Quelle: CIA Factbook (owT)
Hoi LH, danke erstmal für deine meist sehr erhellenden Beiträge. Dieser
hier gehört mE. aber nicht dazu. Hier hast du etwas wesentliches
übersehen und wohl im Macher Trump deinen Meister gefunden.Die Sache ist nämlich recht einfach, denn für die USA gilt:
Exports $1.471 trillion (2016 est.)
Imports $2.205 trillion (2016 est.)Diese Lücke iHv. USD734 Milliarden Überschuss der Importe über die
Exporte (ca. 50% der Exporte!!!) wird mit Steuern iHv. 35% belegt, wenn man
antizipiert, dass die anderen Staaten ihrerseits entsprechende Zölle auf
ihre Importe aus USA erheben. Durch die grösse des Marktes hat man noch
dazu einiges an Leverage: Unternehmen produzieren IN den USA um dem Zoll
auszuweichen, weil der Markt so attraktiv ist. Das kann kein Land der Welt
in ähnlicher Form machen.Sollten andere jetzt reziprok ähnliche Zölle erheben, bin ich sicher,
dass Trump diese Länder explizit auf eine Art Black-List setzen wird und
die Folgen sind für diese Länder sicher problematischer als für die
USA.
Zölle sind Kosten, höhere Kosten verringern das Angebot dadurch, daß
zwangsläufig die Nachfrage abnimmt.
Nein, die Zölle sorgen nicht unbedingt für höhere Kosten auf den
Produkten, sondern nur, wenn man die importierten (35%-besteuerten) nimmt.
Es bleibt aber die Möglichkeit auf intern produzierte Produkte
auszuweichen.
Die 'Rechnung' Trumps kann nur -vorübergehend- aufgehen, wenn Mexiko
und
Kanada im Gegenzug keine reziproken Zölle erheben.
Wenn sie es tun, werden sie ihr blaues Wunder erleben. Deshalb bringt das
bisher auch niemand ernsthaft ins Spiel. Wie sieht es denn wohl bei den
beiden genannten aus?Kanada:
Exports $402.4 billion (2016 est.)
Imports $419 billion (2016 est.), müde 5% Importüberschuss. Gääähn.Mexiko:
Exports $359.3 billion (2016 est.)
Imports $372.8 billion (2016 est.), weniger als 5%.Die Quellen- und Zielländer habe ich mir nicht angesehen, aber das
scheint mir nicht notwendig. Bedenke bei diesen beiden Ländern noch: Sie
haben enge Verstrickungen, weil es Nachbarn sind. Die fässt man nicht ganz
so hart an, wie die fernen Konkurrenten --- und da wir es ganz
interessant:China:
Exports $2.011 trillion (2016 est.)
Imports $1.437 trillion (2016 est.)Oha, fast die gleichen Zahlen wie USA nur andersherum. 50% Überschuss der
Exporte auf die Importe. Darum geht es. Und jetzt noch Deutschland:Exports $1.283 trillion (2016 est.)
Imports $987.6 billion (2016 est.)Immerhin auch 30% Überschuss hier.
Alle, die jetzt jubeln, mögen bedenken, was sich dadurch verteuert:
Gar nix verteuert sich dadurch, wenn a) inländische Substitute gekauft
werden oder b) die ausländischen Produkte in USA produzieren, weil sie
Angst haben, dass sie substituiert werden. Jaja, und wenn sich doch etwas
verteuert (weil Ausweichprodukte nicht gekauft werden oder die
ausländische Firma nicht in USA produzieren möchte / kann), zahlen die
Ausländer die Zeche (verkaufen nicht oder nur zu geringeren Margen). Und
das ist es worum es ihm geht: America First.
Von Trump hätte ich erwartet, daß er begreift, dass 'Auto nicht Auto'
ist, genausowenig, wie ein Trump Tower dasselbe wie ein Kasino ist und
nicht dasselbe wie ein Sozialwohnungsbau. Somit kann man nicht 35% auf
etwas fiktives erheben, denn 'das Auto' als solche gibt es ebensowenig
wie
das 'Haus an sich'.
Mit deiner Überheblichkeit reihst du dich in die endlosen Reihen insb. in
Europa ein. Doch glaube mir: Er hat alles kapiert und der Denkfehler liegt
bei dir.
Wenn er dagegen alle Verwaltungsvorschriften abschafft, so, wie Stoiber
in
der EU, wird er dennoch zum Erfolgsmodell werden.
Er wird aus beiden Gründen (less regulation & protectionism) Erfolge
feiern und America will be Great Again.
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DS
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"Things usually work --- until they dont."