Besen, Besen
Hallo
„Das Schweigen ist gebrochen und mit ihm die Unbescholtenheit der vergangenen Welt, von der das Bild Zeugnis abzulegen vorgibt.
"Die Realität geht im Hyperrealismus unter, in der exakten Verdoppelung des Realen, vorzugsweise auf der Grundlage eines anderen reproduktiven Mediums - Werbung, Photo, etc. - und von Medium zu Medium verflüchtigt sich das Reale, es wird zur Allegorie des Todes, aber noch in seiner Zerstörung bestätigt und überhöht es sich: es wird zum Realen schlechthin, Fetischismus des verlorenen Objekts - nicht mehr Objekt der Repräsentation, sondern ekstatische Verleugnung und rituelle Austreibung seiner selbst: hyperreal." (S. 114)“ Auszüge, die mir sehr gefallen haben und mich zu Überlegungen zur Sprache führten.
Der Laut der Simulation sind Substantive, z.B. Ordnung, Überleben, Beherrschung, Besitz – gar Eigentum, Sicherung...
Die Illusion von BESTAND!!! wird dadurch befriedigt, dadurch ist die Erkenntnis der Ohnmacht zurück gedrängt. Das ist Illusion zur Bemächtigung über die Zeit – Bewegung und vermittelt vermeintliche Sicherheit.
Die uhh Realität? aber ist Bewegung. Hätten wir nur Verben als Laut, würde uns die Illusion bewusster, denn mit diesen drücken wir zeitliches aus. Wollen wir aber nicht!
Wir leisten sehr gern Vorverschuldung, weil uns das Sicherheit vorgauckelt.
Wenn wir geordnet haben, haben wir Ordnung.
Wenn wir bevorratet haben , uns durch Krieger sichern, gesund leben, genug beten -zu wem oder was auch immer, ergattern wir längst möglich Überleben. Usw.
Ist das unvernünftig? Das Sicherheitsbedürfnis schreit Nein. Dennoch wissen wir Alle, dass das illusorisch ist.
Für dieses Sicherheitsbedürfnis haben wir ein System der Macht erschaffen. Schon ziemlich genial. Dumm nur, dass es auf Illusion gegründet ist und uns im Laufe der Zeit nur eine weitere Ohnmacht beschert hat. Golems haben die Eigenschaft zu wachsen und ihre Erschaffer mehr und mehr zu beherrschen. Das Verbrechen war, die potentiale Macht zu übergeben. Und als Zauberlehrlinge kommen wir aus der Nummer auch nicht mehr raus.
Freundliche Grüße
Sigrid