Ich war bei den Panzergrenadieren
Also ich habe fleißig und mit ordentlich Schweiß im Gesicht rödeln müssen. Bei den Panzergrenadieren machte man sich praktisch jeden Tag richtig dreckig, weil man so oft im Gelände und auf Manövern war. Auch das Nächtigen bei Minusgraden außerhalb der beheizten Kaserne, mitunter im Kampfstand, stand häufig auf der Tagesordnung. Sogar Feuer und Bewegung mit scharfer Munition wurde geübt. Es war ein besonderes Gefühl, wenn die Kugeln nicht weit von dir durch die Luft pfiffen und den Sicherhheitsoffizieren der Angstschweiß im Gesicht stand. Der Schützenpanzer Marder war unser bester Freund, spendete er doch Wärme und Geborgenheit im Winter und ersparte uns so manchen langen Fußmarsch. In der Kiste war es zwar während der Fahrt höllisch laut, man gewöhnte sich aber schnell daran (wer schlau war, trug die ganze Zeit Gehörschutz) und konnte dann selbst bei Geländefahrten schlafen.
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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."
William Keith Chesterton