Das Märchen von einem, der ausging, um auf Nummer sicher zu gehen (die Idiotie des Systems zur Vorbeugung der Kriminalität)

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 08.09.2020, 15:16 (vor 1297 Tagen)4968 Views

Worum gehts:
Ich hab da um die Jahrtausendwende eine Menge Autos nach RO gebracht, zwar gebraucht, aber in gutem Zustand resp. mit wenigen km. Die wurden dann hier verwendet, aber mit deutschem Kennzeichen, teilweise vermietet, usw. Irgendwann waren die Dinger nicht mehr rentabel, resp. die Reparaturen rechneten sich nicht mehr. Also wurden die Viecher abgemeldet, auf meinem Lagerplatz ausgeschlachtet und die verwendbaren Teile verkauft. Der Rest kam zum Alteisen.

Anders als in D fragt hier kein Alteisenfritze nach einem Brief, wenn man eine ausgeweidete Karosserie verschrottet. Aus diesem Grunde blieben die Briefe alle in einem bestimmten Ordner, - und das hat sich in den Jahrzehnten angesammelt. Da ich mich auch vom Ballast des Büros trennen will, frage ich mich, wofür ich die alten Briefe für Fahrzeuge aus den 80er Jahren aufhebe. Da hat sich einer im fb dafür interessiert, und bietet mir den Kauf dieser Briefe an, - keine große Summe, aber Kleinvieh macht ja auch Mist.

Jetzt weiß ich nicht, ob da jemand damit Erfahrungen hat, mit so einem Verkauf, - ich frage mich natürlich, was will - oder kann - der Mann damit anfangen. Um hier nicht unbewusst in ein Fettnäpfchen zu treten, hab ich versucht, mich schlau zu machen.

Daraufhin habe ich versucht, irgendeine brauchbare Auskunft in Deutschland zu bekommen. Das Resultat: Eine einzige Lachplatte.

KBA
Da wurde ich mit einem Vorgesetzten verbunden. Der meinte, die KFZ-Briefe müssten eigentlich, wenn sie nicht mehr benötigt werden, zurück an die zuständige Zulassungsstelle kommen.Eine Illegalität sieht er gerade nicht beim Verkauf, wenn die Briefe als "ohne Fahrzeug" deklariert werden. Aber sicher ist er sich auch nicht.

Eine Detektei, die sich mit Versicherungsbetrug beschäftigt
Auch keine Erfahrungswerte, - weder positive noch negative.

Ein PKW-Zentrum, das Verkäufe abwickelt und auch im Internet zum Thema Brief Ratschläge gibt:
Man kann nichts dazu sagen, hat damit keine Erfahrung.

Pol.präs. München - Kriminalabteilung
Ich dachte mir, in einer Großstadt müsste man doch Erfahrungen haben. Da wurde ich mehrmals weiterverbunden, man fragte mich, ob ich eine Anzeige erstatten wolle, und ich landete schließlich in einem Anrufbeantworter.

BKA:
Da wurde ich erst weiter verbunden, dann kam ich zu einer Dame, der ich meine Frage vortrug und die offensichtlich damit überfordert war. Ich wollte ja nur wissen, ob ich auf diese Art zu einer Straftat Vorschub leisten könnte und ich mich dadurch - unbewusst - in einen Konflikt mit dem Gesetz begebe. Das könne sie mir nicht sagen, ich solle doch meine Frage schriftlich einbringen. Das war mir dann zuviel. Ich fragte noch einmal, ob ich denn auf meine Frage keine telefonische Antwort bekommen könne. Die Dame sagte: Nein.

Fazit:
Nun, das hat mir dann gereicht. Ich werde die Dinger verscherbeln, aber mit einer schriftlichen Verkaufsvereinbarung, aus der hervorgeht, dass es für diese Briefe keine Fahrzeuge mehr gibt und werde die Nummern der Briefe in dem Schrieb aufführen. Denke, dann bin ich abgesichert.

Aber was man da am Telefon zu hören bekommt, wenn man sich da nach etwas erkundigt, um keinen Fehler zu machen, - es ist ein Erlebnis. Aber ein Negatives.


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