Danke auch Dir für die umfangreiche Antwort!

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 29.03.2020, 09:45 (vor 1488 Tagen) @ SchlauFuchs531 Views

Ergebnis: Überzeugt mich nicht.

Ich will das auch begründen, - hab mich da eingelesen, deshalb hat meine Antwort auch länger gedauert.

Grundsätzlich fasse ich die Infos, denen eine publizistische Basis zum Erhalt eines Einkommens zugrunde liegt, mit spitzen Fingern an. Das bedeutet im Klartext, auf Jeanna Bryner - Live Science Chefredakteurin bezogen, dass diese Dame wohl kaum vom Fach ist, sondern dass es deren Interesse ist, den Umsatz ihres Blattes zu heben.

Was natürlich nicht ausschließt, dass da auch nachweisbare Erkenntnisse drinstehen. Aber, - wie gesagt, ich bin vorsichtig.

Nachdem ich da bereits Aussagen gefunden habe, die so nicht stimmen, habe ich das Ganze genau durchforstet und bin da auf was draufgekommen.

Was nicht stimmt?

Einfach, - diese Aussage:

Die gesamte molekulare Struktur dieses Virus unterscheidet sich von den bekannten Coronaviren und ähnelt stattdessen am meisten den Viren, die in Fledermäusen und Schuppentieren gefunden wurden, die bisher wenig untersucht wurden und von denen nie festgestellt wurde, dass sie Menschen gefährden.

Eindeutig falsch. Gerade in den chinesischen Berichten ist immer wieder davon die Rede, wie intensiv man im Zusammenhang mit SARS die Fledermäuse untersucht und für experimentielle Zwecke verwendet hat, - u.a. auch in dem benannten Labor.

Und worauf bin ich draufgekommen?

Kennst Du Sache mit der "Stillen Post", die wir als Kinder gespielt haben? Genauso verhält es sich hier.

Da stellt einer was fest, veröffentlicht das als Studie. Der nächste verwendet das in einer Publikation und bezieht sich auf den Vorgenannten. Er gibt das aber nicht genauso wieder, sondern verändert/ergänzt das mit seinen Auslegungen. Der nächste macht dasselbe. Usw, usw.

Was kommt dann dabei heraus?

So etwas wie in dem link, den Du angegeben hast. Es ist eine Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnisse, aus Halbwahrheiten und aus Falschaussagen. Wäre ich in diesem Fach (Mikrobiologie, Virologie) versiert und das wäre meine Spielwiese, könnte ich so manches innerhalb einer Stunde widerlegen, was zwar - isoliert betrachtet - richtig ist, aber im Zusammenhang dann zu einer veränderten Meinung führt. So aber müsste ich mich damit tagelang beschäftigen, immer wieder die fachlichen Zusammenhänge eruieren, usw.

Ich bin das auf dem Rückwärtsgang, -wie der Krebs - durchgegangen, wer da von wem abgeschrieben hat und habe versucht, die Ursprungsversion zu finden. Da kommt man letztlich auf Folgendes:

Man stößt dabei auf das Magazin "Naturemedicine"
https://www.nature.com/articles/s41591-020-0820-9

Da schreibt man als Überschrift:

The proximal origin of SARS-CoV-2

Na, jetzt erklär mir mal, was in diesem Zusammenhang "proximal" bedeutet. Das Wort passt überhaupt nicht hierher. Es wird im Körperbau verwendet, und bedeutet in der Übersetzung: näher zur Körpermitte / zum Körperzentrum hin

Ich gehe davon aus, dass eigentlich das andere Wort "proximativ" verwendet werden sollte, - aber es gibt immer wieder orthografische und grammatikalische Fehler in solchen Fachzeitungen.

Proximativ bedeutet soviel wie "angenähert", "ungefähr", "in etwa". Aber mit Sicherheit keine abgeklopfte und nachgewiesene Erkenntnis. Daher ist der Ursprung dieser wissenschaftlichen Studie als Möglichkeit und nicht als gewonnene Erkenntnis zu bewerten.

Deshalb sehe ich das als Behauptung an, die nicht nachgewiesen ist, wenn man schreibt:
"Unsere Analysen zeigen deutlich, dass SARS-CoV-2 kein Laborkonstrukt oder ein absichtlich manipuliertes Virus ist", schreiben sie in dem Zeitschriftenartikel.


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