Leserzuschrift: Ist das vereinte Deutschland von heute de facto ein sozialistischer Einparteienstaat geworden? Teil 3

Ikonoklast, Federal Bananarepublic Of Germoney, Montag, 05.12.2022, 19:25 (vor 719 Tagen) @ Ikonoklast2449 Views

Die Wehrhoheit werden wir aller Voraussicht nach durch die deutsche Wiederbewaffnung erlangt haben, die von den Westmächten nicht nur erlaubt, sondern sogar dringend erwünscht sein wird. Das Problem der Wiedererrichtung einer deutschen Wehrmacht ist ein heikles und erfordert große Klugheit und staatsmännischen Scharfsinn, um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Deutschland muss seine ganze Kraft auf die Wiedererlangung seiner Wehrhoheit konzentrieren. Die hartnäckigen Bemühungen Washingtons, die westdeutsche Bundesrepublik aufzurüsten und zu einem starken militärischen Partner zu machen, sei es innerhalb oder außerhalb des Atlantikpaktes, sind nicht überraschend. In früheren Rundbriefen haben wir mehrfach auf die Pläne einflussreicher amerikanischer Kreise hingewiesen, die sich noch mitten im Krieg gegen Roosevelts Revanchepolitik wandten und nachdrücklich für die Erhaltung eines mächtigen Deutschlands als Bollwerk gegen den Osten eintraten. Der Lauf der Geschichte hat jedoch gezeigt, dass alle Hoffnungen, welche die deutsche Führung in die freundschaftlichen Absichten dieser Persönlichkeiten in den Vereinigten Staaten setzte, maßlos übertrieben waren. Der systematisch geschürte Hass gegen Deutschland hetzte das amerikanische Volk so gründlich auf, dass jene Persönlichkeiten - hochrangige Militärs, Kirchenführer, Politiker und Finanzkapitäne -, die sich für eine Politik der Versöhnung einsetzen, ihre Ansichten nur mit äußerster Vorsicht äußern und auf zeitraubenden Umwegen durchsetzen können.

Die amerikanische Politik der Aussöhnung mit Deutschland war sehr vorteilhaft, weil sie uns gleich zu Beginn eine Atempause verschaffte; gerade diese Politik hat die alliierte Front zerschlagen. Das Ziel Moskaus war die endgültige Vernichtung des deutschen Machtpotentials - militärisch, politisch und wirtschaftlich -. Jalta verkündete das Ziel eines brutalen Friedensdiktats, das den Besiegten keine Hoffnung auf Wiederaufleben ließ. Zu unserem großen Unglück vertraten drei einflussreiche Männer in Führungspositionen im Westen dieselbe Idee der Vernichtung: Roosevelt, Morgenthau und Baruch. Zu diesen Männern gesellte sich der Deutschlandhasser Churchill. Erst Roosevelts Tod machte den Weg frei für jene Kräfte, die ein positives oder zumindest gemäßigtes Programm gegenüber Deutschland vertreten und deren Entwürfe für eine Nachkriegswelt, denen von Roosevelt völlig entgegengesetzt waren. Diese Kreise erkannten in dem russischen Sieg eine Stärkung des Kommunismus und fürchteten dessen Komplikationen und die damit verbundenen erschütternden Auswirkungen auf das kapitalistische System. Diese Überlegungen führten zu einem - zunächst heimlich in Washington formulierten und später offen diskutierten - Plan, der auf die Schaffung eines geeinten Europas als Bollwerk gegen Russland abzielt, unter der Voraussetzung, dass ein gestärktes und aufgerüstetes Deutschland in einen solchen Verbund einbezogen würde. Was die Amerikaner also jetzt von uns erwarten, sind Kampfverbände und die Herstellung von Kriegsmaterial. Deshalb war Washington auch von Anfang an nicht für den Abbau des deutschen Kriegspotentials.

