Ein wahres Wort. Aber dazu gibt es mehrere "aber". Meine Interpretation des Begriffs "die Arschlöcher unserer Zeit":

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 18.07.2021, 22:59 (vor 1013 Tagen) @ also1056 Views

Der Politiker, der bestehen will oder sogar nach oben will, wird den Teufel tun, und es sich mit den MSM verderben. Er braucht sie ja, um seine Botschaften in seinem Sinne so rüber zu bringen, damit es seinem Vorteil dient. Dabei muss er auch in der Lage sein, mal eine Klatsche einzustecken und dafür den MSM noch "danke, bravo" zuzurufen.

Es ist sowas Ähnliches wie eine Hörigkeit in einer Ehe. Man will es nicht, aber man kann einfach nicht "ohne".

Die Medien haben auf den geistig limitierten (ich will das Wort "beschränkt" nicht verwenden) Otto Normalo einen ultimativen Einfluss. Nach dem Motto: Das wird schon stimmen, - wenn das nicht stimmen würde, würden die das nicht schreiben.

Gut bringt das Reinhard Mey rüber:

https://www.youtube.com/watch?v=Yf6Ag5N9Unk

Dazu kommt, dass der investigative Journalismus im Aussterben begriffen ist. Die paar Exoten, die noch den Mut haben, den Mund aufzumachen, werden aussortiert, kaltgestellt oder ermordet, wie das holländische Beispiel gezeigt hat.

Auch hier in Rumänien beobachte ich zwei Beispiele, von studierten Frauen, im Bereich Recht und im Bereich Journalismus, die an die Figuren der Verantwortung unangenehme Fragen gestellt haben. Man konnte das auf fb immer nachlesen. Seit einiger Zeit ist es um diese beiden Frauen still geworden, - man hört nichts mehr. Ich weiß nicht, ob man sie unter Druck gesetzt hat, den Mund zu halten, oder ob man sie bei fb gesperrt hat. Interessiere ich mich dafür, frage ich nach, was mit denen passiert ist? Mitnichten. Ich habe keine Zeit.

Dazu kommt bei den "sozialen Medien", dass sie eine eigenartige Politik der "Meinungsfreiheit" betreiben. Ich müsste nachsehen, wo ich das gelesen habe, - aber sinngemäß läuft es darauf hinaus, als es um die Zensur resp. die Sperrung eines Teilnehmers ging. Bei der Instanz gaben die Verantwortlichen an, dass die Zensoren aufgrund des Zeitdrucks, der bei der Kontrolle herrscht, oftmals nach deren eigenen Meinung die Zensur vornehmen.

Unnötige Frage, -"hatten wir doch schon einmal, vor 90 Jahren, oder nicht?". Allerdings gabs damals noch kein Internet.

Aber es gibt die Parallelität, die alle ignorieren. Ignorieren, oder wissen sie das gar nicht? Es ist die sogenannte "schweigende Mehrheit". Wir alle sind schuld daran, dass sich die Dinge in einer Richtung entwickeln, die niemand vorher für möglich gehalten hätte. Schweigen, ducken, ich will nicht gerade "Arschkriechen " sagen, aber in diese Richtung gehts, vor allem nicht auffallen, man hat ja selber genug Probleme am Hals.

Was passiert mit Assange? Der hat den Weg der Ehrlichkeit der Information aufgezeigt, - und wurde dafür in der Form bestraft, dass er sein Leben wegwerfen kann. Was machen wir? Ich meine der "Otto Normalo"? Wir schweigen. Schweigen wurde von den Politikern immer als Zustimmung gewertet.

Ja, ich würde jederzeit meinen Arsch hochnehmen und an einem Demonstrationsaufruf in unserer Stadt für die Rechte von Assange mitmachen. Aber ich würde keine Demo organisieren, weil ich weiß, dass kaum ein Mensch kommen würde. Wir schaufeln uns damit unser eigenes Grab. Und begreifen es gar nicht. Wobei es schon vor vielen Jahren Voltaire so sinnig gesagt hat:

"Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung.
Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion."

