Wie bitte?
Wahrheits, bzw. Wissbegierde und Neugierde sind evtl. zwei paar Stiefel.
Die Menschen wollen die Wahrheit und zwar aus den Medien wie Spiegel? Gloob
isch nüsch. Für die sog. Wahrheit sollten Sie vielleicht mal eher ein
paar Bücher lesen.
Was ist denn das für eine Aussage? Und Bücher sind wahr oder was?
Der Mensch hat ein genuines Interesse daran, zu erfahren, was in seinem Umfeld passiert. Das mag hin- und wieder irrational sein, weil wir nicht mehr in einer überschaubaren Stammesgesellschaft leben, aber eines will garantiert niemand: angelogen und manipuliert werden.
Am wenigsten wollen das die Leute, die sich vertieft für Politik und Co interessieren und sogar entsprechende Magazine, wie den Spiegel, kaufen.
Ich will anstrengungslos und mundgerecht unterhalten
werden und Bausteine der Realität gefiltert durch einen Faselhans des
Focus z.B. oder den Kluglingen im Gelben.
Informationen aufnehmen und einordnen ist immer auch Unterhaltung. Das ist kein Widerspruch und es rechtfertigt Lügen und Manipulation nicht!
Wie seid ihr denn drauf?
Das Schöne am Gelben ist dabei
aber, dass sofort jemand bei der Hand ist, der das Gegenteil denkt, also
gleichsam mir die Dialektik abnimmt, die der Focusmann nicht packt, weil er
ja kein Platon ist, dem es um die Wahrheit geht.
Da bleibt mir echt der Mund offen. Die hochbezahlten Spindoktoren an den Schalthebeln der Medienmacht sind also vollkommen OK? Dass die keinen neutralen Ansatz (mehr, vielleicht noch nie) fahren, ja zuweilen offen lügen und manipulieren, liegt nur daran, weil ihnen platonische Tiefe fehlt?
Meine Fresse!
Ja, das Gelbe und die handvoll Leser werden das Dilemma sicher richten! Ist ja nicht so, dass mediale Berichterstattung keinerlei Auswirkungen hat, wie man in der Opposition leicht erfahren kann.
kommt es sowieso nur drauf an, sich selbst auf den Weg zu machen ins Licht.
Dazu muss man erstmal mitbekommen, dass es da noch anderes gibt. Selbst die Leserkommentare der großen Medien werden ja politisch gesäubert.
Und wie dein Vorposter richtig geschrieben hat, schaffen die großen Medien die Konventionen, schaffen Tabus, geben den Rahmen der Interpretation vor. Um da auszubrechen, gehört einiges dazu.
Der ÖR wurde sogar mit der Intention geschaffen (und von uns finanziert), ein neutrales Medium zu sein! Finanziell unabhängig. Politisch unabhängig. Wenn die das nicht mehr sind, kann man sie auch abschaffen.
Die journalistischen Medien waren schon immer so. Karl Kraus kann ein Lied
davon erzählen. Und dass dieser Scheiß dann im Krieg endet, das hat er in
den letzten Tagen ooch schon berichtet. Wann war ein Medium jemals nicht
manipulativ?
Das mag stimmen. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, da ich selbst noch nicht ewig alternative Medien konsumiere. Mir persönlich (und ich bin offensichtlich nicht der Einzige) kommt es die letzten Jahre wie ein Verfall der Standards, ja selbst simpler journalistischer Handwerksqualität vor.
Positiv ist es doch so, dass es noch nie eine solche Fülle
gab, sich medial die Zeit zu vertreiben und vielleicht wäre es mal an der
Zeit, nicht sich über das mehr oder weniger bescheuerte, manipulative Was
der Medien Gedanken zu machen, sondern über das Warum und Wie wir so geil
sind am Neuen. Und da sind wir dann wieder bei der Vernichtung von Zeit in
einem öden Leben und bei dem Geistestitanen Luhmann und nen Ticken mehr
Blaise Pascal.
Das ist eine der evolutionären Dysfunktionalitäten in einer medial geschrumpften Welt.
Man musste früher wissen, wer im Dorf was denkt und getan hat, das konnte einem das Leben sehr erleichtern.
Heutzutage erfahren wir was gerade auf der anderen Seite der Welt geschieht und können allenfalls noch abstrakte Schlüsse ziehen, die sich etwa auf die nächste Wahl auswirken etc. die Neugierde ist aber geblieben. Ganz nutzlos ist sie nicht, allerdings ein zeitaufwendiges Hobby, welches man zielstrebig betreiben sollte.