Welche Konsequenzen sind für Deutschland aus der gegenwärtigen Politik Washingtons zu erwarten? Zunächst haben wir große Vorteile aus der amerikanischen Politik gezogen. Der Morgenthau-Plan wurde nie wirklich ausgeführt, sondern die Amerikaner bemühten sich, Westdeutschland zu einem starken wirtschaftlichen und nun auch militärischen Bollwerk gegen den Osten zu machen. Die Hilfe, die wir nach dem Krieg von Amerika erhalten haben - und zwar aus egoistischen und nicht aus altruistischen Gründen - wird uns an einen Punkt bringen, an dem ihre weitere Annahme eine große Gefahr für Deutschland darstellen könnte. Diesem Punkt nähern wir uns jetzt mit Riesenschritten. Die Amerikaner hoffen sehnlichst, dass wir eines Tages alle Vorteile, die wir von ihnen erhalten haben, mit unserem Blut zurückzahlen werden. Sie wollen, dass wir einen Pakt schließen, dass wir als Söldner und Vasallen die amerikanische Machtpolitik unterstützen. Die westdeutsche Republik kann und darf einer solchen Verflechtung, die schon durch unsere exponierte geopolitische Lage ausgeschlossen ist, niemals zustimmen. Der amerikanische Plan würde Deutschland zur Speerspitze eines Angriffs im Herzen Russlands machen. Deutschland würde damit zum Schlachtfeld in einem Vernichtungskrieg, in dem nichts von der deutschen biologischen Substanz verschont bliebe. Ein deutscher Staatsmann, der einem solchen verbrecherischen Akt seine Hilfe angedeihen ließe, würde sich damit automatisch zum Verräter am deutschen Volk stempeln. Wie lange wir die Amerikaner auch noch mit Millionen von Dollars melken mögen, es wird der unvermeidliche Augenblick kommen, in dem wir ihnen glasklar zu verstehen geben müssen, dass wir nicht bereit sind, für amerikanische Interessen in den Kampf gegen Russland einzutreten. Es besteht wohl keine Gefahr, dass wir uns deswegen bei den Yankees unbeliebt machen, denn sie sind Geschäftsleute und verstehen sehr gut, dass wir nur in Übereinstimmung mit unseren eigenen Interessen handeln werden.

Wie sollte sich Deutschland in der gegenwärtigen Situation diplomatisch verhalten? In Washington wird offen gesagt, dass Europa ohne deutsche Hilfe nicht zu verteidigen ist. Die Amerikaner werden hartnäckig und wir müssen ihnen Hoffnung machen, aber wir müssen gleichzeitig darauf hinweisen, dass das deutsche Volk zögert und nicht bereit ist, Europa zu verteidigen, solange Deutschland als besiegte Nation behandelt wird. Indem wir den Siegern ständig Zugeständnisse abpressen, können wir den Weg zur Wiederherstellung unserer Wehrhoheit am besten vorbereiten. In den kommenden Wochen und Monaten müssen wir das Äußerste an Zugeständnissen herausholen. Wir werden daher nicht umhin können, Versprechungen zu machen. Es ist von größter Bedeutung für die Wiederherstellung des Ansehens Deutschlands in der Welt, für die Wiederherstellung der deutschen Ehre zu kämpfen. Wir müssen die Schande der Racheurteile (Nürnberger Kriegsverbrecherprozess usw.), welche die Sieger an den militärischen und zivilen Führern des Dritten Reiches vollzogen haben, ungeschehen machen. Die Angebote, welche die Amerikaner in dieser Hinsicht machen könnten, würden sie nichts kosten. Ein paar Dutzend tapfere Männer vor dem Galgen zu bewahren und ein paar Hundert aus den Gefängnissen zu befreien, dürfte sich als nicht allzu schwierig erweisen, wenn die Bonner Regierung eine entschlossene Haltung einnehmen würde. Um ein solches Zeichen der Freundschaft von den Yankees zu erhalten, könnten wir ihnen sogar einige Versprechen geben. Aber es gibt einen Unterschied zwischen bloßen Versprechungen und solchen Verpflichtungen, die uns unwiderruflich binden würden. Wir müssen in unseren Entscheidungen gegenüber allen Seiten letztlich frei bleiben, auch wenn wir aus Gründen der Zweckmäßigkeit gezwungen sind, solchen Verpflichtungen formal zuzustimmen. Wir sollten alle Vorteile nutzen, uns aber niemals binden. Die Yankees brauchen uns heute dringender als je zuvor. Kluges politisches Taktieren könnte heute die Voraussetzungen für die endgültige Anerkennung unserer Wehrhoheit schaffen, darf aber nicht so weit führen, dass wir im Falle eines Showdowns die Kastanien für Washington aus dem Feuer holen müssten. Wir müssen Realpolitik betreiben, d.h. unsere Ehre muss wiederhergestellt werden und wir müssen die Freiheit zurückgewinnen.

