Packen wir es also an

Diogenes Lampe, Freitag, 11.12.2020, 16:30 (vor 1442 Tagen) @ mh-ing4885 Views
bearbeitet von Diogenes Lampe, Freitag, 11.12.2020, 16:52

In vielem stimme ich zu, aber meines Erachtens ist die Problematik und damit meine offene Frage noch nicht richtig gepackt und geklärt:
Betrachten wir die Akteure
Diese sind wechselnd, mal stark, mal schwach. Selten aber die eigentliche Macht, sondern nur das erkennbare Gesicht einer meist verdeckten Hierarchie.

Soweit stimme ich Ihnen zu.

Teils sind mehrere Hierarchien hinter einer Person/Bewegung. Besondere Personen sind hier prägend, andere eben nicht (Putin z.B. wichtig, ob Trump auch, ich weiß nicht).

Das ist richtig, aber unvollständig. Was Sie hier beschreiben, betrifft genau genommen Hierarchien innerhalb von Hierarchien. Und es kommt eben darauf an, bei der Untersuchung derselben nicht nur unten anzusetzen, was in der Tat verwirrend sein kann, wenn man nur von einer Richtung ausgeht. Es gibt da nicht selten auch sich gegenseitig bekämpfende, gar ideologisch diametral entgegengesetzte Hierarchien, die Einfluss auf ein und dieselbe prägende Person/Bewegung nehmen wollen. Beachtet man hier jedoch das caesarische Prinzip "Teile und herrsche!", ist nicht immer so leicht auszuschließen, ob es da nicht noch eine höhere Hierarchie gibt, die die sich widerstreitenden, unter ihrem Dach sozusagen, kontrolliert und genau auf diese Art steuert; direkt oder indirekt.

Das beste Beispiel hierzu sind die Freimaurer und ihre unterschiedlichen hierarchisch strukturierten Logen und ihre Grad-Systeme, die rituell als Erkenntnisstufen deklariert werden.
Dieses pyramidale Hierarchiesystem hat auch Adam Weißhaupt, der jesuitische Gründer des antijesuitisch auftretenden Bayrischen Illuminatenordens, minutiös beschrieben, wobei er keinen Hehl daraus machte, dass er dieses von Oben nach Unten funktionierende Kontrollsystem vom Jesuitenorden 1:1 abgekupfert hatte. Er begründete das mit der ungeheuren Wirksamkeit des Kadavergehorsam-Systems von Loyola, die für die Aufklärungsbewegung notwendig wäre, um die Jesuiten (deren Orden seit 1773 aufgehoben war) zu bekämpfen; also mit deren eigenen Waffen zu schlagen; ganz nach deren Doktrin: "Der Zweck heiligt die Mittel".

Stark verkürzt: Mit dem von den Illuminaten - sprich bayerischen Jesuiten inspirierten Jakobinerterror, der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ins pure satanische Gegenteil verkehrte, war dann die Aufklärungsbewegung beinahe vollständig diskreditiert und mit Napoleon und der "Heiligen Allianz" konnte mit dem neuen Motto: "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" die römisch angelsächsische Romantik als deutscher Biedermeier Einzug in die Köpfe der nächsten Generationen halten.

Hier ein Link für alle, die sich mehr mit der hierarchischen Ordnung des Bayerischen Illuminatenordens aus erster Hand vertraut machen wollen.

