Peitsche und Zuckerbrot in aeternitate
Wir rödeln fröhlich wegen der Steuer. Die Simulation hat die Aufgabe,
diese ganz gewöhnliche Sache zu verheimlichen. Das perfekte Verbrechen.
Warum hat es eine gewöhnliche Sache nötig, verheimlicht zu werden? Viele wüßten ooch nichts anzufangen mit Ihrer Zeit, ergo rödeln viele recht gerne. Ich bin recht gerne faul. Ist Selbstbewusstsein schon Simulation? Was sagt eigentlich die Gehirnforschung darüber? Ist Gehirnforschung auch Simulation? Ich denke immerzu an Nietzsche: "Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne":
"In irgend einem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der "Weltgeschichte": aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mußten sterben. – So könnte jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustriert haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt. Es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten. Könnten wir uns aber mit der Mücke verständigen, so würden wir vernehmen, daß auch sie mit diesem Pathos durch die Luft schwimmt und in sich das fliegende Zentrum dieser Welt fühlt. Es ist nichts so verwerflich und gering in der Natur, was nicht, durch einen kleinen Anhauch jener Kraft des Erkennens, sofort wie ein Schlauch aufgeschwellt würde; und wie jeder Lastträger seinen Bewunderer haben will, so meint gar der Stolzeste Mensch, der Philosoph, von allen Seiten die Augen des Weltalls teleskopisch auf sein Handeln und Denken gerichtet zu sehen.(..)"
Hier lang:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3243/1
Es grüßt das Mängelwesen
Oblomow