Sozial-ökologisches Wirtschaftswachstum, was sonst?

Miesepeter, Mittwoch, 24.03.2021, 22:08 (vor 1128 Tagen) @ DT3609 Views
bearbeitet von Miesepeter, Mittwoch, 24.03.2021, 22:17

https://cms.gruene.de/uploads/documents/20200125_Grundsatzprogramm.pdf


Hier ist der Soros:

Die Einwanderung von Arbeitskräften, eine steigende Erwerbsbeteiligung von Frau­en sowie eine breitere Solidarität über eine Bürger*innenversicherung helfen dabei, das Rentenniveau langfristig abzusichern. Auch die Abschaffung prekärer Beschäf­tigungsverhältnisse und das Vermeiden prekärer Erwerbsbiographien tragen dazu bei, Altersarmut zu vermeiden.

Nicht nur das, auch der neue Wohlstandindex wird durch Einwanderung in die Höhe gehen, wenn endlich neben den sozialen und ökologischen Kosten auch die Sorge- und Reproduktionsarbeit im neuen Wohlstandsmaß und der neuen Wirtschaftsberichterstattung (darf man Gleichschaltung heute schon so offen ansprechen?) reflektiert werden:

(111) Zukunftsfähige Wirtschaftspolitik orientiert sich an einem neuen Wohlstandsmaß
und einer neuen Form der Wirtschaftsberichterstattung
. Diese berücksichtigen – anders als das Bruttoinlandsprodukt – neben ökonomischen auch ökologische, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen sowie Sorgearbeit, die zum größten Teil von
Frauen – unbezahlt – geleistet wird. Sorge- und Reproduktionsarbeit gehören zu den wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Deshalb braucht sie einen Rahmen, der Geschlechtergerechtigkeit auch in der Wirtschaft sicherstellt.

(102) Wohlstand definiert sich nicht allein durch materiellen Reichtum, sondern meint
Lebensqualität. Es geht auch um Sicherheit, Freiheit, Zeitsouveränität, gesunde Lebensgrundlagen, Gleichberechtigung, kulturelle und politische Teilhabe und ein friedliches Zusammenleben. Dafür sind ein neuer Wohlstandsbegriff und ein anderes Wirtschaften nötig. Mit einem umfassenden Wohlstandsindikator können ökologische, soziale und qualitative Merkmale erfasst werden. Wasser, Luft, Boden und Artenvielfalt sind globale Gemeingüter, die abseits einer reinen Verwertungslogik allen Menschen zugutekommen müssen.

Auf einen neuen Wohlstandsbegriff haben die Deutschen lange gewartet, nach dem neuen Grundrechtebegriff wird das bestimmt auch ein Hit.


(100) Die Wirtschaft dient den Menschen und dem Gemeinwohl, nicht andersherum.
Nachhaltiger Wohlstand im Sinne von Klimaneutralität, Vorsorge und Gerechtigkeit
ist Kern eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems. Ziel ist ein Wirtschafts- und Finanzsystem, das die planetaren Grenzen einhält und mehr Lebensqualität für alle
Menschen erreicht, weltweit und für zukünftige Generationen.
Dazu ist es notwendig, grundlegend anders zu wirtschaften: chancen-, ressourcen- und geschlechtergerecht. Dies bedeutet einen Wandel hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft
innerhalb klarer Leitplanken und mit Gemeinwohlorientierung, die Konzepte wie
Wachstum, Effizienz, Wettbewerb und Innovation als Mittel zum Zweck betrachtet
und Konzentration ökonomischer Macht bei Wenigen vermeidet.

Wir werden der Welt in unserem neuen Weltgesellschafts-Mikrokosmos demonstrieren, wie das geht, ein neues Wirtschafts- und Finanzsystem mit mehr Lebensqualität für alle Menschen auf dieser Welt, und für zukünftige Generationen - ich denke, das ist die richtige Kragenweite für Annalena und Robert, die schaffen das.

136 Seiten hat das Programm, das wird ein Lesevergnügen - danke für den Link.

Noch 6 Monate Pandemie, dann ist die Bevölkerung ohnehin für alles bereit. Ich hoffe trotzdem, dass die Kanzlerin noch ein paar Mal über die eigenen Füsse stolpert bis zur Wahl, die Grünen können jede Unterstützung gebrauchen, und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, daß der grosse grüne Deal endlich anfängt. Vielleicht kriegen die bis dahin auch schon mal die Impfbestätigungs- und digitale Reiseerlaubnis-App auf die Beine, damit die Grünen nicht ganz bei Null anfangen müssen!

Gruss,
mp


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