"Zusammenleben" und "Staat" sind zwei paar Stiefel
Hallo Rainer, was Du sagst ist alles richtig; keine Einwände. Der Staat geht allerdings über Rudel und Herde definitiv hinaus. Er ist eine Struktur, die eine Ebene höher liegt und die vorhandenen Verhaltenstendenzen zu Herden- oder Rudelbildung für sich ausnutzt (instrumentalisiert).
Im Tierreich gibt es echte Staaten (mit Tausenden von Individuen) nur bei den Insekten. Letztere hatten Zeit (Millionen Jahre), um diese Struktur (evolutionär) zu entwickeln und zu stabilisieren. Der Mensch hat diese Zeit nicht, er wird sich vorher zerstören. Also muss rechtzeitig eine andere Lösung gefunden werden (Macht - oder das Organisieren von Konsens).
Seit wann gibt es den Staat? Die Zeitangabe von @Dottore im zitierten Text (ca. 5000 Jahre) ist nicht ganz korrekt. Es gibt Protostaaten schon weit früher. Sie waren nicht auf Macht basiert, durchaus aber häufig auf sozialen Gefällen/Gradienten.
Die eigentlich Macht taucht um die 4000 v.Chr. auf, und zwar an der Grenze von Nordkaukasus zur pontischen Steppe (zB. Maikop, Jamnaja, Varna). Das Pferd spielt eine Rolle. Und Metall: Blei (!?), Gold, Silber, Kupfer, (Arsen). Erster archäologischer Abdruck ist der Grabhügel.
Blei. Blackrock. Blackstone. Babylon.
Gerne würde ich wissen, ob es Mesolithiker waren. Vielleicht könnte @Kaltmeister etwas dazu sagen.