Ausweislich des Deckblattes ist dieser Unsinn ja nicht von irgendwelchen aufmerksamkeitsaffinen, semiprofessionellen Freizeithysterikern à la Cornelius Römer auf Twitter oder sonstwo veröffentlicht worden, sondern niemand geringeres als ein offizielles Organ der Exekutive eines der bevölkerungsreichsten US-amerikanischen Bundesstaates (hier: Texas Department of State Health Services) hat diesen in die Welt hinausposaunt.

Das muß man sich klarmachen: Genau diejenigen, die von Amts wegen mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit betraut sind, erarbeiten entweder selbst diesen Wirrwarr oder aber beauftragen eine externe Stelle damit. Dann liegt also das Resultat dieser Bemühungen vor, wird irgendeinem Gremium innerhalb der Behörde vorgestellt. Und diese Leute nicken einander zu, sagen: "Ja, ja, das sieht in Ordnung aus" und stellen es auf die Webseite der Behörde.

Unsere Institutionen sind weitestgehend am Ende. Die Leute, die diese bevölkern, sind nicht fachlich kompetent oder vorausschauend, noch haben sie eine Idee, wie angemessene Leitlinien für ihr Denken und Handeln überhaupt auszusehen haben. Vielmehr wird nun innerhalb von Monaten auf Nimmerwidersehen alles in den Orkus verklappt, was zuvor in vielen Jahrzehnten mühevoller Kleinarbeit an solidem Sach- und Prozeßwissen erarbeitet worden ist.

Darin liegt m.E. auch der kardinale Unterscheidungsfehler derjenigen, die behaupten, wir seien in eine "Technokratie" oder "Expertokratie" geraten. Wenn das im Wortsinne der Fall wäre, könnten wir immerhin noch ein Mindestmaß an sachkompetenzgeleiteter Machtausübung erwarten. Tatsächlich aber sind wir offenbar unter die Knute von Schauspielern und Hochstaplern geraten, die sich den Mantel der Objektivität und des Auskennertums nur umhängen, weil die Alternative eine Karriere als Verwaltungsangestellter im mittleren Dienst gewesen wäre (was ceteris paribus ja ebenfalls notwendige Funktionen sind).

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Ainsi continue la nuit dans ma tête multiple... elle est complètement dechirée... ma tête.
- Luc Ferrari