Ängste in der Zivilisation

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 27.02.2020, 09:04 (vor 1492 Tagen) @ Linder2445 Views
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 27.02.2020, 09:11

Hallo!

Die Ursache scheint Todessehnsucht zu sein, über Jahre medial in die Gehirne der Leute eingeimpft.

Die Medien spiegeln in diesem Falle vielmehr den Zustand der Zivilisation wider, der die Medienmacher selbst angehören und dem sie sich nicht entziehen können. Subtile Panikmache in den Medien ist nicht Ursache, sondern Symptom. Die Journalisten sind selbst in einer subtilen Panik und nehmen das als normal war, weil in der sich auflösenden Gesellschaft die Krise schon längst der Dauerzustand ist.

Es ist auffällig, daß in einer Gesellschaft, die auf größtmögliche Sicherheit aus ist, indem sie mit ausgefeiltesten technischen Mitteln und einem ganzen Paket (je nach Finanzstärke des Einzelnen) beliebig erweiterbarer Rundumversicherungen (beginnend mit den staatlichen Sozialsystemen) gegen alle Lebensumstände absichert, zugleich die irrationale Angst vor all dem unkontrollierbar wächst, vor dem man sich gefeit zu haben dachte.
Aufklärung und Fortschritt sollten eine bessere Welt für alle schaffen und die Lebenslast von unseren Schultern nehmen, indem beseitigt werden sollte, was das Leben über Äonen bestimmte: Krieg, Hunger, Krankheiten. Der Effekt dessen ist nicht nur, daß viele mangels Problemen mit sich nichts mehr anzufangen wissen, sondern auch, daß die Angst vor dem Leben selbst zunimmt und sich die Leute durch allerlei krankhafte Irrationalitäten ihre Probleme selbst schaffen (eher Problemchen im Vergleich zu dem, womit frühere Generationen zu tun hatten).
Zu vermuten ist, daß prägende Erscheinungen unserer Gesellschaft, nämlich z. B. die verbreitete pazifistische Grundhaltung (obwohl Krieg und Gewalt in Europa für Jahrzehnte quasi nicht vorhanden waren), Eßstörungen (alles zwischen Freß- und Magersucht) und eben auch eine allgemeine Hypochondrie und Krankheitsangst psychologische Folge dessen sind, daß wir uns von diesen Geißeln der Menschheit erlöst zu haben mein(t)en.

Es ist der Zustand einer alt gewordenen Kultur, die ins kollektive Altenheim der modernen Zivilisation eingetreten ist und nun um so mehr, um so irrationaler und krankhafter alles scheut, womit sie in ihren kraftvolleren Zeiten zu tun hatte und woran sie innerlich wuchs. Man scheut das Leben und neigt dem Tode zu, aber nicht indem man ihn herbeisehnt, sondern indem man ihm auf magische Weise, durch eine krankhafte Fixierung zutreibt, die (als selbsterfüllende Prophezeiung) genau das hervorbringt, was man eigentlich scheut. Der Tod ist letztlich ein Teil des Lebens und stellt dessen Spitze dar. Deswegen soll er wie das Leben selbst unter allen Umständen vermieden werden.

Gruß
Taurec

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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh’ zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Weltenwende


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