Danke + Vorsicht vor monokausalen Erklärungen

Phoenix5, Sonntag, 27.01.2019, 20:13 (vor 2126 Tagen) @ Mephistopheles5311 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 28.01.2019, 01:40

Hallo Mephistopheles,

danke für deinen Tipp zum "biologischen Massewirkungsgesetz". Das Buch steht schon bei mir daheim und wartet nur noch darauf gelesen zu werden. Ich kann also noch nichts dazu sagen, außer: Man hüte sich vor monokausalen Erklärungen. Was Spengler noch metaphysisch erklärte (der Todestrieb der Zivilisation), Heinsohn mit der Lohnarbeitergesellschaft, der mainstream mit fehlendem Geld (die imho dümmste Erklärung, über die sich bereits Spengler lustig machte) und was man vielleicht auch noch mit der Komplexität des Alltagsleben (zwei Berufstätige - fehlende Zeit/Kraft für mehr Kinder) erklären könnte, erklärst du biologisch (was bestimmt mehr oder weniger stark mitspielt: Die immer schlechter werdende Spermienqualität der Männer in der Großstadt ist Fakt. Habe dazu mal eine Studie gelesen. Soweit ich weiß dürfte auch die zurückgehende Fruchtbarkeit bei Frauen bewiesen sein). Es wird eine Mischung aus allem sein und es wird zu zeigen sein, welche Faktoren stärkeren oder schwächeren Einfluss haben.

Was die psychischen Auffälligkeiten der um die Jahrtausendwende geborenen Kinder betrifft, bin ich persönlich überzeugt, dass es an der frühen Trennung von der Mutter liegt. Was Jean Liedloff in ihrem Buch "Auf der Suche nach dem verlorenem Glück" nur anhand ihrer Erfahrung mit den Yequana-Indianern spekulieren konnte, wird nun in Studien immer öfter bestätigt und darf mittlerweile als Fakt gelten: Je früher die Kinder von der Mutter getrennt werden (Kita mit 1 Jahr z.B.) desto verhaltensauffälliger werden sie, weil sie kein Urvertrauen aufgebaut haben und das ständig mit einer Gier nach Resonanz in der Gesellschaft zu kompensieren versuchen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Vater in unserer Gesellschaft nicht mehr derjenige ist, der die (männlichen) Kinder behutsam aus der Bindung von der Mutter löst und sie ins "Mann-sein" initiiert. Wir haben also Kinder ohne Urvertrauen (Mutter), die nie Stolz für ihre Leistungen empfinden durften (Vater).

Im Grunde ist das nicht einmal neues Wissen. Viele Sekten zerstören das Urvertrauen von Kindern bewusst (ebenso wie politische Ideologien. Man denke an die sozialistischen Versuche die Kinder der Familien zu entreißen und unter der Knute des Staates zu erziehen), weil der daraus resultierende ständige Durst nach Aufmerksamkeit und Anerkennung bei gleichzeitig nicht vorhandenem Selbstbewusstsein äußerst empfänglich für Manipulationen macht. Vor allem suchen solche Kinder immer die Aufmerksamkeit des Starken (also auch desjenigen, der die Deutungshoheit hat). Ein sehr radikales Beispiel ist Scientology, wo Neugeborene depriviert, d.h. ohne Bezugsperson und ohne sensorische Reize in einer stillen, dunklen Kammer liegen gelassen werden, um das Urvertrauen maximal zu zerstören.

Man kann in diesem Zusammenhang nur spekulieren, ob die deutsche Politik, welche die möglichst frühe Trennung der Kinder von ihren Müttern forciert, bloß aus ökonomischen Gesichtspunkten handelt (damit Mama wieder brav das BIP steigern kann), oder ob hier nicht doch mehr dahintersteckt.

Beste Grüße
Phoenix5


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