Schuld als Triebfeder?
Es geht in der Tat nicht ums Geld, sondern um Schuld; also um Urschuld, Abgabenschuld, Kontraktschuld und religiöse Schuld. Das Geld ist ja nur ein Ausdruck derselben, ein Mittel zum Zweck und nicht der Zweck selbst. In unserem Fall geht es also um einbrechende hierarchische Strukturen, die sich als schwächer gegenüber anderen hierarchischen Strukturen erwiesen haben. Und daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Neugestaltung und Umgestaltung bis hin zu einer neuen Weltordnung. Und somit geht es auch um neue Hierarchien, d.h. neue Ordnungen, wenn die alten sich - unabhängig von ihrem Alter - als instabil erweisen. Die Strukturen, von denen wir reden, sind also stets dynamisch.
Dem kann ich mich wenig anschließen. Schuld als Zwangsmittel, um andere zu verpflichten, einzubinden und zu knechten, das ja. Aber nicht aber als Triebfeder.
Triebfeder sind Bedürfnisse. Die Bedürfnisse sind hierarchisch geordnet, d.h. wenn die unteren Ebenen erfüllt sind, geht man zur nächsten über. Maslow hat das gut erkannt und dargestellt und auch die sechste Ebene richtigerweise ergänzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnishierarchie#Erweiterung_1970
Wenn jene Superreichen schon alles in den Ebenen 1-5 haben, bleibt nur noch die 6. Ebene, die Unsterblichkeit. Es geht dann um die Schaffung von etwas bleibenden, die Evolution der Menschheit, die Weiterentwicklung des Menschen, die Gottangleichung, die Schaffung eines Paradieses. In diesem Rahmen kann man das Projekt als Generationenprojekt nehmen, d.h. die einzelnen Personen handeln im Bewusstsein, dass das Ziel erst in langen Zeiträumen sich erreichen lässt und man nimmt sich hier einzeln aus dem Zwang der Zeit, aber als wichtiges Element dieser Transzendenz wahr.
Genau das ist in der kath. Kirche sehr gut zu sehen. Die Grundbedürfnisse bedient und klärt die Kirche. Die Hierarchie ist in der Vollversorgung und totalen Absicherung. Daher hat diese Kirche Zeit, Potential, Resorccen für dieses Ebene, mehr als viele andere.