Aussichten für die Zukunft

Die internationalen Unruhen und die Spannungen zwischen Ost und West haben die Durchführung unserer bisherigen Pläne erheblich erleichtert. Der überraschende und rasche Aufschwung der deutschen Wirtschaft und die Debatte über den Schuman-Plan haben jedoch die Aufmerksamkeit der Welt vorzeitig auf das wieder erstandene Deutschland gelenkt. Der Krieg in Korea diente als gewünschte Ablenkung. Die Tatsache, dass die Amerikaner nun möchten, dass wir uns ihnen bei der Verteidigung Europas anschließen und ihr Verbündeter werden, wird unsere Verhandlungsposition gegenüber den Russen stärken. Die Amerikaner haben den Frieden, den Kalten Krieg und ihre gesamte Zukunft verloren, aber sie sind sich dessen noch nicht bewusst. Nach dem Scheitern ihrer dilettantischen Politik in Asien werden die Amerikaner eines Tages einen noch weitaus schmerzhafteren und verheerenderen Kladderadatsch in Europa erleben. Das Ergebnis wird sein, was wir schon 1944 vorausgesagt haben: Sie werden die ganze Welt gegen sich aufbringen. Diese Dollar-Diplomaten und Cowboys sind zu unbegabt, um mit dem Problem der Weltpolitik fertig zu werden. Ihr dummes Geschwätz, amerikanische Truppen seien zum Schutz der abendländischen Kultur in Deutschland, ist so idiotisch, dass es selbst den bescheidensten Stallburschen in Deutschland nicht im Geringsten beeindrucken könnte. Wir sollten den Yankees noch ein paar Milliarden aus der riesigen Dollartruhe abknöpfen und sie dann herausschmeißen (eines Tages an die frische Luft setzen) oder sie einfach den Russen überlassen. Ein paar kleine Andeutungen und Drohungen würden sie vielleicht rechtzeitig zum rechtzeitigen Abzug bewegen.

Die erste Phase unserer Sprengungspolitik liegt hinter uns. Amerikas Finanzhilfe kann niemals eine dauerhafte Lösung herbeiführen, im Gegenteil, sie wird zu einer Entkräftung und allgemeinen Korruption führen. Diese unangenehmen Begleiterscheinungen werden in Frankreich und Großbritannien in immer stärkerem Maße sichtbar als im abgestumpften Deutschland. Die Dollar-Diplomaten benehmen sich, als wären sie die wahren Herren in den Salons Europas. Deutschland hat als Folge der militärischen Niederlage seine Souveränität verloren. Paris und London aber verkaufen ihr Hausrecht gegen Dollaranleihen.

Der Kampf gegen die amerikanische Bevormundung Europas wird die Hauptaufgabe Deutschlands in der Zukunft sein. Wir müssen nicht nur danach streben, die Fesseln abzuschütteln, mit denen Washington uns gebunden hat, und uns bemühen, unsere Handlungsfreiheit im Osten wiederzuerlangen, sondern wir müssen auch ganz Europa auf unsere künftige Aufgabe in der Welt vorbereiten. Eine gut gefüllte Kornkammer, ausreichende Rohstoffquellen und die notwendigen "Ausweichmöglichkeiten im geopolitischen Raum" werden sich eines Tages mehr denn je als die wichtigsten Faktoren erweisen, die den Kampf Europas um die Weltherrschaft entscheiden.

Die Strategie des Fesselsprengens ist manchmal kühner und gefährlicher als die kühnste Kriegslist. Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, dass durch geheime Verhandlungen mit Moskau eine Situation herbeigeführt wird, in der die Yankees über Nacht als Machtfaktor in Europa ausgeschaltet werden können. Ein solcher Plan birgt natürlich immer ein Element großer Gefahr in sich. Nicht, dass ein solcher Plan nicht durchführbar wäre, aber es ist immer die Frage, wie weit man den Russen trauen kann.