https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10381793_00001.html

Die Hierarchien
Für die trilaterale Weltordnung ist die USA, wenn man es langfristig sieht, zu jung. China ist ein altes Land, Russland auch schon älter, aber die USA sind nur wenig mehr 200 Jahre. Daher ist die USA nicht die Hierarchie. Russland besitzt eine Hierarchie im Geheimdienst/Tiefem Staat, jedoch auch enorm starke Oligarchen, welche auch anderen Fraktionen angehören. China ist massiv von außen erst geschaffen worden, erhielt erst durch die USA ihren WHO-Zugang und wurde durch deren Industrieverlagerung erst zu dem, was sie heute sind. Also bin ich nicht überzeugt, dass China eine eigenständige Hierarchie betreibt. Es ist die chKP sicherlich sehr stark und die Landesgröße ist ein weiterer Faktor. Aber es ist mehr dort tätig und versteckt da - das müsste genauer untersucht werden.
Die USA sind viele Hierarchien. Viele dieser sind eigentlich europäischen Ursprungs und unklar, ob noch wirklich europäisch oder nur USA, das ist ein aktueller Konflikt teils.

Womöglich missverstehen wir uns hier: Ich stimme Ihrer Analyse nicht ganz zu, denn hier sehe ich einen Widerspruch. Sie argumentieren mit dem Zeitaspekt und sprechen dabei imgrunde das interessante Thema Kultur-Tradition im Spannungsfeld dynamisch wechselnder Macht-Hierarchien an. Durch den Globalismus - nur ein anderes Wort für Katholizismus - hat die seinerzeit mächtigste politische Hierarchie - das Transatlantische Imperium, oder auch West-ROM mit dem Vatikan und den Papst als Gottes Stellvertreter und Weltkaiser an der Spitze - die russische wie chinesische Hierarchie technisch durchdrungen; weltanschaulich, politisch, finanziell, wirtschaftlich, wissenschaftlich und nicht zuletzt militärisch. Das haben die offensichtlich nicht einfach so hingenommen, sich das westliche Know how klug angeeignet und den eigenen Zwecken angepasst, sodass sich nun die Machtverhältnisse zugunsten Russlands und Chinas umkehren.

Dennoch sind Russland und China traditionell grundverschieden; so verschieden, dass sie sich noch nicht einmal auf einen atheistischen Kommunismus einigen konnten, als der Vatikan ihnen den europäischen und japanischen Faschismus als gemeinsamen Feind auf den Hals hetzte und sie damit zwang, mit den Briten und US-Amerikanern gemeinsame Sache zu machen. Die USA ist ein künstliches Staatsgebilde, ein Einwanderungsprojekt, dass propagandistisch mit dem Begriff "Nation" zusammengehalten wird. Ähnlich wie Australien und Neuseeland. Aber defacto ist das keine Nation, geschweige ein Volk. Zunächst waren die USA eine Kolonie der Briten, wohin die Puritaner nach dem Ende der Cromwellrepublik flüchteten, also Kolonien protestantischer Fanatiker aber auch deportierter Strafgefangener, die zu mächtigen Geschäftsleuten wurden, die sich schließlich mit Hilfe der Jesuiten und Ludwig XVI., der in Amerika im Krieg mit Großbritannien stand, mit der britischen Krone überwarfen und von ihr lossagten.

Doch zu diesem Zeitpunkt mischten bereits Freimaurer mit, d.h., jesuitische Einflussagenten, die dann die USA gründeten und Washington zur Hauptstadt machten, deren Territorium den Jesuiten bzw. der Katholischen Kirche gehörte. Das ist aber eine sehr komplexe Geschichte, die ich hier nur anreißen will, um zu zeigen, wie Recht sie haben, wenn sie schreiben, dass in den USA von Anfang an unterschiedliche europäische Hierarchien walteten, wie eben z.B. Puritaner, Anglikaner, Katholiken, lutherische Protestanten, Calvinisten, Freimaurer der Londoner Großloge, Freimaurer des französischen Grand Orient und all deren untergeordnete Hierarchien bis hinein in die Organisierte Kriminalität. Doch all diese Hierarchien gehorchten letztlich der römischen Hierarchie, dem Vatikan.

