Corona und kein Ende (eine kritische Betrachtung über Sinn und Unsinn der Studien)

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 27.12.2022, 23:11 (vor 478 Tagen) @ helmut-12160 Views

Immer wieder bin ich tief beeindruckt von den neuen und sich immer wieder verändernden wissenschaftlichen Erkenntnissen, was Corona resp. Covid 19 betrifft.

Ich stehe diesen „Erkenntnissen“, Interpretationen und überhaupt diesen Studien sehr skeptisch gegenüber. Man müsste sich die Mühe machen, derlei Studien akribisch zu analysieren, von A – Z, um dabei auch die Lücken aufzudecken. Das erfordert viel Zeit und vor allem die dazugehörige Fachkenntnis, die (so meine Annahme) bei 95% der Leser und Kommentatoren gar nicht oder nicht ausreichend vorhanden ist.

Die Fachkenntnis ist – soweit überhaupt – bei mir selbst nur unzureichend vorhanden, ich beziehe sie nur aus der Studienzeit im Bereich Phytologie. Zeit habe ich auch nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, es sei denn, ich wäre „Aktiv-Rentner“ (das ist sowas wie ein Vollzeit-Rentner). So aber bin ich „Passiv-Rentner“ (das ist jemand im Rentenalter, der aber noch aktiv im Beruf tätig ist) und muss mir meine Zeit einteilen.

Was ich machen kann und auch tue, bevor ich mir eine Studie reinziehe, das ist nach meiner "Analyse A – Z“ erstmal (A) den Verfasser zu durchleuchten und (B) herauszubekommen, wer den Verfasser resp. seine Studie finanziert. Dann klärt sich bereits im Anfangsstadium bei der Frage nach dem „cui bono?“ so manches. Dann sehe ich noch (C) die Überschrift, manchmal noch (D) das Vorwort oder die Einleitung, und dann habe ich mir schon das Weiterlesen erspart. (Z) brauche ich dann gar nicht, und ich bin sicher, dabei nichts versäumt zu haben, weil die Gegenüberstellung von (A) bis (D) schon alles aussagt.

Was mich stört, das ist das Übergewicht bei diesem Thema hier im Gelben. Liegt irgendwo zwischen Neu-Droge und Ersatz-Orgasmus. Von manchen, die ich auf irgendeinen Beitrag im Gelben hinweise und denen dieses Forum nicht so geläufig ist, bekomme ich als Rückfrage, ob es sich um das „Corona-Forum“ handelt. Meine Meinung dazu habe ich schon mehrmals - zum Ärgernis von manchen – zum Ausdruck gebracht.

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=625041

Es geht nicht nur darum, dass dadurch die sonst üblichen Themen in den Hintergrund treten, beginnend mit den Aktien und Börsen, aber auch bis zu den anderen weltpolitischen Ereignissen. Wenigstens die Ukraine wurde hier ausreichend beleuchtet.

Warum wärme ich das, was ich bereits im benannten link beschrieben habe, wieder auf?

Ganz einfach, weil ich endlich einmal klar die Unsinnigkeiten der „wissenschaftlichen Studien“ für jeden transparent machen will. Wenn man die Zeit von Januar 2020 bis heute, also diese drei Jahre, Revue passieren lässt, dann hat es unzählige Studien gegeben, aus und in jede Richtung.

In der Anfangszeit waren es die Zoonose-Studien, und man hat krampfhaft nach wissenschaftlichen Erklärungen geforscht, warum diese chinesischen Fledermäuse zusammen mit den Gürteltieren so ansteckend sind. Da hat man nachgewiesen, dass man die Ursache in erster Linie darin zu suchen hat, weil man deren Lebensraum immer mehr einschränkt. Auf die Frage, warum die Fledermäuse in Europa kein Covid auslösen, hat keiner eine Antwort gefunden, - oder vielleicht doch?

Diese Vielzahl der Studien, die trotz intensiver Themenstellung immer noch nicht eindeutig bewiesen haben, wo dieses Virus überhaupt herkommt, bewegen sich immer noch zwischen natürlichen Gründen aufgrund genetischer Veränderung und absichtlich in Labors genetisch veränderten Coronaviren. Ausgebüchst oder extra freigesetzt, auch das weiß niemand genau. Für jede Studie gibts eine Gegenstudie, die das, was die eine Studie behauptet, mit der anderen Studie wieder ad absurdum führt.

Ich will das an zwei Beispielen klarmachen, auf die mich ein Video, das ich zufällig gesehen habe, draufgebracht hat.

