zum Trinkwasser im Alto Alentejo

Dieter, Sonntag, 02.08.2020, 16:20 (vor 1363 Tagen) @ Amos616 Views

Hallo,
vorab: meines Wissens gibt es kein Mangel an Trinkwasser. Z.B. unser Stausee vor der Haustür wird nicht benötigt zur Trinkwasserversorgung. Er dient ausschließlich der Stromversorgung, obwohl wir im Alto Alentejo schon in Porgugals Region mit relativ wenigen Niederschlägen sind.
Des Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz Portugals ist m.E. stark gechlort. Mein Vergleich ist allerdings (Ort in OWL) so ziemlich das beste Trinkwasser, was man in Deutschland bekommen kann, das wird ohne jegliche Behandlung ins öffentliche Netz gepumpt und leider auch zum Verschneiden angrenzender Regionen genutzt.

Der Norden und die Mitte Portugals haben z.B. höhere Jahresniederschläge als der Durchschnitt der BRD. Im Süden allerdings weniger.
Viele Portugiesen holen auch ihr Trinkwasser von Quellen, die es praktisch überall gibt, oftmals als Brunnen gefaßt.

Probleme mit der Wasserqualität und Menge gibt es eher bei den großen Flüssen, die ihren Ursprung in Spanien haben. Da die Spanier große Mengen des Wassers abzapfen und über 100e Kilometer in die Tomaten- und Gurkenregionen von Almeria, Murcia, Alicante (mehr Orangen) umleiten. Da dann z.B. beim Tejo indirekt die Abwässer Madrids eingeleitet werden, und das bei reduzierter Wassermenge, weil zuvor schon für den europ. Tomatenanbau abgezweigt wurde, stimmt das Verdünnungsverhältnis nicht mehr, sodaß der Tejo die nächsten 100km stark belastet ist, bis er sich in der Grenzregion, vor allem auf portug. Seite im Naturschutzgebiet wieder regenerieren kann. Dort hat der Tejo den Chararkter, wie wir ihn von der franz. Loire kennen. Also ruhig fließend, mit vielen Sandbänken, nicht schiffbar, sehr fischreich (je weiter von Spanien entfernt).
Also Wasser ist eigentlich kein Problem. In den Tälern wurde bis vor einigen Jahren z.B. traditionell Reis angebaut, heute teilweise durch Mais ersetzt. Trotzdem ist der Reisanbau noch überall present. Viele Reiherarten, Störche, Haubentaucher, große Kolonien von Kormoranen, Eisvögel usw. oder Fischotter sind typisch für das Landesinnere.
Andererseits ist im letzten und vorletztem Jahr erstmalig meine ca. 10m tiefe Zisterne im Herbst trocken gefallen. Ein paar 100Meter weiter hat ein Nachbar, der sein Grundstück aufm höchsten Hügel hat, eine Bohrung machen lassen (ca. 90m). Seitdem hat er bestes Wasser ohne Pumpe, es drückt von unten hoch, obwohl er an höchster Stelle sitzt.

Quitessenz: Das natürliche Wasser ist gut, das Wasser aus der öffentl. Versorgungsleitung ist m.E. zu stark gechlort. (Ich kann allerdings nur meine Region beurteilen) Oberflächenwasser aus Bächen würde ich pers. nicht verwenden, da die Streusiedlungen oftmals nicht an eine Kanalisation angeschlossen sind. Eine Verseuchung des Grundwassers durch Chemikalien, Düngern, ets. halte ich unserer Region für extrem unwahrscheinlich, da es bei uns fast keine intensiv genutzte Flächen gibt. Sogar die Viehwirtschaft ist extensiv.

Gruß Dieter


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