Das können sie sogar an den Bauwerken in Washinton ablesen, wie dem Kongress mit der Petersdomkuppel oder dem großen Obelisken. D.h., die USA waren und sind ein Projekt des Vatikan und mit der Einnahme des britischen Throns durch die Nichte des Jesuitenkönigs von Belgien, Königin Victoria, wurden die USA und Großbritannien zum angloamerikanischen Dachverband, der nach dem Untergang des Britischen Weltreichs zum Kern des Transatlantischen Imperiums wurde, das sich dann über die zwei Weltkriege des 20. Jh. auch ganz Europa einverleibte, einschließlich Deutsches Reich. Das Russische Reich machten sie über den vatikanischen Agenten Lenin, den Wallstreetagenten Trotzki und dem Jesuiten Stalin zur Sowjetunion, also zum marxistischen Jesuitenreich, das schließlich über die Maoisten dann auch China beherrschte. So regierte der Vatikan als höchste Welthierarchie Ost und West nach dem Prinzip "Teile und herrsche!" über diese drei Machtzentren Washington-Moskau-Peking. Die wurden von den Maltesern und Jesuiten aus London wie der Schweiz dirigiert und kontrolliert.

In Ihrer Darstellung ist Europa quasi außen vor. Die Bindung der USA an Europa ist da einfach zu wenig berücksichtigt. Europa besitzt starke Hierarchien, die wirklich viel länger sind als Russland oder die USA. Diese sind nicht abgetreten oder untergegangen.

Auch hier stimme ich Ihnen nur bedingt zu. Was Sie hier als politische Einheit "Europa" bezeichnen, ist doch nichts anderes als der Vatikan, also "West-ROM", wie ich oben versuchte anzudeuten.

Dann haben wir die von Ihnen so betonte vatikanische Hierarchie. Diese ist mächtig, verzweigt, vernetzt und völlig unterschätzt. Da stimme ich zu. Aber sie ist immer in Abhängigkeit von anderen, agiert in Kooperation, machtstützend, aber ist nie selbst Staatsmacht.

Sie ist sogar mehr als das; sie ist die Weltstaatsmacht, ausgeübt von Jesuiten und Maltesern und den von ihnen über die Jahrhunderte aufgebauten und kontrollierten Hierarchien, die natürlich auch weit in die Königshäuser reichen. Da wären wir dann beim Schwarzen Adel, dessen weit verzweigte Hierarchien vor allem über das Haus Welf-d'Este bis zum letzen Römischen Kaiser -also ebenfalls bis ins antike Römische Reich zurückreichen. Lassen Sie sich da nicht von Stalins zynischen Ausspruch "Wieviele Divisionen hat der Papst?" ins Bockshorn jagen. Das sagte er als Jesuit, der natürlich genau wußte, dass auch sämtliche Divisionen der Roten Armee gerade durch ihn selbst vom Vatikan dirigiert wurden.

Die Hierarchie der Geheimbünde ist ein weiterer Faktor. Diese sind in 2-3 Gruppen zu teilen, weil ein Teil im christlichen Geheimbund dem vatikanischen Lager dient, aber es ist sehr stark eine extrem antichristliche Struktur da, welche ganz andere Ziele hat, aber mit anderen kooperiert.

Auch hier stimme ich Ihnen erst einmal bedingt zu. Doch die "extrem antichristliche Struktur" ist nichts anders, als die höchste Hierarchie, also die des Satanismus, der jedoch nichts anderes ist, als der Katholizismus selbst; nur eben auf den Kopf gestellt -so wie Petrus ja der Legende nach mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde. So kommt es auch nicht von Ungefähr, dass die ersten bekannten Schwarzen Messen am Papsthof von Avignon gefeiert wurden.

Zuletzt ist dann noch die Kabbala da.

