Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit ein guter Orientierungspunkt
Hallo nereus,
mal nicht Wahrscheinlichkeit, sondern Plausibilität: Gäbe es Flieger mit einem Typ-bedingten Problem mit toxischen Gasen, dann würde sich Boeing mit der Information kaum zurückhalten, wenn es Marktanteile wegen seiner eigenen Konstruktions- oder Qualitätsmängel erlebt. Zudem dürften die vielen Fluggesellschaften der Welt nicht synchron still halten und bei Verdacht eigene Messungen anstellen. Deshalb halte ich ein verbreitetes Phänomen für nicht plausibel.
Nochmal zur Wahrscheinlichkeit: Ich kann mir ein Szenario vorstellen, das zu einer höheren Wahrscheinlichkeit wie beim Sevilla-Flug führen könnte. Dann nämlich, wenn das ca. 5-Minutenfenster aus der Berechnung eliminiert wäre. Was wäre, wenn der Chefpilot gar nicht primär pinkeln musste, sondern sich nur kurz die Beine vertreten und frische Kabinenluft schnuppern wollte, weil er sich gerade nicht wohl fühlteaus dem von Dir vermuteten Grund. Und dann hat es eben den Copiloten erwischt. Toxisches Gas im Cockpit könnte dann immer noch ein seltenes Ereignis sein, aber die Wahrscheinlichkeit wäre deutlich höher. Es müsste dann aber trotzdem auch viele Fälle geben, bei denen der eine Pilot nicht das Cockpit verlassen hat und beide Piloten betroffen gewesen wären.
Interessant finde ich, dass es wohl (inzwischen?) einen Notfallcode gibt. Warum reicht dafür nicht ein normaler Code? Kann es sein, dass der Notfallcode zu einer ferngesteuerten Öffnung führt? Ich würde mich auch nicht wundern, wenn es im Cockpit eine Kamera gäbe, die eine Fernüberwachung erlaubt.