Ich stelle mich gegen den Wind. Warum eigentlich? Bin ich ein "Erleuchteter"? Hab ich die Weisheit mit dem Löffel gefressen? Mitnichten. Ich hab mich informiert, über alle möglichen Kanäle. Das, was maximal 5% unserer Gesellschaft machen würden. Dann habe ich nachgedacht, mir meine Meinung gebildet und danach gehandelt. Die Argumente, die ich in 150 Stunden des Einlesens z.B. in das Thema Corona habe, sind zu vielschichtig, als dass ich sie hier aufführen könnte. Vielleicht in einem Buch, das ich ohnehin vorhabe, über diesen Spuk zu schreiben. Vielleicht später.

Was mache ich? Hab ich damit begonnen, mich unterzuordnen? Wohl kaum. Ich mache alles, was in meinen Möglichkeiten steht. Aber ich versuche nicht, Gründe und Entschuldigungen zu finden, warum mir das eine oder andere nicht möglich ist, sondern ich suche Wege, die es mir eben ermöglichen, meiner Meinung Ausdruck zu geben.

Gerade jetzt bereite ich 40 Kopien vor, eines Schreibens in rumänischer Sprache, das in der kommenden Woche im Briefkasten jedes zugelassenen Arztes in meiner Stadt zu finden sein wird. Es ist der Text aus meinem link (kursiv), im unteren Teil:

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=571497

Warum mache ich das? Aus Hobby? Mitnichten. Es sind zwei Gründe. Der eine ist, dass ich mich nach wie vor morgens im Spiegel ansehen will, ohne rot oder schwarz zu werden. Ich will meiner Überzeugung Ausdruck geben, anders fühle ich mich nicht wohl. Der andere ist, das ich bereits jetzt fühle, dass die Fragen der übernächsten Generation an uns gerichtet werden, die da lauten: "Wie konntet ihr das zulassen, dass uns die Meinungsfreiheit so beschnitten wird, dass wir derart manipuliert werden? Habt ihr nicht gesehen, dass man das Volk in zwei Teile spaltet? Warum habt ihr nicht gehandelt, als noch Zeit wahr und habt definitiv gesagt: Bis hierher und keinen Schritt weiter?"

Sollen wir denen sagen, sie sind selbst schuld, weil sie statt mit offenen Augen nur mehr mit dem Blick auf ihr Smartphone durchs Leben gegangen sind? Nein, die Älteren mit Lebenserfahrung hätten hier den Weg weisen , die Augen öffnen sollen. Aber genau die haben geschwiegen.

Wir alle sind die Arschlöcher, mit unterschiedlichen Differenzierungen, wir alle sind schuld. Vielleicht habe ich etwas weniger Schuld, weil ich ständig was mache, im Rahmen meiner Möglichkeiten. Vielleicht bin ich das kleinere Arschloch, aber nur vielleicht. Aber eigentlich müsste ich genau das tun, was auch Stauffenberg getan hat. Dann könnte ich mich von jeder Schuld freisprechen. Mein Großvater ist damals im Widerstand umgekommen. Er wusste, was es heißt, konsequent zu handeln.

Es gibt dann noch die Gruppe, die jederzeit in die Tasten hämmert, was falsch wäre und was man anders machen müsste. Und dann gibts die totalen Arschlöcher, die das gar nicht interessiert und nur das machen, was ihnen von oben aufgetragen wird.

Nein, unser Volk, das der deutschen Muttersprache und der der deutschen Kultur angehört, ist derart dekadent geworden, dass es nichts anderes verdient hat, als den Weg des Untergangs und der Knechtschaft zu beschreiten. Vielleicht, wenn alles einmal verbrannt ist, kommt einer, der mit dem Blasebalg noch einmal in die Asche hineinbläst, damit der Phönix wieder erwacht. Aber das bleibt nur als letztes Fünkchen Hoffnung.

Damit habe ich das Grundübel unserer Zeit skizziert. Das mit den Medien ist eigentlich nur eine untergeordnete Folge davon. Wir leben in den Tag hinein und haben das konsequente Handeln vergessen. Da liegt der Hund begraben.


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