Leider ist das Gegenteil der Fall: Der Arbeitsmarkt kollabiert bereits seit mehr als einem Jahr am unteren Ende.

Plancius, Freitag, 30.06.2023, 21:32 (vor 546 Tagen) @ Dieter4347 Views
bearbeitet von Plancius, Freitag, 30.06.2023, 22:00


In den letzten Jahres war es schwierig Aushilfen zu bekommen, da es allen zu gut ging, auch denen, die von Stütze leben. Kein Interesse. Das wird sich ändern.

Gruß Dieter

Hallo @Dieter,

ich glaube hier liegst du falsch. Der Trend, offene Stellen am unteren Ende des Arbeitsmarktes nicht mehr besetzen zu können wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen.

Beispiele für fehlendes Servicepersonal aus persönlichem Erleben:

Letzte Woche von und nach Stuttgart geflogen. Mein Abflug hatte 3 Stunden Verspätung und ich wollte deshalb eine Kleinigkeit essen und trinken. Das einzig offene Flughafenrestaurant war heillos überfüllt. Die beiden anderen Restaurant hatten zu, nur noch reduzierte Öffnungszeiten wegen fehlendem Personal. Schilder waren aufgestellt mit Kellner, Küchenhilfen, Thekenkräfte, Schichtleiter gesucht.

Den beiden Alten- und Pflegeheimen in unserem Ort fehlen Küchenkräfte. Jetzt müssen ausgebildete Pfleger den Alten ihre Brote schmieren, Geschirr und Töpfe abwaschen. Es bleibt somit noch weniger Zeit, sich um die Alten zu kümmern, aber sie können sie ja nicht verhungern lassen.

Unsere Ärzte, Physiotherapeuten, Altenheime finden keine Raumpfleger mehr. Alles wird jetzt notdürftig mit dort beschäftigten Fachkräften gereinigt, die eigentlich für andere qualifizierte Tätigkeiten eingestellt worden sind.

Restaurants öffnen erst ab 14 oder 16 Uhr, weil ihnen Küchenhilfen, Köche und Servicekräfte fehlen. Die Schicht für den Mittagstisch bleibt unbesetzt. Touristen, Radwanderer usw. stehen vor verschlossenen Türen und können ihren Hunger nur an der Dönerbude oder im Tankstellenbistro stillen.

Das Fehlen von Servicekräften am unteren Ende des Arbeitsmarktes hat wohl verschiedene Ursachen.

- Der Unterschied zwischen Sozialhilfe und unteren Einkommen ist zu gering.
- Die Präferenzen haben sich geändert. Insbesondere in der Coronazeit haben viele Menschen Freude am Müßiggang gefunden und sehen es nicht mehr ein, für ein paar Euro mehr sich die Abende und Wochenenden um die Ohren zu schlagen.
- Die stark gestiegenen Energie- und Wohnkosten führen dazu, dass den unteren Einkommen das Geld fehlt, sich die Freuden am Leben zu gönnen. Alles geht für den Grundbedarf drauf.
- Viele können sich ein privates Auto nicht mehr leisten, um zur Arbeit zu kommen.
- Eine weitere große Motivationsbremse ist die Beherbergung von Hunderttausenden Ukrainern und anderen "Flüchtlingen", die auf unsere Kosten dem Müßiggang frönen und keiner Arbeit zugeführt werden. Trotz eklatantem Bedarf an Hilskräften im Ort, wo keine Deutschkenntnisse notwendig sind, arbeitet bis zum heutigen Tage keine einzige Frau und erst 3 Männer von 22 ukrainischen "Flüchtlingsfamilien". Der fehlende Wille seitens des Staates, unsere Gäste einer Arbeit zuzuführen, führt bei vielen zur Resignation und dem Verlust der Freude an ehrlicher Arbeit.

Da in absehbarer Zeit durch die selbstmörderische Politik der Ampel selbst die Grundbedürfnisse nicht mehr durch Arbeit im Servicebereich gedeckt werden können, werden Hilfs- und Servicetätigkeiten mit zunehmender Tendenz nicht mehr ausgeführt werden.

Diese Entwicklung kann wohl nur der Kollaps unseres Sozialstaates aufhalten. Dann treibt der Hunger automatisch die Menschen zu Tätigkeiten, egal welcher auch, nur um etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Das muss aber auch mit dem Kollaps unserer anderen gesellschaftlichen Strukturen einhergehen, denn mit den hohen Energiekosten, den gigantisch steigenden Wohnkosten durch das GEG und der geplanten exzessiv hohen CO2-Abgabe ab 2027 wird ein Malthus'scher Lohn, der das Existenzminimum abdeckt, nicht zu zahlen sein.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung