Deine Frage zum Zusammenbruch des ukrainischen Stromnetzes

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 15.09.2022, 22:16 (vor 588 Tagen) @ Teckel3856 Views
bearbeitet von paranoia, Donnerstag, 15.09.2022, 22:25

Hallo Teckel,

nutze die Forensuchfunktion und guck' in meine alten Beiträge. Zum Thema Energie, speziell aber auch Stromnetze habe ich immer wieder etwas geschrieben.

Dein Szenario eines (synchronen) Zusammenbruchs in Sekunden ist simpel!
Es fließt kein Strom mehr in der Ukraine.

Es ist dann nur noch maßgeblich, ob die Ukraine Stromexporteur oder Importeur war und wie hoch.

War sie Exporteur, geht die Netzfrequenz herunter und die Regelungsmechanismen des europäischen Verbundnetzes ersetzen die ausgefallene Kraftwerksleistung.

War sie Importeur, geht die Netzfrequenz herauf und die Regelungsmechanismen des europäischen Verbundnetzes nehmen Kraftwerke vom Netz.

Gab es keinen Lastfluss zwischen der Ukraine und dem europäischen Verbundnetz (zum dem die Ukraine auch gehört) passiert gar nichts.

Steuerungsgröße im Verbundnetz ist die Netzfrequenz. Weicht die zu stark von 50 Hertz ab gibt es Probleme.

https://www.swissgrid.ch/de/home/operation/regulation/grid-stability.html

Faustregel: Ein Ungleichgewicht von 1500-2000 MW führt zu einer Frequenzänderung von 100 mHz (also 0,1 Hertz).

Hier hast Du eine unvollständige Übersicht:

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full#

Wenn die Netzfrequenz hoch geht, wird die Kraftwerksleistung gedrosselt bis hin zur Trennung vom Netz. In der Grafik ist fälschlicherweise nur von Solartechnik die Rede.

Und hier siehst Du, wie schnell eine Störung entsteht, aber auch wie schnell die Menschen in den Leitzentralen des Verbundnetzes reagieren:

https://www.stromausfall.info/8-1-2021-europa-schrammt-knapp-am-blackout-vorbei_de_n279...

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung