Terminschlinge

Rybezahl, Samstag, 13.05.2017, 18:53 (vor 2751 Tagen) @ CalBaer6369 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 13.05.2017, 19:33

Hallo,

ich möchte nochmals auf das Thema zurückkommen. Ich bleibe absichtlich einfach (als Außenseiter kann ich auch gar nicht anders). Es geht mir nur darum, das Konzept dahinter klar zu erkennen. Ich verzichte auch auf die Darstellung von Zwischenschritten (Clearing).

Im Regelfall lässt sich der Vorgang so darstellen:

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Geschäftsbank kauft vom Staat eine Staatsanleihe und zahlt dafür 100 Geldeinheiten. Nach einem Jahr wird zurückgekauft (pünktlich 5:45 Uhr):

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Die Frage, woher der Staat die Zinsen nimmt, die er der Geschäftsbank versprochen hat, wird hier nicht behandelt.

Kauft nun die Zentralbank Anleihen von der Geschäftsbank (QE), lässt sich der Vorgang so darstellen:

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Geschäftsbank kauft vom Staat eine Staatsanleihe und zahlt dafür 100 Geldeinheiten. Diese Anleihe verkauft die Geschäftsbank an die Zentralbank und erhält dafür 100 Geldeinheiten. Bevor die Anleihe des Staates fällig wird, kauft die Geschäftsbank die Anleihen von der Zentralbank zurück (die Zentralbank verlangt dabei Zinsen, in unserem Beispiel 5%) um sich anschließend die Geldeinheiten vom Staat zu holen:

[image]

Die Zinsen, die die Zentralbank von der Geschäftsbank bekommt, wandern an den Staat, der damit die Zinsen, die er der Geschäftsbank schuldig ist, bezahlen kann (gestrichelte Linie). Die Frage, woher die Geschäftsbank die Zinsen nimmt, um die bei der Zentralbank liegende Anleihe zurückkaufen zu können, bleibt vorerst unbeantwortet. Jedenfalls muss die Geschäftsbank dafür irgendwo Geld beschaffen.

Nun könnte ja die Geschäftsbank auch, noch während die Anleihe bei der Zentralbank liegt, mit dem von der Zentralbank emittierten Geld weitere Staatsanleihen kaufen:

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Jede Zeile symbolisiert ein verstreichendes Jahr. Rechts in den Kästen zur Verdeutlichung die Laufzeiten der pro Jahr gekauften Anleihen (liegen bei der Zentralbank).

Vor Fälligkeit der Anleihe A kann die Geschäftsbank sie (die Anleihe) von der Zentralbank zurückkaufen, damit wiederum der Staat sie (die Anleihe) von der Geschäftsbank zurückkaufen kann.

Aber am grundsätzlichen Problem ändert das nichts. Viel schlimmer noch: Kann die Geschäftsbank das Geld für den Rückkauf der Anleihe A nicht auftreiben, wird auch Anleihe B & C faul, hinfällig, da nicht mehr bedienbar. Der ganze Anleihe-Stapel fällt in sich zusammen.

Noch ein weiteres fiktives Beispiel, um etwaigen Einwänden zuvor zu kommen. Am Problem ändert sich dabei nichts:

[image]
[EDIT: Mir ist gerade aufgefallen, dass die Zeitangaben falsch sind. Nicht "(10 J)", sondern "(3 J)" muss es heißen!]

Das Geld, es muss irgendwo, irgendwie beschafft werden (Börse, Immobilien).

Und jetzt zerreist mich (aber nicht so dolle).

- „Die Loofzeiten, meine Damen und Herren, die Loofzeiten!“ (Unbekannt)

Gruß vom
Rybezahl, der hofft, dass ihm morgen kein Dachziegel auf den Kopf fällt.

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Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.


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