Ganz genau! Hier wird es dann erst recht höchst interessant aber eben auch höchst komplex. Die meisten Forscher, die sich mit der "Weltverschwörung" beschäftigen, sehen den Begriff Kabbala als Synonym für Judentum an und schlußfolgern daraus eben ihre "Jüdische Weltverschwörung". Aber nichts ist falscher und irreführender als eben dies. Ich werde hierzu noch ausführlicher schreiben. An dieser Stelle will ich nur sehr grob skizzierend andeuten, dass die Kabbala, die weitgehend auf der Iberischen Halbinsel und mit dem Beginn des Morgenländischen Schismas und der Kreuzzüge entstand, also so ca. im 11. Jh., nicht nur jüdisch arabischen Ursprungs war, sondern als Zahlenmystik ägyptisch griechischen Ursprungs (Stichwort Pythagoras), jedoch als prophetische Mystik jüdisch-arabisch. Zeitlich Parallel zur jüdischen Kabbala wurde die Christliche Kabbala entwickelt, was viele Forscher überhaupt nicht auf dem Schirm haben. Hier will ich nur die Namen Ramon Llull, Knorr von Rosenroth, Agrippa von Nettesheim und den Jesuiten Athanasius Kircher wie die Okkultisten John Dee und Robert Fludd nennen. Aber auch die Gotik, deren Kathedralen im Zuge der großen Clunaziensischen Kirchenreform seit dem 10. Jh. entwickelt wurden, ist durch und durch christlich arabisch pythagoräische wie christlich arabisch jüdisch kabbalistische Metaphysik, Geometrie und Mathematik.

Dieser Bereich ist extrem schwer einzusehen und am meisten verdeckt.

Schwer einzusehen und am meisten verdeckt eben durch die Forscher, die den Kabbalismus nur als jüdischen Ursprungs annehmen, meist, ohne sich je wirklich mit seiner hoch komplexen europäischen Geschichte seit dem Morgenländischen Schisma von 1054 zu beschäftigen, da sie sich ganz auf die "Jüdische Weltverschwörung" kapriziert haben.

Sie sind der älteste Geheimbund und analog wie der Vatikan unterschätzt, verdeckt und extrem mächtig. Aber eben auch kein Staat, keine Staatsmacht und daher immer in Kooperation.

Geheimbund hin oder her -Sie werden da nicht weit in ihrer Welterkenntnis kommen, wenn sie die große Machtfrage hier aus einem künstlichen Gegensatz Vatikan-Judentum heraus stellen. Der älteste Geheimbund ist keineswegs ein kabbalistischer, sondern ein aristokratischer und nennt sich Schwarzer Adel. Der ist auch kein Staat, aber eben staatsbildend; vornehmlich über den Vatikan.

Das organisierte Verbrechen, Mafia sollte auch nicht außen vor blieben. Aber das ist kein politischer Verein und daher nur Hilfstruppe für alle anderen.

Eben deshalb können wir es in dieser Betrachtung auch als bloßes Hilfsmittel abtun.

Ziele der Hierarchien
Alle staatsorientierten Hierarchien haben erkennbare und klar definierbare Ziele. Erhalt von Sicherheit, Zugriff auf Rohstoffe/Energie, Vermeidung, dass ein zu großer Feind sich bildet, Kontrolle der Vasallen, Erhaltung der eigenen Staatsstruktur und Sicherung der Hierarchie im eigenen Machtbereich. Dafür kooperieren sie untereinander, mit den verdeckten nicht staatsbildenden Hierarchien .... Das ist normale Politik.

Aber wie tun sie das konkret? Alle staatsorientierte Hierarchien können zunächst nur ein Ziel haben: Ihre Macht zu legitimieren und im Zuge dessen eine konzeptuelle Macht zu entwickeln, die das ermöglicht, von dem Sie oben im Einzelnen sprechen. Die ist zunächst eine Methodologie und als solche widerum hierarchisch geordnet. Ganz oben steht 1. die Weltanschauung. Nach der richten sich 2. die Herrschaftsnarrative der historischen Erzählungen, aus denen 3. die Religionen und Philosophien gebastelt werden, welche 4. die Rahmen der Wissenschafts- Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen abstecken, die widerum 5. den psychologischen Rahmen (inklusive Kontrolle der menschlichen Psyche über die Drogen) und schließlich 6. den militärischen Rahmen, der den inneren wie äußeren Widersacher und dessen materielle Strukturen auch im materiellen Rahmen bekämpft; bis hin zur körperlichen Vernichtung.

