...