Deutschlandfunk als Avantgarde

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Dienstag, 07.07.2020, 10:36 (vor 1601 Tagen) @ Das Alte Periskop3761 Views

… Danke @Falkenauge, die Dekadenz schreitet rasch voran, nimmt neue Formen an
https://www.nzz.ch/feuilleton/gendersternchen-in-wien-sogar-beim-sprechen-ld.1533682
und wird bald in Terror übergehen. Die Waffen der Neuzeit werden ja selbst in diesem Forum nur widerwillig als solche akzeptiert.

Das Gendersternchen beim Sprechen ist mir schon vor einiger Zeit in Beiträgen des Deutschlandfunks aufgefallen.

Zu Beginn der Gender-Verblödung wurde es nach und nach opportun, bei der Bezeichnung von Berufsgruppen auch die jeweils weibliche Form (die es vorher so nicht gab, weil es das Wort praktisch implizierte) zu nennen, also Kolleginnen und Kollegen, Lehrerinnen und Lehrer, statt nur Kollegen oder Lehrer. Allein dieser Usus hatte unsere Sprache unnötig verkompliziert.

Mittlerweile ist man über dieses Stadium der Sprachverstümmelung hinaus und spricht das Gendersternchen gleich mit. Jetzt heißt es zum Beispiel nur noch "Kolleg*innen", wenn von Kollegen die Rede ist. Der Rundfunksprecher sagt "Kolleg" und kurzem zeitlichen Versatz noch das "innen" hinten dran.

Immer häufiger wähne ich mich in dem Roman "1984".

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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