Der Vatikan hatte mal die große Macht, jetzt nicht mehr.

Da sind Sie eben im tiefsten Irrtum befangen, weil sie bisher anscheinend weder die hierarchischen Strukturen -noch deren historische Entwicklungen durchschauen.

Daher ist mein ihm unterstelltes Ziel, dass er die christlichen Kirchen gesamt dominieren möchte, deren Abhängigkeit zu ihm wiederherstellen (Ökumene). Ob er weiterhin Weltpolitik betreibt, wäre eine zu klärende Frage und Nachweis. Hitler wäre ohne Rom nicht an die Macht gekommen, so meine Meinung.

Was Hitler betrifft, gebe ich Ihnen natürlich völlig Recht. Hitler ist ganz und gar ein Geschöpf des Vatikans. Was Sie - so scheint mir - hier noch nicht verstehen, ist, dass der jesuitische Kabbalismus als Satanismus waltet. Um das zu durchschauen, muss man sich allerdings mit dem Jesuitismus nicht nur rein politisch beschäftigen, sondern auch theologisch, also metaphysisch. Er ist, wie der Islamismus eine Politische Theologie und hat mit diesem deshalb in seiner Geschichte auch stets engstens kooperiert.

Ich sehe bei den Hierarchien Europas das Ziel der Wiederherstellung des römischen Reiches als Europäischen Traum. Dies wird vom Vatikan intensiv unterstützt (um wieder auch die alte Macht zu erhalten). Ziel der anderen Gruppen ist es, den Krieg in Europa zu beenden und im Großstaat mit den USA, Russland, China bestehen zu können. Doch scheinbar sind hier intensive Probleme weiterhin da (zumindest augenscheinlich).

Das ist mit Verlaub eben nur eine sehr oberflächliche Sichtweise. Die Wiederherstellung des Römischen Reiches impliziert nicht nur Europa, sondern Eurasien, also den ganzen politischen Raum von Lissabon bis Wladiwostock; so, wie es Johannes Paul II. auch im Berliner Olympiastadion verkündet hat. Und Putin verkündete daraufhin den umgekehrten Weg einer eurarischen Union von Wladiwostock bis Lissabon. Hier stehen sich also zwei gewaltige historische Hierarchien mit gemeinsamen Wurzeln bis ins Römische Reich der Caesaren hinein gegenüber; die von West-ROM und die von Ost-ROM. Und die alte globale Frage lautet seit 1054: Wer beherrscht wen und wer hat hierbei die stärkere politische wie theologische Legitmation? Um sie zu beantworten, muss man allerdings mindestens bis zu Kaiser Diokletian und die Römische Tetrarchie zurück gehen.

Ihre Trilaterale Weltordnung baut auf China, Russland und USA, lässt Europa völlig außen vor. Darin sehe ich einen Fehler, eine Lücke. Die alten Hierarchien sind nicht weg. Deren Traum von Europa ist ungebrochen und wird intensiv forciert.

Es gibt für den Vatikan keinen "Traum von Europa", sondern, was Europa betrifft, immer nur den von Eurasien. Die EU ist hier nur ein Zwischenschritt, der sich nun allerdings als Stolperschritt erwiesen hat, da Brüssel nicht in der Lage war und ist, Russland in sein vatikanisches Projekt zu integrieren. Was allerdings Ihre Aussage betrifft, dass die alten Hierarchien nicht weg sind, stimme ich Ihnen natürlich zu.

Interessant halte ich die Entwicklung aus dem Kabbala-Lager. Deren Plan ist vermutlich die Wiederherstellung eines jüdischen Staats oder gar mehr, Tempel incl.