Aus langfristiger Sicht wären andere Pläne vorzuziehen. Wir befinden uns in einer Übergangszeit, in der sich die internationalen Machtverhältnisse grundlegend ändern. Überall entsteht der Wunsch nach einer neuen Ordnung und eine deutliche Abneigung gegen die Dollar-Diplomatie. In dieser längeren Übergangszeit sollte es Deutschland möglich sein, eine neue politische Einheit aus Europa, Afrika und Lateinamerika zu bilden. Die wirtschaftlichen Vorteile und die politischen Möglichkeiten einer solchen neuen Machtkombination würden die Vereinigten Staaten an die Wand spielen. Es würde dann ganz von unseren diplomatischen und propagandistischen Finessen abhängen, wann und wie wir ein durch seine Außen- und Innenpolitik geschwächtes Amerika übernehmen würden. Ein solcher Plan hätte den Vorteil, dass er einen dritten Weltkrieg zwischen dem Kapitalismus der Vereinigten Staaten und dem Sowjetblock verhindern würde - einen Krieg, der für die westliche Welt die verheerendsten Folgen hätte. Ein solcher Plan würde noch für eine gewisse Zeit die Erhaltung der Ressourcen der westlichen Welt garantieren und dann werden wir - stark gestärkt - unter germanischer Führung in die Phase eines endgültigen Showdowns zwischen der weißen Rasse und der slawischen Welt eintreten. Im Falle eines solchen Kräftemessens müssen wir uns bemühen, den arabischen Block und möglichst viele der asiatischen Völker auf unsere Seite zu bringen. Deutschland ist in der glücklichen Lage, den Hass Asiens nicht erregt zu haben. Dort können wir als führender Sprecher der Unterlegenen auftreten.

Die beharrliche Aufklärungsarbeit, die Deutschland und Italien in der arabischen Welt geleistet haben, trägt nun Früchte. Im gesamten Nahen Osten wächst der anti-britische und anti-amerikanische Unmut. Großbritannien wird nicht mehr lange in der Lage sein, seinen Einfluss am Suezkanal, im Iran und im übrigen Nahen Osten aufrechtzuerhalten. Die kommende Revolte der arabischen Welt wird ein weiterer Rückschlag für die dilettantischen Weltplaner in Washington sein.

Die richtige Einschätzung des russischen Problems ist wichtig für die Zukunft Deutschlands. Der Zweite Weltkrieg hat eindeutig bewiesen, dass Deutschland nicht in der Lage war, die notwendigen Arbeitskräfte und die enormen wirtschaftlichen Reserven zu mobilisieren, um den K.O.-Schlag zu führen, der die slawische Welt für immer zerstört hätte. Unsere überraschenden Erfolge im Polen- und Westfeldzug verleiteten unsere politischen und militärischen Führer zu dem Glauben, sie könnten die russischen Armeen schnell überrennen. Aber es hat sich erneut gezeigt, wie töricht es war, die weise Mahnung Bismarcks zu missachten, der uns zeitlebens davor gewarnt hat, Russland zu unserem Feind zu machen. Es wird größter diplomatischer Anstrengungen bedürfen, um das tiefe Misstrauen Moskaus uns gegenüber zu besänftigen. Der Kalte Krieg hat die Erinnerung an den deutschen Einmarsch in Russland glücklicherweise viel schneller in den Hintergrund gedrängt, als wir es je hätten erhoffen können. Aber wir dürfen uns keine Illusionen machen: Moskau wird den Zweiten Weltkrieg nicht so schnell vergessen.

Die gegenwärtige Machtposition der slawischen Welt ist eine geopolitische Realität, die wir zumindest vorläufig akzeptieren müssen. Deutschlands künftige Politik sollte eine stille Durchdringung Europas sein und muss auf die Festigung unserer Interessensphären in Afrika und Lateinamerika abzielen.* (* In der deutschen Denkschrift wird die Formulierung "unsere Interessensphäre in Afrika und Lateinamerika" verwendet, während die Deutschen tatsächlich noch keine Interessensphären in diesen Kontinenten haben. Dennoch haben sie in ihren geopolitischen Spekulationen bereits einen "Anschluss" an Europa und andere Kontinente vollzogen). Wir sollten gefährliche Propagandaunternehmungen mit den Vertriebenen, die den Osten verärgern könnten, so weit wie möglich vermeiden. Russland mag eines Tages bereit sein, nachzugeben oder zu verhandeln, aber wir dürfen es nie zu einem Prestigekampf kommen lassen.

Die deutsche Industrie wird ihre frühere Stellung zurückgewinnen: die Märkte in Ost- und Südosteuropa, in Lateinamerika und in Afrika. China und der Rest Südostasiens bieten uns eine große Zukunft. Dort können wir die Briten und Amerikaner aus dem Wettbewerb drängen, vor allem wenn wir unsere Verhandlungen mit den Sowjets klug führen. Unsere zunehmende wirtschaftliche Macht und unsere Fähigkeit, uns politisch durchzusetzen, müssen abwechselnd eingesetzt werden. Eine umsichtige und unbeirrbare Politik wird es ermöglichen, eines Tages eine neue politische Ordnung in der Welt zu schaffen, welche die derzeitigen Kolosse - die Vereinigten Staaten und die UdSSR - ablösen wird.

