Elektrikerzwang umschiffen
Wer Handwerker ist, hat in der Regel die richtigen Beziehungen. Bin selber Nachfahre eines Elektromeisters, doch die sind hier nahezu alle reihenweise vor dem Rentenalter weggestorben, demnach bin auch ich mittlerweile Bittsteller. Über Kleinanzeigen soll es wohl ebenso möglich sein, welche zu finden. Problem ist weniger die Abnahme der Solaranlage - da würde man für ein paar Tausender schon jemand finden - sondern dass die Hauselektrik auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Und selbst dann kann es Monate dauern bis der Netzbetreiber einen rein lässt.
Der einfachere Lösungsweg: Stecker-Solar. Die kleineren einphasigen Anlagen brauchen keine Abnahme vom Elektriker. Dieses Jahr sind netzgekoppelte "Balkonkraftwerke" in der Größe nicht wirklich limitiert, solange sie zu keinem Zeitpunkt mehr als die üblichen 614VA einspeisen. Das kann man z.B. mit einem Speicher über den Tag besser verteilen. Oder Überschüsse ins Leere laufen lassen. Du machst dann einfach 6 Module (=ca. 2,6kW Spitze) mit normalem Wechselrichter und Montagematerial für insgesamt 1300€ aufs Dach, begrenzt den Wechselrichter aber auf die erlaubten ca. 600 Watt. Ganz legal ohne Elektriker. An einem trüben Tag kommt man mit 6 Modulen sowieso nur wenige Minuten über 600 Watt.
Manche meldens auch einfach gar nicht an. Dann gibt es aber auch keine Einspeisevergütung.
Würde man die selbe 6-Module-Anlage von einer Firma machen lassen wäre man wahrscheinlich 6000€ los, das rechnet sich dann nicht so fix wie der Eigenbau. Ist dann auch eher schlampig gemacht, die geben sich selten Mühe. Das Internet ist voll von haarsträubenden Erfahrungsberichten.
Als Inselanlage nach oben hin gar keine Grenze wenn diese keinerlei Verbindung nach außen hat, kostet aber entsprechend und man ist im Dezember trotzdem noch vom Netzbetreiber oder Dieselaggregat abhängig und muss auch deutliche Leistungsreserven einplanen um am Regentag nicht im Dunkeln zu sitzen.