Das wichtigste ist der immens gestiegene Ressourcenverbrauch pro Einwohner.
Wenn man durch Afrika, Arabien oder Asien reist, ist der große Kinderreichtum schon auffällig. Man reise allein schon mal durch touristisch erschlossene Länder wie Marokko, Ägypten, Jordanien, Israel (Palästinensergebiete!!!), Tansania oder Südafrika. Kinder, Kinder, Kinder. Und spricht man mit den einheimischen jungen Männern, so wird der eigene Kinderwunsch auf ca. 6 - 8 Kinder taxiert.
In den entwickelten Ländern gehen die Geburtenraten zwar zurück, selbst in Indien nähert sie sich der 2 Kind-Marke pro Frau. Aber alle armen Länder platzen aus allen Nähten und halten das Wachstum der Erdbevölkerung noch am Laufen.
Für unseren Planeten ist jedoch nicht die absolute Anzahl der Menschen entscheidend, sondern die Größe des ökologischen Fußabdrucks, den ein jeder hinterlässt. Und hier ist es in den letzten 3 Jahrzehnten zu einem enormen Ressourcenverschleiß gekommen. Und das überall auf der Erde, weil sich der Konsum von ressourcenfressenden Industrieartikeln weltweit enorm beschleunigt hat. Spitzenreiter hier ist China mit seiner Bevölkerung von mehr als 1 Milliarde Menschen.
Den Ressourcenfraß kann man in Deutschland vor der eigenen Haustüre in Ostdeutschland sehen. Obwohl die Bevölkerung im Osten um ca. 3 Millionen Menschen gesunken ist, hat der Flächenverbrauch durch Siedlung und Verkehr auf ostdeutschen Territorium seit 1990 um ca. 30% zugenommen.
Da wo früher 500 Menschen in 4stöckigen Industriegebäuden auf 20.000 qm Fläche gearbeitet haben, arbeiten heute in einer 50.000 qm Logistikhalle nur noch ca. 80 Menschen. Das heißt, die Flächenproduktivität pro qm, um einen Arbeitsplatz bereitzustellen, ist enorm gesunken.
Ich kann es mir auch nicht erklären, warum die Einwohnerzahl meiner mecklenburgischen Kleinstadt seit der Wende nur minimal abgenommen hat. Und das obwohl nach 1990 ca. ein Drittel der 20 bis 40jährigen in den Westen abgewandert ist und auch dort dann ihre Kinder bekommen hat. Nur ein kleiner Teil ist wieder zurückgekehrt. Und der Zuzug von Pensionären ist nur sehr gering. Auch Flüchtlinge oder Ukrainer laufen unter ferner liefen.
Komischerweise gibt es aber kaum leer stehende Wohnungen. Auch jedes Haus, wo jemand stirbt, findet wieder einen neuen Käufer. Und am Rande der Stadt sind auch sehr viele neue Häuser nach der Wende entstanden.
Man könnte sich den Zuzug in unsere Stadt dadurch erklären, dass die Leute aus den kleinen Dörfern ringsum in die Stadt ziehen. Aber selbst die Häuser in den Dörfern finden wieder neue Käufer, auch wenn es Berliner sind.
Gruß Plancius
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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER