Was ist in Bucha/Butscha passiert?
Keine Frage, im Krieg passieren schreckliche Dinge – auf beiden Seiten der Kontrahenten.
Nun soll es ein Massaker an über 200 Zivilisten in dieser Kiewer Vorstadt gegeben haben.
Beschuldigt wird die russische Armee.
Möglich ist es durchaus, aber wenn sich der Westen so intensiv drauf stürzt, ist auch Vorsicht geboten.
Diese Stadt ist schon länger im Kriegs-Gespräch.
Zum Beispiel hier mit einer Meldung vom 10.03.2022
"Der letzte Strohhalm war, als ein russischer Panzer das Haus meines Nachbarn und eine nahe gelegene Kirche beschoss", sagt Dmytro Tkachuk. Daraufhin beschloss er, aus Bucha, einer kleinen Stadt nordwestlich von Kiew, zu fliehen. "Die Kuppel der Kirche ist zerstört. Es ist furchtbar."
Die ukrainischen Rettungsdienste haben Bucha und die Umgebung als eine der schlimmsten humanitären Situationen in der Ukraine eingestuft. Die größte Notlage herrscht in Mariupol, einer wichtigen Hafenstadt mit mehr als 400 000 Einwohnern.
Bucha ist von der russischen Armee eingekesselt und teilweise besetzt. Seit Beginn des Krieges wird die Stadt unablässig bombardiert.
Quelle: https://www.bbc.com/news/world-europe-60688640
Dazu gibt es dieses Bild.
Am 18.03. erscheint dieser Artikel:
Unter dem unaufhörlichen Grollen der nahegelegenen Explosionen berichten ukrainische Ärzte am Stadtrand von Kiew, dass sie Hunderte von Patienten operiert haben - darunter auch Kinder mit "entsetzlichen Verletzungen", die amputiert werden mussten - die bei den, wie sie es nannten, "wahllosen" Angriffen russischer Soldaten im Rahmen der laufenden Invasion der Ukraine getroffen wurden.
"Die Verwundeten werden ständig zu uns gebracht", sagt Vladislav Gorbovyetz, ein Gefäßchirurg in Bucha, Ukraine, gegenüber PEOPLE.
"Wir leben in der Angst, bombardiert zu werden, wir machen unsere Arbeit, wir machen weiter. Wir haben kein anderes Ziel im Leben."
Quelle: https://people.com/politics/doctors-near-kyiv-describe-horror-amputating-children-shot-...
Und wieder wird uns ein sehr ähnliches Bild gezeigt.
Es ist nicht dasselbe, aber die Szene ist gleich.
Das bei einer solchen Tragödie dieselben Bilder Verwendung finden, mutet etwas sonderbar an, denn immerhin liegt über 1 Woche zwischen den Meldungen
Und wer die Artikel vollständig liest, ist auch von der zahlreichen Presse vor Ort „beeindruckt“.
Auch die Bilder selbst wirken merkwürdig.
Wenn sich dort Zivilisten geduckt halten, offenbar vom Feind beobachtet oder gar unter Beschuss genommen, fragt man sich natürlich, welcher Held hier die Aufnahme machte?
Die beiden Bilder zeigen dieselbe Szene, aber einmal sieht man nur 2 Frauen und dann 5 Personen, wobei sich die Perspektiven etwas unterscheiden.
Interessanterweise schaut die Frau mit der Jeans und dem schwarzen Anorak zweimal in Richtung Fotografen und auch der ältere Mann sieht nicht in Richtung Gefahr sondern zum Aufnehmenden.
Oder anders ausgedrückt: Die Aufnahmen wirken auf mich gestellt.
Daraus leitet sich wiederum die Frage ab, warum hat man es nötig am Ort einer Tragödie solche Szenen zu inszenieren?
Es müßten doch massig Szenen der realen Krieg-Szenerie zu finden sein.
Damit will ich nicht andeuten, daß man jetzt geschminkte Schauspieler auf die Straße gelegt hat, aber man sollte bei diesen Nachrichten äußert vorsichtig agieren.
Ich hoffe der Vorfall wird unabhängig aufgeklärt, aber meine Hoffnungen halten sich dazu auch wieder sehr in Grenzen.
mfG
nereus