Zustimmung
Oder eigentlich sehr gewöhnlich. Wir übersehen nämlich immer wieder den
Umstand, dass es in fast allen Gruppen mehrheitlich normale Menschen gibt -
nehmen über die Medien aber immer nur das schrille Geschrei der
Funktionäre und Extremisten wahr. Wieviele Homosexuelle kenne ich, die
exakt nichts mit den Leuten gemein haben, die man uns im Fernsehen als
deren vermeintliche Vertreter zeigt. Und ich bin der festen Überzeugung,
dass es mit den meisten Juden in Halle auch so ist. Sie wollen einfach ein
normales Leben leben, haben ihre Religion und ihre Traditionen und gehen so
wie wir hin und wieder in ihre Synagoge. Sie wollen weder in ewiger
Frömmelei und Abschottung, ewiger Israelvergötterung oder ewiger
Vergangenheitsbewältigung und Misstrauen gegenüber ihren Mitbürgern
leben. Den Text scheint genau ein solcher Mensch verfasst zu haben, dem
eben all diese Vereinnahmungen zuwider sind. Und mit diesem Text hat er dem
Kampf gegen Antisemitismus einen größeren Dienst erwiesen als all die
Funktionäre von Kultusamt bis CDU die diese Tat jetzt mißbrauchen um sich
wichtig zu machen. Ich kann jedenfalls nur den Hut ziehen und fühle mich
in meiner bisherigen Einschätzung bestätigt. Bravo Halle!
Ja, ich finde den Text auch sehr außergewöhnlich. Deshalb habe ich auch auf ihn hingewiesen. Man vergleiche ihn nur mal mit dem, was vom Zentralrat der Juden und ehemaligen Funktionären wie dem Hetzer Michel Friedmann so kommt.
Die Erklärung ist aus einer inneren Unabhängigkeit heraus geschrieben. Ich finde den Text im Grunde tief menschlich, um nicht zu sagen christlich.