Für Dich sind die Muslime das Problem, für Barbara die Juden und für Tempranillo die Amis

Zarathustra, Donnerstag, 22.02.2018, 17:18 (vor 2468 Tagen) @ Lechbrucknersepp4076 Views

Wären die Nationalstaatsenthusiasten in diesem Forum ganz alleine

unter

sich und auch die letzten verbliebenen Kritiker dieses völkischen

Kults

würden sich auch noch verabschieden, dann würde dieses Forum zu einer
ziemlich langweiligen monokulturellen Veranstaltung, wie dies bei den
eingemauerten monokulturellen Territorien wie Nordkorea der Fall ist.

Du

könntest dann nicht mehr mit Vertretern einer anderen Kultur (ich und
andere) interagieren. Es würde Dein Leben sozusagen downgraden.


Ich lasse das mit dem Bezug auf dieses Forum mal weg, denn es soll ja
darum gehen, mir und anderen näher zu bringen, was an der die
Multikulti-Idee begeistern kann. Den Kerngedanken dahinter wohlwollend
herauszuarbeiten...

Deine Kernthese hier lautet: "Die Idee eines Nationalstaates ist ein
völkischer Kult. Wer sich einmauert kann nicht mit anderen Kulturen
interagieren (siehe Nordkorea)."

Bist Du damit einverstanden?


Ja, das kann man so stehen lassen.

Du wirst ja nicht leugnen, dass es interkulturell knirscht. Und die
Gründe dafür sind objektivierbar:


In der zivilisierten Welt knirscht es seit eh und je. Im Mittelalter

war

die Mordrate ein Vielfaches von heute.


Wir haben uns in Hinblick auf das Mittelalter verbessert. Da stimme ich
100 Prozent zu.

Doch ist ja auch die Frage, wie sich die Dynamik in
Multikulti-Gesellschaften entwickelt, die gerade entgegen dem Willen des
Souveräns aufgebaut werden. Ganz konkret.


Da glaubt eben jeder Partei-Anhänger, im Namen des Volkes zu sprechen, auch wenn seine Partei gerade mal 10 oder 15 Prozent der Wähler hinter sich weiss.

Und ganz konkret könnten Menchen aus beispielsweise bestimmten
asiatischen Kulturkreisen nach meinem Empfinden und meiner Erfahrung
tatsächlich die Gesellschaft bereichern.

Es gibt aber objektivierbare Gründe, warum speziell ein interkulturelles
Zusammenleben mit Menschen aus muslimischen Ländern zersetzend auf die
Gesellschaft einwirkt.

PEW Research liefert seriöse Daten:


Wer Schwule vom Hochhaus werfen will, Terroranschläge im Namen des Islam
akzeptabel in der Wahl der politischen Mittel und Frauen als Sache sieht,
passt eben nicht in eine moderne, westliche Gesellschaft. Wird Multikulti
von einer herrschenden Elite beschlossen, wird die herrschende Elite vom
Volk ausgetauscht. Ein Blick ins Geschichtsbuch zeigt, dass solche
Vorgänge vorkommen.


Auch hier glaubt jeder, genau zu wissen, wer das Problem ist. Für Barbara sind es die Juden, für Tempranillo die Amerikaner, für Dich die Muslime und für Nietzsche waren es die Deutschen...

Was geschah? Ein deutscher Mönch, Luther, kam nach Rom. Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die Renaissance... Statt mit[1233] tiefster Dankbarkeit das Ungeheure zu verstehn, das geschehen war, die Überwindung des Christentums an seinem Sitz –, verstand sein Haß aus diesem Schauspiel nur seine Nahrung zu ziehn. Ein religiöser Mensch denkt nur an sich. – Luther sah die Verderbnis des Papsttums, während gerade das Gegenteil mit Händen zu greifen war: die alte Verderbnis, das peccatum originale, das Christentum saß nicht mehr auf dem Stuhl des Papstes! Sondern das Leben! Sondern der Triumph des Lebens! Sondern das große Ja zu allen hohen, schönen, verwegenen Dingen!... Und Luther stellte die Kirche wieder her: er griff sie an... Die Renaissance – ein Ereignis ohne Sinn, ein großes Umsonst! – Ah diese Deutschen, was sie uns schon gekostet haben! Umsonst – das war immer das Werk der Deutschen. – Die Reformation; Leibniz; Kant und die sogenannte deutsche Philosophie; die »Freiheits«-Kriege; das Reich – jedesmal ein Umsonst für etwas, das bereits da war, für etwas Unwiederbringliches... Es sind meine Feinde, ich bekenne es, diese Deutschen: ich verachte in ihnen jede Art von Begriffs- und Wert-Unsauberkeit, von Feigheit vor jedem rechtschaffnen Ja und Nein. Sie haben, seit einem Jahrtausend beinahe, alles verfilzt und verwirrt, woran sie mit ihren Fingern rührten, sie haben alle Halbheiten – Drei-Achtelsheiten! – auf dem Gewissen, an denen Europa krank ist – sie haben auch die unsauberste Art Christentum, die es gibt, die unheilbarste, die unwiderlegbarste, den Protestantismus auf dem Gewissen... Wenn man nicht fertig wird mit dem Christentum, die Deutschen werden daran schuld sein...


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