Nun auch Junge Welt zur Kriegsschuld Deutschlands am Ukraine-Konflikt

Manuel H., Sonntag, 05.03.2023, 12:39 (vor 574 Tagen) @ Miesepeter1812 Views

Ohne erkennbaren konkreten Anlass polterte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag in einem Fernsehinterview, es gebe »keinen Zweifel, dass es Deutschlands Politik war, die Putin dazu verholfen hat, das Geld zu bekommen, mit dem er seine Armee verstärkt hat«. Als Beispiel nannte Blaszczak die polnischen Warnungen vor dem Bau der mittlerweile durch Sprengstoffanschläge stillgelegten Pipeline Nord Stream 2.

Kurz darauf antwortete ihm der deutsche Botschafter in Warschau, Thomas Bagger, mit einem Tweet in polnischer Sprache: »Weiß der Minister, wie viele Milliarden Zloty Polen jährlich im Austausch gegen russische Energie nach Moskau überwiesen hat?« Vielleicht spielte Bagger damit auf eine Zahl an, die das polnische Institut Forum Energii im vorigen Jahr in einem Bericht veröffentlicht hatte: Bis 2021 habe Polen an Russland in zwanzig Jahren umgerechnet 156 Milliarden Euro für Erdöl und Kohle gezahlt. Erdgas war in dieser Rechnung nicht enthalten, weil die Kosten wegen des geheimen Charakters der Verträge nicht kalkuliert werden könnten, wie das Institut erläuterte.

Im Hintergrund dieser Polemik kann man die für viele überraschende Nachricht vermuten, dass Polen bis Ende Februar immer noch 200.000 Tonnen russisches Öl im Monat durch die Druschba-Pipeline bezogen hat.


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