Auch nicht die ganze Wahrheit. Ergebnisse mal genauer betrachtet, inkl. andere Hersteller

Echo, Montag, 27.07.2020, 16:00 (vor 1368 Tagen) @ Vatapitta2894 Views
bearbeitet von Echo, Montag, 27.07.2020, 16:35

Habe davon gehört und arbeite mich in den "Skandal" gerade ein. Laut ADAC wurde lediglich die Differenz zwischen Bordcomputer und All-In-Verbräuche bei AC-Ladung bemängelt. Methodik: https://www.adac.de/infotestrat/tests/eco-test/default.aspx?redirectId=quer.ecotest Ergebnisse: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/autotest/bordcomputer-verbrauchswerte/

Alle Elektroautos wurden dabei nach der Fahrt auf dem Prüfstand stets an derselben 22-kW- Wallbox mit dem Typ-2 Ladekabel des Fahrzeuges und der gleichen Umgebungsbedingungen (23 Grad Celsius) aufgeladen. Damit lädt jedes Elektroauto mit der jeweils vom Bordladegerät unterstützten maximalen Ladeleistung.

Die Energiemessung berücksichtigt dabei auch die Ladeverluste

(hervorhebung durch mich)

Erst einmal bedeutet das nicht dass "die Energie nicht im Akku ankommt", sondern dass sie nicht auf der Straße ankommt. Außerdem stehen die meisten anderen Fahrzeugbauer auch nicht viel anders da. Nur sind es bei Renault halt lediglich 19 Prozenzpunkte und 20,8 bei Seat. Andere deutlich besser (etwa Kia eNiro), hat allerdings auch 32% weniger AC Ladegeschwindigkeit* als ein Tesla Model 3! Insgesamt liegt der Tesla beim Verbrauch aber trotzdem noch deutlich besser als ein dicker E-Jaguar oder E-Mercedes, und die realen Stromverbrauchskosten sind mit <5€/100km auch trotz aller Verluste noch gut. Außerdem sind die vom ADAC vorgenommenen AC-Ladungen generell etwas ineffizienter als DC** Ladungen - es ist für den Elektroingenier völlig logisch dass nicht alles in der Batterie an kommt; dabei sind die Bordcomputer-Verbrauchswerte wahrscheinlich noch nicht einmal geschwindelt sondern sie berechnen derartige Ladeverluste halt einfach nicht mit ein, weil es vorgelagert passiert. Dann ist es tatsächlich Fakt, dass der Tesla nicht besonders energiesparend ist wenn man ihn z.B. 2 Wochen nur rumstehen lässt, denn die Akkukühlung und Heizung und die Bordcomputer selber verbrauchen in der Tat nicht wenig Strom. Dafür hat das Auto aber auch Komfortfunktionen wie eine 24/7 Rundum Überwachungskamera und ähnliche Schikanen eingebaut. Die ziehen ordentlich Energie.
Bei den Verbrennern sieht's ja auch nicht besonders rosig aus. Der Großteil vom Diesel landet als Abwärme und Dreck in der Luft.

Disclaimer: Ich persönlich finde die Teslas schon ne geile Sache, aber sie sind sicherlich nicht die billigsten TCO Autos am Markt für Wenigfahrer. Allein schon die Anschaffungskosten, teuren Reifen und Felgen schrecken mich ab, da bleib ich erstmal bei meinem 16 Jahre alten VW wo Marken-Ersatzteile spottbillig sind. Ein Tesla ist de facto ein Luxusprodukt mit Greenwashing. Wer sich den leisten kann braucht sich um die paar kWh Strom auch keine großen Gedanken machen.


* Tiefergehende Infos zur Ladegeschwindigkeit aus einem amerikanischen Tesla Forum:

The best charging efficiency, of around 89,5%, was obtained at 3x13A (9kW). If you can charge at 3x16A [11kW]… don’t! You’re wasting energy. Lower to 3x13A. At 1x13A (1-phase), charging efficiency was around 80%.

** Laut Teslas eigener Angaben sie die AC-Ladungseffizienz ca 91%, während DC Batterieladung angeblich 97-99% Effizienz aufweise, da es direkt in die Batterie gepumpt werden kann ohne weitere Transformation.


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