Erfahrungen und Hintergrundwissen zum RG 28 von AKA Elektrik

Durran, Freitag, 20.11.2020, 07:32 (vor 1254 Tagen) @ igelei1990 Views

Also die ganzen Elektrogeräte, viele davon wurden in Westeuropa verkauft, sind im Elektrogerätewerk Suhl gebaut worden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_VEB_Elektroger%C3%A4tewerk_Suhl

Die Motoren wurden im Elektromotorenwerk Schleusingen hergestellt. Absolute Qualitätsware. Würde ich heute vielleicht mit Fein etc. vergleichen.

Als Jugendlicher bin ich in Suhl aufgewachsen und als Schüler gab es während der Schulzeit ja ein Unterrichtsfach PA. Produktive Arbeit. So sind wir alle 2 Wochen dann nach Zella Mehlis, in die Talstrasse in besagtes Werk eingerückt und haben eben dieses Rührgerät mit zusammengebaut. Und Schülen war es vorbehalten diese dann zu verpacken oder kleine Kunststoffdübel als Abdeckung für die Schrauben einzudrücken.

Die meisten Geräte gingen ja in den Export. Oftmals wurden dieses dann in die Verpackung des westlichen Handelsunternehmens verpackt. So erinnere ich mich noch sehr gut an die Packungen des Quelle Versands mit deren Handelsmarke Privileg.
Ich weiß noch gut, auf der Verpackung war der Verkaufspreis mit 9,99 DM aufgedruckt. Die DDR Hat für ein Gerät etwa 3 DM.
erhalten.

Das war wesentlich billiger als in China zu produzieren, weil der Transportweg ins Lager nach Fürth keine 200 km entfernt war. Und was habend die sich aufgeführt. ein paar Schrammen an ein paar wenigen Kartons und der ganze Lastzug ging zurück.
Wir konnten nicht verstehen wieso man die hergestellten Produkte so billig verscherbeln kann, wo sie doch im DDR Handel doch wesentlich teurer verkauft wurden. Und egal ob Schießer Unterwäsche, Salamander Schuhe, Ikea Möbel, Werkzeuge, Haushaltsgeräte und sonst was. Es gab nichts was nicht produziert wurde.

Einerseits hat man uns erzählt, die ganze DDR Wirtschaft war völlig kaputt, andererseits hat man viele Jahre davon gelebt.
Anfang der 90ger wurde dann abgewickelt und nach Asien verlagert.

Wie gut das alles war wissen wir erst heute. Schade.
Aber einen Vorteil haben wir Ossis natürlich. Wir wissen wie schnell sich alles drehen kann. Die westdeutsche Auto und Zulieferindustrie steht heute vor den gleichen Problemen. Die wird genauso abgewickelt und hunderttausende werden ihre gut bezahlten Arbeitsplätze verlieren. Noch gibt es Staatshilfen. Aber die sollen nur die Gemüter beruhigen.


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