Auch wenn wir heute machtlos sind, so haben wir uns doch nie geistig und wissenschaftlich entwaffnen lassen. Deutsche Gelehrte arbeiten in Deutschland und im Ausland unermüdlich an großen wissenschaftlichen Plänen für die Zukunft. Günstige Umstände haben es uns ermöglicht, die große Forschungsorganisation des Kaiser-Wilhelm-Instituts durch eine Namensänderung am Leben zu erhalten. Erstklassige Wissenschaftler arbeiten auf den Gebieten der Raumschifffahrt, der Chemie und der kosmischen Strahlung. Unsere Wissenschaftler, die ungehindert arbeiten können, haben genügend Zeit und planen Tag und Nacht für Deutschlands Zukunft. Es ist der deutsche Geist, der moderne Waffen hervorbringt und der überraschende Veränderungen im gegenwärtigen Kräfteverhältnis bringen wird.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten werden die Vereinigten Staaten eines Tages aus ihrer gegenwärtigen schwindelerregenden Höhe herabstürzen. Eine solche Katastrophe kann durch geschickte Manipulationen und durch künstlich herbeigeführte Krisen herbeigeführt werden. Solche Manöver sind Routinemaßnahmen, die im internationalen Machtkampf bereits angewandt wurden und immer wieder angewandt werden, solange wirtschaftliche Rivalen um Machtpositionen und Märkte in der Welt kämpfen.

Es ist durchaus denkbar, dass das durch eine Depression geschwächte Amerika eines Tages die Unterstützung eines wieder auferstandenen Deutschlands suchen wird. Eine solche Perspektive würde ungeheure Möglichkeiten für die künftige Machtposition eines Blocks eröffnen, der eine neue Ordnung in der Welt einführt.

Das muss unser Programm sein: ständig auf der Hut sein, künftige Entwicklungen richtig einschätzen und keine Gelegenheit auslassen. Es ist die Pflicht einer besiegten Nation, aus ihrer Niederlage zu lernen, mit unermüdlichem Mut und mit immer größerer Entschlossenheit und Ausdauer zu arbeiten und sich auf eine große weltpolitische Aufgabe vorzubereiten.

All diese Möglichkeiten werden sich in Luft auflösen, wenn ein neuer Weltkrieg Europa in Schutt und Asche legen würde. Es muss daher unsere oberste Pflicht sein, uns an die Spitze des Kampfes zu stellen, um Europa aus jedem künftigen Krieg herauszuhalten. Wenn uns dies gelingt, werden wir mit Sicherheit das Vertrauen der Menschen und die unbestrittene Führungsrolle in Europa gewinnen, Großbritannien nicht ausgenommen. Auf diese Weise könnten wir auf Umwegen die Grundlage für eine künftige Weltherrschaft schaffen. Die Welt sehnt sich heute nach dem Jahrtausendwechsel. In der Rolle des Vorkämpfers für den Frieden würden wir in der öffentlichen Meinung der Welt an Ansehen gewinnen und uns eine unerschütterliche moralische Position verschaffen. Die Propaganda gegen den deutschen "Militarismus" würde völlig abklingen, alte Vorwürfe wären vergessen und Europa wäre dann bereit, der deutschen Führung zu folgen. Eine solche Politik kann erfolgreich betrieben werden, vor allem angesichts der derzeitigen Haltung des Vatikans. Der Papst ist Realpolitiker genug und weiß sehr wohl, dass im Zeitalter der Atombombe für die Kirche und für Europa insgesamt zu viel auf dem Spiel steht.

Die atlantischen Partner werden immer eine Gelegenheit finden, sich ihren Verpflichtungen zu entziehen, indem sie darauf verweisen, dass das provokative Verhalten der USA dummerweise einen Konflikt herbeigeführt hat, für den die Russen nicht als Aggressor verantwortlich gemacht werden können und deshalb alle vertraglichen Verpflichtungen zur Hilfeleistung hinfällig werden.

Wir müssen gemäß den oben genannten Richtlinien und Vorschlägen alles tun, um die politische Haltung aller uns nahestehenden Gruppen in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten zu unseren Gunsten zu beeinflussen. Es sollte auch möglich sein, dem deutschen Element in Amerika klar zu machen, welches Schicksal Deutschland erleiden würde, wenn ein neuer Weltkrieg die Substanz unserer Rasse vernichten würde oder wenn ein siegreiches Russland unsere Zukunftspläne durchkreuzen oder für lange Zeit verzögern würde.

Abgeschlossen: MADRID, Anfang September 1950.