Nein. Deren Plan ist bekanntlich Armagheddon. Wie gesagt: Das "Kabbala-Lager" gibt es nicht als solches. Das ist eine Chimäre der Jesuiten, der sie hier auf dem Leim gehen, wie die meisten Leser der Bücher Magaldis in Italien oder Eggerts in Deutschland. Nach meinem Dafürhalten sind das sehr geschickte Desinformanten. Letzterer fabuliert von einem "Israelischen Geheimvatikan" und rückt dabei die jüdisch aschkenasischen Messianisten ins Zentrum, wobei er wohlweislich versäumt, die tatsächlichen Ursprünge der Frankisten und Chabad-Lubawitscher zu untersuchen, die natürlich nicht nur im Sabatianismus sondern vor allem auch im Jesuitismus zu finden sind. Denn auch der Jesuitismus ist als Satanismus Kabbalismus.

Nun haben sie um Israel herum alles an Feinden bis auf den Iran daniederliegen. Die Feinde machen sogar Friedensverträge, der Felsendom wird nicht mehr als wichtiges Heiligtum angesehen (die im Koran fälschlich mit dem Felsendom identifizierte Moschee stand damals gar da noch nicht, sondern eben woanders). Auch gibt es Überlegungen, dass der Tempel gar nicht oben am Berg sondern seitlich an der Gihon-Quelle stand.

Darüber zu spekulieren ist müßig. Denn hier geht es einfach um praktische theologische Politik, um Judentum, Christentum und Islam zum Zweck der Globalisierung seitens West-ROMs zu einer neuen gemeinsamen Weltreligion zu formen, wozu es allerdings nötig ist, dass die drei abahamitischen Religionen ihre fundamentalen Dogmen aufgeben, die bisher einander bis aufs Messer widersprechen, um neue Dogmen zu schaffen, auf die man sich einigen kann. Hierzu muss also der Pan-Judaismus der Jesuiten, also der Zionismus, wieder zurückgefahren- und der Katholische Katechismus abgeschafft werden; vor allem aber das Konzept der Dreieinigkeit und der Natur Jesu als Gottessohn, das Judentum wie Islam und sogar Teile des protestantischen Christentums ablehnen. Deshalb musste auch ein Jesuit Papst werden. Mit Benedikt Ratzinger hätte das nicht funktioniert, Judentum und Christentum mit dem Islam kompatibel zu machen.

Es ist aber die Kabbala nicht allein in der Lage zu bestehen, sondern benötigen Partner und daher eine Art Schutzmacht. Die USA waren das bislang. Russland ist nicht dazu in der Lage, China erst recht nicht. Die EU hat keine Macht aktuell, hatte diese aber früher dort sehr wohl. Wenn die USA sich auf die USA reduzieren, ist dort eine Lücke, welche zu schließen ist und dafür käme nur die EU in Frage.

Nicht alle Kabbalisten sind Juden und nicht alle Juden sind Kabbalisten. Das nochmal grundsätzlich, falls sie mit "Kabbala" nur ein Synonym für Juden meinen sollten. Die Schutzmacht der kabbalistischen Juden, auf die Sie hier anspielen, war und ist immer nur West-ROM. Russland, inklusive Orthodoxe Kirche, d.h. Ost-ROM, haben den Kabbalismus verdammt, aber die Juden aus dem gleichen Grund beschützt, wie West-ROM, da aus den Juden ja der Heiland hervorgegangen war. Insofern waren und sind die Juden für beide Kirchen zwar die "Verstockten" oder "Perfiden", die in Jesus nicht den Messias erkennen wollen, aber doch letztlich die wichtigsten Zeugen von deren "Glaubenswahrheit", das Jesus als Mensch geboren- und gekreuzigt wurde und auferstanden ist.

