Schuster, bleib.....
Globalisierung/Delokalisation ist die grosse Welle der letzten 20 Jahre gewesen. Für die Beratung von auswanderungswilligen Unternehmen gibt es entsprechend eine gut entwickelte Infrastruktur aus Aussenhandelskammern und überall spezialisierte Beratungen vor Ort. Inzwischen finden sich allerdings immer weniger Länder mit vergleichsweise preiswerten, freien und gut ausgebildeten Arbeitskräften, und der Trend kippt sichtbar in Richtung (erzwungener) Relokalisation. Die Handelswege werden zunehmend prekärer, ebenso die Rohstoffversorgung.
In Deutschland und Europa fehlen für eine nennenswerte Relokalisation aber die Arbeitskräfte, insbesondere die hochqualifizierten Spezialisten, da durch die Globalisierung viel Fachkenntnis verloren wurde und auch die Demographie und die Neigungen der Kandidaten den Nachwuchs beschränken. Die USA importieren >50% ihrer Ingenieure, UK importiert >50% ihrer Mediziner usw., nur so wird auch D bzw EU die Dinge überhaupt noch einigermassen am Laufen halten können. Nur gehen die Leute aus sprachlich/kulturellen/wirtschaftlichen Gründen meist lieber in die USA, die meisten Europäer tun sich noch schwer mit der gezielten Anwerbung von Toptalenten aus zb. China oder Indien, den weltweit grössten Pools. Dennoch ist der qualifizierte Import von Arbeitskräften sicherlich zukunftsfähig, aus Makroperspektive ist also dein Freund schon gut positioniert.
Anders sieht es für hochqualifizierte oder gutsituierte Individuen in Deutschland aus. Die haben allerhand Gründe, aus dem Krisengebiet und Hochsteuerland Deutschland in grünere Gefilde zu wechseln. Vielleicht kann dein Freund ja diesen Trend unterstützen und zb. für US-Unternehmen in Deutschland verbliebene Fachkräfte anwerben.