Eigentlich eine Nicht-Info, aber wie ist es nun richtig?

Manuel H., Sonntag, 06.02.2022, 10:18 (vor 837 Tagen) @ Martin1804 Views

Die Preise in diesen Verträgen sind jedoch nicht konstant, sondern hängen in weiten Teilen von aktuellen Preisen an europäischen Börsen ab. Steigt der Börsenpreis, bekommt Gazprom mehr Geld für seine Exporte. Sinkt der Börsenpreis, verdient Gazprom weniger. Die EU und auch Gazproms europäische Kunden haben über Jahre auf diese Bindung gepocht, die die Preise für Europa transparenter und günstiger machen sollte. Der Anteil von Gazproms europäischen Verträgen, die an die Börsenpreise gebunden sind, stieg seit 2010 von 15 auf 87 Prozent.


Vor Jahren hatte ich mal gelernt, dass die Preise russischen Erdgases an den Ölpreis gekoppelt wären und zwar mit einer x-monatigen Verzögerung.
Nun soll es der "Börsenpreis" sein.

Was in aller Welt ist ein "Börsenpreis"? Beim Ölpreis wird ja noch ein Marktpreis zum Zeitpunkt X täglich festgestellt, getrennt nach diversen Qualitäten, bei der Börse kenne ich nur, dass die Preise ausgewählter Aktien indiziert werden, je nach Börse gibt es verschiedene Indices (DAX zum Beispiel)

Jetzt ist es aber bekanntlich vereinter politischer Wille, dass die Aktienwerte immer teurer werden sollen. Die Staatsmedien bejubeln jede Verteuerung (als Wertsteigerung wird uns das verkauft) und beklagen jede Preissenkung von Aktien.

Und jetzt sollen "Gazproms europäische Kunden" (wer sind eigentlich Gazproms Kunden?), die selber tägliche neue Aktienhöchststände herbeten, ihre Lieferanten gebeten haben, eine ähnlich automatische Verteuerung auf ihre Verkaufspreise einzurichten? Wie gaga ist das denn?

Bedeutet das, wenn die Börse crasht, gibt es Erdgas für 60% billiger? Verdoppelt sich spekulativ der DAX in einer Blase, müssen wir alle das Doppelte für Erdgas bezahlen?


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