Verteiler:
Dr. M
v. T., Bonn
Rom
Barcelona
Buenos Aires
Z.A.

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Mit anderen Worten: Wenn Deutschland nicht rot ist, dann ist es solide und unverändert tief-braun. So oder so, es ist sozialistisch - und größenwahnsinnig teutonisch. Nach den Erkenntnissen von T.H. Tetens (und sicherlich auch von Christopher Story) haben wir es also mit einer pragmatischen Zusammenarbeit zwischen Berlin und Moskau zu tun, die gleichzeitig eine erbitterte Rivalität darstellt. Was diese beiden Mächte mit Sicherheit teilen, ist - neben einer großen Sympathie für den sozialistischen Kollektivismus - ein heftiger Antiamerikanismus, ungeachtet des angeblichen Engagements Deutschlands in der NATO und obwohl Russland seit den Tagen der "Perestroika" behauptet, mit dem Westen befreundet zu sein.

Aber ist diese Einschätzung einer fortgesetzten "Nazi"- oder "pangermanischen" Strategie heute noch gültig? Haben Moskau Bonn/Berlin nicht aus manövriert? Was ist aus Kohls Ehrgeiz geworden, der gefeierte Vater der deutschen Einheit zu sein? War es eine kluge Entscheidung, über sechzehn Millionen ostdeutsche Kommunisten aufzunehmen, die sich dann sofort in die ehemaligen westdeutschen Strukturen einschleusen (prominentestes Beispiel bis heute: Angela Merkel)? Offensichtlich ist für Westdeutschland und Kohls (ererbtes) gesamtdeutsches Projekt etwas gewaltig schiefgelaufen, obwohl der "europäische Integrationsprozess" in der Tat sehr nahe daran war, jeden Aspekt des einzelnen europäischen Nationalstaates zu vernichten. Die entscheidende Frage muss also lauten: Wer hat das Steuer in der Hand? Ist das geopolitische Monstrum EU noch ein gesamtdeutsches Projekt oder wurde es von den (unveränderten) Sowjets gekapert?

DIE HARTE LINKE ÜBERNIMMT DIE MACHT UND VEREINNAHMT DEN PANGERMANISMUS FÜR DIE ZIELE DER WELTREVOLUTION

Nun, die Kanzlerschaft von Helmut Kohl ging 1998 nach 16 langen Jahren zu Ende, als seine CDU/FDP-Koalition die Bundestagswahl verlor. Die neue Regierung war von da an für die nächsten sieben Jahre eine Koalition aus den Sozialdemokraten unter Gerhard "Ja-ich-bin-Marxist" Schröder und den grünen Wassermelonen (sie wissen schon: innen stark rot...) unter dem ehemaligen linksradikalen Straßenkämpfer Joseph "Joschka" Fischer. Auch die ehemalige ostdeutsche Sozialistische Einheitspartei (SED), die im Wesentlichen als "Partei des Demokratischen Sozialismus" (PDS) weitergemacht hat, allerdings immer unter den wachsamen Augen des Bundesamtes für Verfassungsschutz, hatte inzwischen über 5% der Stimmen und damit 36 von 669 Sitzen erreicht. Trotz des viel beworbenen "Pragmatismus" des neuen Bundeskanzlers Gerd Schröder bedeutet das Wahlergebnis einen dramatischen Linksruck, und zwar viel weiter nach links als unter Willy Brandt rund 30 Jahre zuvor.