Chinas Metaphysik des Himmels ist in der Tat mit allen drei abrahamitischen Religionen nicht kompatibel. Für die "Söhne des Himmels" waren sie immer nur sowas wie Barbarei.

Das Zusammenspiel der Blöcke
Die bisherige Globalisierung erscheint mir zum Erliegen zu kommen. Es wird mehr abgeschottet und abgegrenzt. Das führt dann dazu, dass zwar die Multi-Nationalen-Konzerne weiterhin das große Spiel betreiben, aber der Rest immer mehr innerhalb der Blöcke gehalten wird. Corona hat das massiv befördert. Für die Warenströme braucht es nicht die Menschenströme (wie bislang). Auch ist in dem Gesamtplan die Reduktion von Energie/Ressourcenverbrauch nötig, um für die Hierarchien langfristig Existenz zu sichern. Ebenso muss aus diesem Grund die Bevölkerung reduziert werden, da wegen der hohen Automatisierung so viele nicht mehr benötigt werden. Auf letztere Gründe sind die Eliten/Hierarchien einer Meinung und werden das gemeinsam tragen. Auch die Reduktion der Bewegungsfreiheit der Menschen passt hier. Daher werden innerhalb der Blöcke eine Kontrolle und Überwachung immer mehr stattfinden, um eben diese Ziele umzusetzen. Bevölkerungskontrolle mit Reduktion, Bewegungseinschränkung. Die Frage ist nur, ob dies im Orwellschen System oder im etwas komfortablerem „Brave New World“ erfolgt, aber es wird kommen.

Hier machen Sie nach meinem Dafürhalten den Fehler, im alten Blockdenken zu verharren. Wenn ich von der Trilateralen Weltordnung spreche, dann geht es hierbei nicht um feste Blöcke, wie ich schon früher betont habe. Weder Russland noch China wollen als sich voneinander abgrenzende Imperien fungieren, und die Verwaltung ihres Verantwortungsbereiches in Moskau oder Peking an sich ziehen. Wenn sie als Hierarchien funktionieren, dann im Sinne von Schutzmächten, die aber in ihrem Einflussbereich nicht die alleinigen Inhaber der Steuerung sind. So gibt es denn dort auch Steuerungshierarchien.

So wird z.B. im chinesischen Bereich Indien ganz sicher eine zentrale und auch autonome Steuerungsfunktion übernehmen. Vielleicht auch die Philippinen? Im russischen wird der Iran, das alte Persien, womöglich auch Kasachstan sowie Ägypten/Jordanien und auch Deutschland als zentrale Nationalstaaten für Steuerungsaufgaben zuständig sein, die diese dann widerum an weitere Steuerungszentren deligieren. Ihr gemeinsames Band - nicht jedoch ihr hierarchischer Überbau im Sinne von Herrschaft - ist die Verwaltung des neuen Wirtschaftssystems der Neuen Seidenstraße, in dem alle Nationalstaaten des Globus eingebunden sind.

Die USA werden mit Kanada und Mexiko und vielleicht auch dem Südamerika zu einem Wirtschaftsraum fusionieren, aber eben nicht mehr als Imperium, sondern als höchster Verwaltungs-Bezugspunkt der Steuerung, wobei es dann auch noch andere Steuerungszentren wie z.B. Brasilien oder Venezuela oder Chile oder Argentinien geben könnte. Womöglich wird die Neue Seidenstraße auch mit ganz Amerika und Afrika verbunden. Bei der Steuerung geht es dann aber Russland, China und den USA um die gemeinsame Verwaltung der internationalen Transportwege als Ganzes, nicht um deren alleinigen Besitz. Das meinerseits mal nur ganz ins Unreine gedacht.

Um die Blöcke aber nicht in Kriegen oder Konflikten aufzureiben, unnötig Probleme zu haben, muss die UNO und das internationale Geflecht aber neu organisiert werden. Die USA dominieren hier einseitig, was allen anderen nicht gefällt und daher wird hier hintertrieben und umgangen. Das kann aber nicht im Sinne des Machterhalts sein. Ich gehe daher eher davon aus, dass hier ein modifiziertes System installiert wird, welches das USA-lastige ersetzt.

