Nein, es gibt keine "LÖCHER zwischen Vorher und Nachher" ...

Beo2, NRW Witten, Samstag, 11.11.2023, 12:41 (vor 415 Tagen) @ Ostfriese3007 Views
bearbeitet von Beo2, Samstag, 11.11.2023, 13:01

Wie soll die Zentralbank finanziert werden, bevor sie zum ersten Mal Noten abgreifen kann? Wir haben keine Welt des "Fließens" (alles gleichzeitig), sondern nur eine des Vorher und Nachher – das Loch dazwischen kann niemals geschlossen werden!

Der Staat (als Zentralbank) finanziert sich zunächst selbst = Kreditaufnahme (Gelderzeugung; anfänglich im Rahmen einer Währungsreform) = Anschub- bzw. VORfinanzierung von Staatsleistungen: Dazu druckt der Staat sich die "initiale Geldmenge" (= Schuldscheine des Staates) und bezahlt, d.h. VORfinanziert damit Arbeitsleistungen seiner Bediensteten und Lieferanten = reale Vorleistungen ggü. allen Bürger. Diese halten sich anschließend mit den gleichen Schuld-/Gutscheinen bei den übrigen Bürgern schadlos = reale Gegenleistungen der übrigen Bürger. Nun haben alle Bürger reale Leistungen erhalten und reale Leistungen erbracht und besitzen noch die Schuldscheine des Staates (wennauch ungleichmäßig verteilt). Und weiter:

Sind nun die kreditfinanzierten Staatsleistungen geliefert (d.h. durch die Bediensteten & Lieferanten) - nämlich wie mehrheitlich von den Bürgern bestellt'! - stellt der Staat allen Bürgern Rechnungen = Steuerforderung aus, um seine Vorleistungen bzw. die seiner Bediensteten und Lieferanten zu REfinanzieren. Mit den Steuereinnahmen tilgt der Staat seine Kreditaufnahme. Anschließend nimmt er wieder neuen Kredit etwa in gleicher Höhe auf ... und es beginnt eine neue Runde.

Der Staat funktioniert also ganz ähnlich wie ein x-beliebiges privates Unternehmen:
Gelderzeugung durch Bank => Kreditaufnahme des U. (VORfinanzierung von Produktion) => Leistungserstellung des U. => Einnahmen aus Leistungsabsatz => Kredittilgung (REfinanzierung von Produktion) => Geldvernichtung durch Bank ==> Beginn einer neuen Runde: Gelderzeugung durch Bank => Kreditaufnahme des U. => usw. usf..

Das bedeutet, weder der Staat, noch die Unternehmen ihre Kreditaufnahmen endgültig tilgen, sondern sie verschulden sich nahtlos erneut und erneut. Sonst könnte die Wirtschaft mangels Zahlungsmittel (= VORfinanzierung) nicht funktionieren.
Verstehen Sie den Unterschied zwischen ex ante VORfinanzierung von Leistungen (durch Gelderzeugung) und notwendiger'! ex post REfinanzierung derselben (zwecks Geldvernichtung)?

Es reicht nicht, NUR auf die notwendige VORfinanzierung realer Leistungen zu fokusieren und die ebenso notwendige REfinanzierung auszublenden! Und es reicht auch nicht, NUR auf die monetäre Ebene zu starren, um GELD zu verstehen!

Mit Gruß, Beo2


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