Mehr noch: Nach der verlorenen Wahl 1998 trat Helmut Kohl als CDU-Parteivorsitzender zurück und wurde von Wolfgang Schäuble abgelöst; Schäuble wählte als Generalsekretärin "Kohls Mädchen" Angela Merkel, die bereits seit 1991 Mitglied in Kohls Kabinett war, zunächst als Ministerin für Frauen und Jugend, dann als Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Merkel war jetzt nur noch einen Schritt vom Parteivorsitz entfernt. Dann kam jener denkwürdige November 1999, als Helmut Kohl, seit 1998 Ehrenvorsitzender der Partei, plötzlich mit einer Parteispendenaffäre konfrontiert wurde, die dann auch den neuen Parteivorsitzenden Wolfgang Schäuble beschädigte. Kohl trat Anfang Dezember von seinem Amt als Ehrenvorsitzender zurück. Am 22. Dezember griff Angela Merkel, die erst seit einem Jahr Generalsekretärin war, Kohl (und indirekt auch den Parteivorsitzenden Schäuble) in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an und forderte die Partei auf, "laufen zu lernen; sie muss es wagen, den Kampf mit den politischen Gegnern auch ohne ihren alten Haudegen, wie Helmut Kohl sich gerne nannte, aufzunehmen. Sie muss sich wie ein pubertierender Jugendlicher vom Elternhaus lösen und ihren eigenen Weg gehen." Mit anderen Worten: Merkel fühlte sich nun stark genug, selbst nach dem Parteizepter zu greifen und die alte Garde gnadenlos vom Sockel zu stoßen, womit sie die Vorhersage des sowjetischen Überläufers Anatoliy Golitsyn aus dem Jahr 1990 über die kommunistische "Kuckucksei"-Politik erfüllte: Optimistische Erwartungen auf langfristige westliche Dividenden aus der westlichen Unterstützung der "Perestroika" sind zur Enttäuschung verdammt. Die gegenwärtige sowjetisch-westliche Zusammenarbeit ist nur vorübergehend: Das Ost-West-Bündnis ist nur taktisch. Die Demokratie sowjetischer Prägung ist eine "Kuckucksei-Demokratie". Wenn das Küken schlüpft, wird es seine wahre antagonistische Natur zeigen und versuchen, das Nest zu beherrschen.

Helmut Kohls "ewiger Kronprinz" und Noch-Parteivorsitzender Wolfgang Schäuble erwies sich als unfähig, sich zu wehren und trat, als er selbst in die sich ausweitende Spendenaffäre hineingezogen wurde, am 16. Februar 2000 zurück.

https://www.youtube.com/watch?v=bCBItxvoAgY

Merkel nutzte ihre Position als relativ junge und damit unkorrumpierte Figur in der Partei und wurde am 10. April 2000 (eine Woche nach Helmut Kohls 70. Geburtstag) mit 897 von 935 gültigen Stimmen zur CDU-Vorsitzenden gewählt (ein Traumergebnis von fast 96%, das an das "andere" Deutschland erinnert, das 36 Jahre lang Angela Merkels Heimat war). Nicht wenige Schwergewichte innerhalb der CDU, darunter Friedrich Merz und Volker Rühe sowie der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber, waren nicht besonders glücklich über Angela Merkels Aufstieg auf den CDU-Parteithron, und das nicht nur wegen ihrer eigenen Ambitionen. Schlimmer noch, der Bundesnachrichtendienst (BND) soll die CDU vor Merkel als gefährlich gewarnt haben (leider hat der amerikanische geopolitische Analyst J. R. Nyquist von seinem Kontakt in Deutschland nie die tatsächliche Quelle dieser Behauptung erfahren können). Bedauerlicherweise wurden diese Warnungen von der Partei zurückgewiesen, wie aus einer Information hervorgeht. Als gewählte Parteivorsitzende befand sich Merkel nun in der komfortablen Lage, sich langsam aber sicher auf ihr eigentliches Ziel vorzubereiten: die Kanzlerschaft.

Während die CDU ihre folgenreichste - und fatalste! - Personalentscheidung seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg traf, nicht nur für die Partei selbst, sondern sogar für ganz Deutschland und darüber hinaus, war die neue rot-grüne Koalitionsregierung, die erst Ende Oktober 1998 vereidigt worden war, bereits dabei, das Land nach revolutionären Gesichtspunkten umzugestalten.