Da stimme ich Ihnen wieder zu. Genau das ist der Sinn des Konzepts der Neuen Seidenstraße.

Da das aber weder in China, noch Russland oder gar Europa/USA platziert werden kann, tippe ich auf Jerusalem als neuen Standort. Symbolträchtig ist der Ort ohnehin. Es kumuliert aber auch eben aber Ziele der Kabbala und des Vatikans, die im Hintergrund dort weiterhin die Fäden ziehen werden.

Ihrem Tip würde ich mich allerdings nicht anschließen. Denn die Welt besteht nicht nur aus Judentum, Christentum und Islam, für die Jerusalem sicher ein zentraler Ort ist. Für China und alle anderen nicht moslemischen Staaten Asiens ist er das allerdings nicht. Ich denke, man wird hier einen Ort in Zentralasien finden.

Daher meine Prognose:
Trump ist nur temporär da... Russland braucht keine Expansionspolitik. Weder hat es die Struktur, noch eine Idee noch den Grund angesichts der Weite und Möglichkeiten des eigenen Landes.
Daher tippe ich darauf, dass die EU sich da anschickt, die USA möglichst zu beerben. Daher ist die EU auch die einzige Option der Kabbala nach Rückzug der USA.

Auch hier sind Sie, wie mir scheint, noch ganz im Blockdenken verhaftet und gehen daher davon aus, dass mit dem Untergang der USA als Weltpolizist und der FED als Weltbank ein Machtvakuum entstünde, das nur von der EU ausgefüllt werden könnte.

Die jetzige EU ist aber dafür nicht in der Lage. Weder in der Struktur noch in der Einstellung noch im Personal ist das umsetzbar jetzt. Es braucht daher eine Krise, welche die EU völlig umdreht und umstellt. Daher wird die USA möglichst noch erhalten, bis über viele Krisen die EU diese Transformation geschafft hat. Corona ist nur eine davon und nicht die wichtigste.

Die EU wird es nicht mehr geben. Denn sie war nie autonome Macht, besaß nie eigene Machtfülle, sondern hing von den USA und der NATO ab. Doch schon jetzt gibt es den Europarat (nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat der EU), in dem Russland die Führung übernehmen wird, wenn sich die USA aus Europa zurückziehen. Der könnte dann z.B. auch in Berlin seinen Sitz nehmen, oder auch in Paris oder er könnte auch zu einem Eurasischen Rat werden, dessen Sitz sich in einem internationalisierten Konstantinopel befinden könnte.

Meine Sorge konkret ist, dass die bisherigen Institutionen in ihrem Scheitern erkannt und begriffen werden. Das kann der Elite/Hierarchie nicht passen. Es würde das gesamte Ziel zerstören.

Das Ziel - also die Globalisierung - ist schon zerstört und die Elite/Hierarchie weiß das auch.

Daher wird eine Reformbewegung zu schaffen sein, welche sich hehre Ziele gibt, aber letztlich auch jenen nur dient. Wie damals bei Hitler wird das alte System dann durch diese Bewegung transformiert, Europa eine Euphorie bekommen, jedoch in dem Alptraum enden.

Wie gesagt: Sie verharren hier im Blockdenken und das wird sie nicht wirklich beim Prognostizieren weiterbringen, fürchte ich.

So also mein Abriss der Dinge als alternative Sicht. Man kann das aufblähen, aber ist schon jetzt zu lange.

Danke für Ihre wirklich interessanten Einwände, die, auch wenn ich Ihre Sicht der Dinge nicht zur Gänze teile, eine Fülle von Anregungen bieten, die ganze Materie noch gründlicher zu studieren und nach allen Seiten hin abzuklopfen.


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