Nein, die "Studie" ist kompletter Schrott und gehört entsorgt.
"Untersucht" (und damit strapazieren wir im vorliegenden Fall die Bedeutung dieses Begriffes schon arg) werden lediglich zwei klinisch völlig belanglose Studienendpunkte: Mindestens ein Symptom eines grippalen Infektes + positiver rtPCR-Test bzw. Tod mit positivem rtPCR-Test ("Fälle").
Ganz davon zu schweigen, daß hier nur retrospektiv auf bereits in der Vergangenheit liegende Vorgänge auf Basis von behördlichen Daten ohne Möglichkeit der Kontrollbegleitung der Studienteilnehmer (die ja gar keine i.S.d.W. waren) gearbeitet wurde und auch keinerlei Anstrengungen unternommen wurden, die verglichenen Gruppen geimpft & ungeimpft gegeneinander zu normalisieren, also wenigstens ein matched-pairs-Setup entlang der wichtigsten Populationsteiler Rasse (ja, das existiert und hat teilweise gravierende Auswirkungen auf physiologische Prozesse), Alter, Geschlecht, bestehende Vorerkrankungen, sonstige allgemeine körperliche Konstitution, sozioökonomischer Hintgergrund, usw. aufzusetzen.
Äpfel, Birnen. Anzahl der konfundierenden Faktoren beliebig hoch, man weiß es nicht.
Kurz: Irrelevanter Datenmüll. Kann weg, Ablage rund. Einen Studenten würde ich mit so einer Studienarbeit durchfallen lassen.
Eine seriöse, nach allen Regeln der Kunst korrekt aufgesetzte Studie sähe hingegen – sehr grob skizziert – wie folgt aus:
1) Doppelt verblindete, randomisierte, prospektive Kohortenstudie (Placebo und Verum) mit ausreichend langer Laufzeit (z.B. 18-24 Monate, überdeckt bis zu drei Grippesaisons)
2) Verglichen wird die ursachenunabhängige Gesamtsterblichkeit in beiden Gruppen
3) Verglichen wird die ursachenunabhängige Gesamterkrankungsrate in beiden Gruppen
4) Verglichen wird die erregerunabhängige Häufigkeit des Auftretens von Lungenentzündungen
5) Verglichen wird die erregerunabhängige Häufigkeit des Auftretens von Lungenentzündungen, die eine Krankenhauseinweisung nach sich gezogen haben
6) Verglichen wird die erregerunabhängige Häufigkeit von Lungenentzündungen, die zum Tod geführt haben
Nur und wirklich nur dann, wenn in der Verum-Gruppe die Ereignisraten in allen genannten Kategorien bei gleichzeitiger Abwesenheit von schwerwiegenden Nebenwirkungen (siehe Punkte 2 & 3) am Ende signifikant besser sind, kann man anfangen, von einer erwiesenen klinischen Wirksamkeit zu sprechen.
Die Zulassungsstudien von Pfizer et al. haben übrigens auch keine dieser in der Vergangenheit im Zulassungsverfahren immer abgeprüften Kriterien erfüllt. Und das kann keinesfalls daran gelegen haben, daß man dort nicht weiß, wie so etwas richtig geht, ganz im Gegenteil.
Es bleibt dabei: Wenn die neuartigen Impfstoffe irgendeine relevante klinische Wirkung (d.h. Vermeidung von Tod und/oder schwerwiegenden Langzeitfolgen durch Viruspneumonie unabhängig vom verursachenden Erreger) zeitigen würden, müßten wir ja jetzt einen solchen Effekt bemerken. Sprich: eine statistisch signifikante Senkung solcher Schadensereignisse wenigstens in manchen geimpften Bevölkerungssegmenten – und zwar sowohl im Vergleich zu einer ungeimpften, vergleichbaren (!) Kontrollgruppe als auch zum mehrjährigen Trendkanal. Fehlanzeige.
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Ainsi continue la nuit dans ma tête multiple... elle est complètement dechirée... ma tête.
- Luc Ferrari