Tag der Deutschen Einheit: Deshalb fiel die Wahl auf den 3. Oktober!

Ostfriese, Samstag, 04.10.2025, 09:30 (vor 64 Tagen) @ heller2358 Views

Hallo heller

Erst am 3. Oktober 1990 traten die "neuen Länder "dem Geltungsbereich des Grundgesetzes bei.

Während der Wendezeit hatte der spätere sachsenanhaltinische Ministerpräsident Reinhard Höppner die Problematik eines Termins für den Tag der Deutschen Einheit thematisiert.

Die Wahl des Datums hatte einen relativ praktischen und wenig romantischen oder symbolischen Grund.

Einerseits hatten die Regierungen beider Länder einen Zeitplan ausgearbeitet, der für den 2. Dezember 1990 gesamtdeutsche Wahlen vorsah. Die Bürger der DDR mussten bis spätestens zum 7. Oktober Bundesbürger sein, da die Wählerlisten bis mindestens acht Wochen - also bis zum 7. Oktober - vor der 1. Bundestagswahl am 2. Dezember vorzuliegen hatten.

Andererseits stimmten am 20. September die Parlamente beider deutschen Staaten dem Einigungsvertrag zu. Weil der 7. Oktober 1990 ein Sonntag war und weil die DDR-Volkskammer den Beitritt zum 3. Oktober festgesetzt hatte, fiel die Wahl auf ein Datum früher in dieser Woche, und damit auf den 3. Oktober. Das Kabinett der Bundesrepublik hatte zuvor nämlich festgelegt, dass aus steuerlichen Gründen der früheste Termin zum Beitritt der DDR der 2. Oktober am Beginn des 4. Quartals 1990 sein sollte.

Der Mauerfall war am 09.11.1989 - das wäre der Nationalfeiertag,
denn da war die Trennung zu Ende!

Der Fall der Mauer war der 9. November 1989. Unter anderem, weil an diesem Tag auch die Reichspogromnacht im Jahr 1938 stattfand, wurde ein anderes Datum gewählt. Die Deutsche Einheit zu einem Datum zu feiern, an dem die Nationalsozialisten Juden getötet und Synagogen angezündet hatten, wurde als unangebracht empfunden.

Eine Verlegung der 1. Bundestagswahl auf den 9. Dezember und damit der Tag der Deutschen Einheit am 7. Oktober schied natürlich wegen dem gleichzeitigen DDR-Nationalfeiertag (Tag der Republik) aus!

Gruß - Ostfriese


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