Australische Studie:

Da gibts eine Studie eines Herrn Raymond D Palmer aus South Perth in Australien. Dieser Herr ist laut Tante Google „Chief Science Officer of Full Spectrum Biologics” . Schaun ma mal, was sein Fachgebiet ist:

https://rebekahbarnett.substack.com/p/who-is-raymond-d-palmer-author-of

Er hat ein Buch über „Anti-Aging-Toolkit“ veröffentlicht. Seine aktuelle Studie wurde – und das schlägt dem Fass den Boden aus – im „National Library of Medicine“ veröffentlicht, und erhält durch die drei Buchstaben am Ende des links (gov) schon einen pseudo-amtlichen Anstrich:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36381188/

Nun zur Studie selbst, und nun bitte hinsetzen beim Lesen, damit man nicht vor Lachen umkippt:
Sie befasst sich mit den mittlerweile nicht mehr zu verheimlichenden Nebenwirkungen der Impfungen, kommt aber zur Erkenntnis, dass die Ungeimpften schuld sind an den Nebenwirkungen bei Geimpften. Dabei geht es um Herzinfarkte, Schlaganfälle und insbesondere die Gefäßverengungen (Ischämie) bei Geimpften, die nach der Impfung auftreten.

Sein Ergebnis der Studie ( ich übersetze):

Ein Großteil dieser Anti-Impf-Stimmung könnte auf die angeblichen Nebenwirkungen zurückzuführen sein, die in den sozialen Medien von Anti-Impf-Gruppen verbreitet werden. Angstmacherei und Fehlinformationen, die von wissenschaftlich ungebildeten Personen verbreitet werden, um die Menschen dazu zu bringen, sich nicht impfen zu lassen, führen nicht nur dazu, dass die Menschen anfällig für Virusausbrüche bleiben, sondern könnten auch zu weiteren Nebenwirkungen führen, die bei der Impfung beobachtet werden.

Eine kurze Überprüfung der veröffentlichten Literatur hat ergeben, dass psychischer Stress eindeutig eine Vasokonstriktion und eine Verengung der Blutgefäße verursacht. Wenn die Betroffenen also in Panik geraten, besorgt, gestresst sind oder Angst vor der Impfung haben, werden sich ihre Arterien verengen und um den Zeitpunkt der Impfung herum kleiner werden. Dieser biologische Mechanismus (die Verengung von Venen, Arterien und Gefäßen unter psychischem Stress) ist die wahrscheinlichste Ursache für Blutgerinnsel, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Schwindel, Ohnmacht, Sehstörungen, Geruchs- und Geschmacksverluste, die kurz nach der Verabreichung des Impfstoffs aufgetreten sind.

Also, klare Erkenntnis: Wenn die Leute nach der Impfung schwer erkranken oder gar versterben, dann sind die Ungeimpften dran schuld, weil sie den Geimpften Angst machen.

Wenn man nun den Lachkrampf beendet hat und wieder normal atmet, dann überprüft man mal, in welchen Diensten der Herr steht, der auf solche neuen Weisheiten kommt:

Seine Tätigkeit untersteht dem „Full spectrum Biontech“, wodurch sich klar der Geldgeber von Seiten der Pharmaindustrie herausstellt.

https://www.researchgate.net/profile/Ray_Palmer2

Nun zur nächsten Studie.

Kanadische Studie:

Da gibts einen Herrn Donald A. Redelmeier, seines Zeichens Vorsitzender im Canada Research Chair in Medical Decision Sciences.

https://www.chairs-chaires.gc.ca/chairholders-titulaires/profile-eng.aspx?profileId=930

Was hat der gute Mann ausgegraben:

Sein Fachgebiet ist die Unfallforschung, und da ist er auf die göttliche Erkenntnis gekommen, dass die Ungeimpften weit mehr Unfälle verursachen als sie Geimpften. Auch hier wieder im „National Library of Medicine“ veröffentlicht, und das Kürzel am Ende „gov“ bürgt für Seriosität.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9716428/

In der Studie kann man nachlesen (ich übersetze):

Die COVID-Impfung ist ein objektiver, verfügbarer, wichtiger, authentifizierter und zeitnaher Indikator für menschliches Verhalten - wenn auch in einem anderen Bereich als bei Verkehrsunfällen mit Kraftfahrzeugen. Ob die COVID-Impfung mit einem erhöhten Verkehrsrisiko verbunden ist, wurde jedoch nicht untersucht und mag überraschend erscheinen.18 Eine einfache Immunaktivierung gegen ein Coronavirus hat beispielsweise keine direkte Auswirkung auf das Verkehrsverhalten oder das Risiko eines Verkehrsunfalls.19 Stattdessen stellten wir die Theorie auf, dass einzelne Erwachsene, die dazu neigen, sich öffentlichen Gesundheitsempfehlungen zu widersetzen, auch grundlegende Verkehrssicherheitsrichtlinien vernachlässigen könnten.

Um den Unsinn gleich auf den Punkt zu bringen, - und das kann man auch aus der Tabelle der Altersstrukturen entnehmen, wenn man das genau analysiert:

Der jüngere Teil der Bevölkerung, sagen wir mal 18 – 30, männlich, - das ist der Teil der Bevölkerung, die dem Impfwahn eher skeptisch gegenübersteht. Autofahrer, die aus Leichtsinn, Unerfahrenheit, überhöhter Geschwindigkeit oder Ablenkung durch Smartphone am Steuer Unfälle verursachen, befinden sich zum überwiegenden Teil in dieser genannten Gruppe. Also gibt es hier klar eine Überlappung.

