Wenn man jeden Baum für sich erklären möchte, ohne die Gesamtheit der Bäume zu sehen, dann landet man beim Ptolemäischen System

Mephistopheles, Sonntag, 27.01.2019, 21:41 (vor 2125 Tagen) @ Phoenix55118 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 28.01.2019, 01:41

Hallo Phoenix5, ich hatte mal einen Autor in der Hand, der sich mit dem Zerfall des römischen Reiches beschäftigte, ich finde ihn nur nicht mehr.
Ich zitiere aus dem Gedächtnis: Die römische Antike war demnach eine grechische, eigentlich hellenische Antike, alle Philosophien und wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf denen das Imperium Romanum basierte, waren demnach griechische Philosophien und griechische Erkenntnisse. Die griechische welthauptstadt von wissenschaft und Technik war Alexandria. Das passt sehr gut als Analogie zur heutigen Zeit, weil sämtliche Philosophie und smtliche wissenschaftlichen erkenntnisse der USa sind im Prinzip europäische, d.i. deutsche, englische und französische Wissenschaft und Philosophie. Es gab da mal eine Phase, wo die wissenschaft in Alexandria verboten wurde und die Gelehrten vertrieben wurden. Davon hat sich die Antike nie wieder erholt.
Ptolemäus hat Jahrhunderte später eine Sammlung des antiken wissens durchgeführt, wofür im Dank gebührt, nach diesem Autor (an dessen Namen ich ich nicht mehr erinnere, ein Italiener?), aber er hat eben das Weltbild ausgeführt, was er noch verstanden hat, nämlich ein geozentrisches weltbid. Dabei waren die Griechen früher durchaus schon weiter und wussten durchaus, dass dass die Planeten um die Sonne kreisen. Aber Ptolemäus wusste das nicht mehr.

Warum ich auf Ptolemäus komme? Nun, wegen deiner Warnung vor einer monokausalen, also heliozentrischen Erklärung und weil dir wohl ein geozentisches Weltbild, also mit multikausalen Erklärungen lieber wäre.

Dabei bestreite ich nicht, dass es sehr viele verschiedene Ursachen gibt, allerdings ist es notwendig, bei der multikausalen Erklärung auf die Hierarchie unter diesen Erklärungsanseätzen zu achten. Wo ist die Sonne, um die alles kreist?

Der Ansatz mit der biologischen Notwendigkeit der Bildung eines hierarchisch strukturierten Reviers für jede Art scheint mir bis jetzt der vielversprechendste zu sein, um das Dilemma, in dem wir uns befinden, von der Ursache her erklären zu können.
Alle Tatsachen, die du anführst, sind demnach nur Folgeerscheinungen und alles Herumgedoktere an den Symptomien würde so viel bewirken, wie wenn du einem Alkoholiker verbietest, die 2. Flasche Schnaps zu leeren.

Der Debitismus ist m.E. dann aus dieser Sicht nur eine Möglichkeit des Überlebens der vielen, vielen Menschen, die eigentlich gar nicht da sein dürften und wieder verschwinden werden (so wie die Lemminge). Der Debitismus und das Machtsystem wre dann eine Folge der biologisch nicht vorgesehenen Lebensweise der Menschen und keineswegs die Ursache. Da er aber Folge ist, werden alle Versuche, etwas gegen den Debitismus zu unternehmen, scheitern, weil zu kurz gedacht.

Gruß Mephistopheles


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