Unter den drei grünen Ministern im Kabinett von Gerd Schröder, allesamt "ehemalige" marxistische oder maoistische Radikale, war es vor allem Jürgen Trittin, der als Minister für Umwelt und Reaktorsicherheit rigoros durchsetzte, was die Anti-Atomkraft-/Grünen-Bewegung schon seit den siebziger Jahren forderte: den vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie, der bald als Stufenplan in Stein gemeißelt werden und der um das Jahr 2020 abgeschlossen sein sollte. Im Einklang mit den ökokommunistischen Forderungen des UN-Erdgipfels von Rio de Janeiro 1992 (unter dem Vorsitz des langjährigen UN-Vertreters und ehemaligen kanadischen Ölmanagers Maurice Strong, der dann 1994 zusammen mit Gorbatschow die sogenannte Erd-Charta ausarbeitete) richtete sich die anti-industrielle Stimmung der deutschen Grünen jedoch auch gegen Kohle- und Gaskraftwerke (daher die Forderung nach einer umfassenden Energiewende), da sie behaupteten (und auch heute noch behaupten), dass die Erde von einem katastrophalen Anstieg der atmosphärischen Temperaturen (auch bekannt als "globale Erwärmung") bedroht sei, der auf den industriellen Ausstoß von Kohlendioxid zurückzuführen sei, das sie fälschlicherweise als Schadstoff und wichtiges Treibhausgas definieren. Wie die führenden Klimaforscher der Welt (d.h. diejenigen, die nicht auf den hysterischen "Klimawandel"-Zug aufgesprungen sind) zeigen, ist dies nicht der Fall; vielmehr folgt das Auf und Ab der CO2-Konzentration in der Atmosphäre dem Auf und Ab der globalen Temperatur lediglich mit einer Verzögerung von etwa 800 Jahren. Kohlendioxid - und damit der Mensch - ist also als treibende Kraft für das Klima der Erde praktisch irrelevant. Relevant sind hingegen die Zyklen der zunehmenden und abnehmenden Sonnenaktivität. Aber dieser Klimawandel-Wahnsinn ist inzwischen zu einer weithin akzeptierten "Orthodoxie" geworden, mit Ausnahme solcher "ketzerischen Dinosaurier" wie dem derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump (der möglicherweise das allerletzte Hindernis für den Weltkommunismus darstellt, die Weltherrschaft zu erlangen).

Es gab auch andere Anzeichen dafür, dass diese rot-grüne Bundesregierung ein kommunistisches Trojanisches Pferd ist, das gegen die Interessen Deutschlands arbeitete. Die berüchtigten Hartz-IV-Gesetze schufen keine Anreize für Arbeitslose, sondern verhafteten sie in ihrer Abhängigkeit vom Staat. Schröder machte keinen Hehl aus seiner persönlichen "Saunafreundschaft" mit Wladimir Putin, den er sogar lächerlicher weise als "lupenreinen Demokraten" lobt. Außerdem verweigerte Deutschland dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush 2003 Truppen für seinen Krieg gegen den Irak von Saddam Hussein mit der Begründung, es gebe keine eindeutigen Beweise dafür, dass der Irak in die Terroranschläge vom 11. September verwickelt gewesen sei. Schließlich wurde die Koalition im Jahr 2005, dem letzten Jahr ihrer Amtszeit, von einem Skandal erschüttert, der leicht das Ausmaß der "Flüchtlingskrise" von 2015 erreicht. Wie sich herausstellte, hatte das von Joschka Fischer geleitete Auswärtige Amt eine ganze Reihe deutscher Botschaften in osteuropäischen Ländern, einschließlich "ehemaliger" Sowjetrepubliken mit Ausnahme der baltischen Staaten, angewiesen, ohne weitere Prüfung und ohne jegliche finanzielle Hintergrundüberprüfung Hunderttausende von "Touristenvisa" auszustellen. Allein die deutsche Botschaft in Kiew stellte zwischen 1999 und 2002 ca. 890.000 (!) auf drei Monate befristete Touristenvisa aus. Was aus diesen "Touristen" wurde, die plötzlich in Deutschland und auf das Gebiet der EU eindrangen, bleibt bis heute ein Rätsel (obwohl es ziemlich offensichtlich ist, dass die meisten von ihnen zur kriminellen Unterwelt gehörten). Der Deutsche Bundestag leitete eine Untersuchung ein, aber es kam nichts dabei heraus. Vielmehr belehrte Außenminister Joschka Fischer in diesen Anhörungen die Abgeordneten der konservativen und liberal-demokratischen Parteien dreist darüber, dass die Zeiten des national staatlichen Denkens ohnehin vorbei seien.

https://www.youtube.com/watch?v=vFneDj3w8FI

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht erwähnenswert, dass die erste große EU-Osterweiterung von 2004 (die acht "ehemalige" kommunistische Staaten sowie Malta und Zypern umfasste) nicht am 1. Januar oder 1. April oder 1. Juli in Kraft trat, sondern am 1. Mai, dem Internationalen Tag der Arbeit, dem Hochfest des internationalen Kommunismus: ein ziemlich deutlicher Hinweis darauf, dass diese angebliche EU-Osterweiterung stattdessen eine clevere sowjetische Westerweiterung ist. Unten: Der deutsche Außenminister Joschka Fischer und sein polnischer Kollege Włodzimierz Cimoszewicz in kameradschaftlicher Umarmung in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 2004 auf der Oderbrücke, welche die deutsche Stadt Frankfurt/Oder und die polnische Stadt Słubice (die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs deutsch und Teil von Frankfurt war) verbindet.

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Grüße

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Ich bin und zugleich nicht.


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