Der über 50-jährige ist nach der Statistik prozentual gesehen eher geimpft und auch nicht unbedingt der Typ, der auf sein Handy in der Hand unterm Lenkrad schaut und dabei den Verkehr missachtet. Hier werden also Äpfel und Birnen in einer Form vermischt, nach dem Motto „Reim dich oder ich fress dich“.

Stellen wir uns mal die Frage, wer denn solchen Unsinn bezahlt. Fangen wir erst mal mit der Motivation für diese Bilderbuch-Studie an (ich übersetze):

Titel der Studie:

Die Studienfrage lautete: "Korreliert das Zögern bei der COVID-Impfung mit dem Risiko eines schweren Verkehrsunfalls?"

Die Verbreitung der Impfung gegen die Coronavirus-Krankheit (COVID) ist ins Stocken geraten, obwohl sie sicher, wirksam und kostenlos ist.

- Das Zögern bei der COVID-Impfung ist mit einem erhöhten Verkehrsrisiko verbunden.

- Die Risiken bei ungeimpften Erwachsenen gelten für unterschiedliche Patienten und schwerwiegende Ereignisse.

- Die Verkehrsrisiken sind vergleichbar mit den Risiken bei Schlafapnoe.

- Ärzte, die Patienten beraten, die eine COVID-Impfung ablehnen, könnten Sicherheitserinnerungen in Betracht ziehen, um die Verkehrsrisiken zu verringern.*)

*) Anmerkung: Das soll dazu führen, dass bei den Gesundheitschecks für den Führerschein (egal ob Anfänger oder turnusmäßige Untersuchung bei LKW-Fahrern) durch höhere Anforderungen der Ärzte bei den Ungeimpften Druck erzeugt wird.

Nun zum Geld:

Die Regierung in Kanada steht dahinter. Für solchen Sch. und anderes werden 137 Mio $ ausgegeben, und da muss halt so ein Chairman die Hosen wackeln lassen, - sonst gibts keine Kohle mehr.

https://www.chairs-chaires.gc.ca/whats_new-quoi_de_neuf/2022/crc-2021-2-eng.aspx

Noch einen Absatz aus der geistig hochwertigen Studie (ich übersetze):

Die COVID-Impfung ist ein objektiver, verfügbarer, wichtiger, authentifizierter und zeitnaher Indikator für menschliches Verhalten - wenn auch in einem anderen Bereich als bei Verkehrsunfällen mit Kraftfahrzeugen. Ob die COVID-Impfung mit einem erhöhten Verkehrsrisiko verbunden ist, wurde jedoch nicht untersucht und mag überraschend erscheinen.

Anmerkung: Dieses höhere Risiko trifft offenbar nur für die Piloten zu, aber nicht für die Autofahrer.

https://www.fliegermagazin.de/news/easa-empfehlung-zu-piloten-tauglichkeit-nach-impfung/

Mein Fazit:

Mir können diese ganzen Studien gestohlen bleiben. Diese beiden konnte ich nicht nur verstehen, sondern auch für mich als Unsinn entlarven. Auch dieses Video war dazu ganz hilfreich:

https://www.youtube.com/watch?v=ydycxr6q4EI

Aber es gibt noch viel kompliziertere und mit wissenschaftlicher Fachsprache gespickten Studien, die man als Laie auf Anhieb gar nicht als Humbug bloßstellen kann, was aber so gewollt ist, damit man nicht des Kaisers neue Kleider erkennt.

Wenn Fox-News das kritisiert und sich darüber lustig macht, dann gebe ich ihm recht. Natürlich soll das in einer „zivilisierten“ Form erfolgen. In meinen Augen sind (derzeit) sämtliche Studien f.d.A., und schade um die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Ganz einfach deshalb, weil es morgen schon wieder eine andere Studie geben kann, die das Gegenteil beweist.

Die Wahrheit wird sich mit der Zeit langsam herauskristallisieren, und wenn ich dann eine Studie lese, die mehrere Jahre Bestand hat und die ich erst in fünf Jahren lesen werde, dann habe ich weder was versäumt, noch bin ich rückständig. Aber ich wünsche weiterhin denjenigen, die sich an den täglichen Studien aufgeilen, viel Spaß und stelle anhand der Klicks fest, dass es doch eine zahlreiche Leserschaft gibt, die das “braucht“.

Mein (sicher ungebetener) Rat:

Man kann durch diese Studien außer Blödsinn (derzeit) nichts Neues erfahren, was einem im täglichen Leben weiterhilft. Aber sie sind dazu geeignet, dem kritischen Beobachter des täglichen Lebens Sand in die Augen zu streuen, um ihn von den wesentlichen Dingen des Alltags und auch der Weltpolitik abzulenken.

Wenns aber Spaß macht, nur zu!


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