Das kommt alles auch irgendwie von der Dummheit der Leute

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 21.03.2021, 13:29 (vor 1104 Tagen) @ Martin2079 Views

Die sehen da keine Zusammenhänge, in den Schulen wird das auch nicht mehr gelehrt, oder sogar bewusst ausgeklammert. So ähnlich wie "wozu braucht man Kraftwerke, der Strom kommt doch aus der Steckdose".

Prinzipiell gibt es eine Grundregel, wenn der Bauer als Produzent für die Ernährung nicht mehr gebraucht wird, - oder es für ihn nicht mehr lukrativ ist, da zu arbeiten.

Diese Grundregel lautet: Man kann jederzeit aus einem Bauern einen Fabrikarbeiter machen, aber niemals aus einem Fabrikarbeiter einen Bauern.

Irgendwann, wenn das kg Kartoffel mehr als 5 € kostet, werden das die Leute kapieren.

Nun ziehe ich mich zurück, aus dem manuellen Broterwerb, aber ohne manuelle Arbeit bin ich tot. Also werde ich mich meinem "Hobby" widmen, was biologisches Gemüse und auch gewisse Tierlein betrifft. Fest steht eines, ich werde einige dieser lieben weißen männlichen Truthähne in kleinem Zustand kaufen und dann bis zur Schlachtreife großziehen. Hab diese Produkte in D von einem Bauern gekauft, die waren nach der Säuberung (Rupfen, ausnehmen, etc.) so mit 40 kg Fleisch dabei. Alleine aus der Brust hat meine Frau 35 Schnitzel geschnitten.

Das ist noch aus der Zeit, als ich in D gelebt habe. Irgendwo 1995 - 2000. Bereits damals haben die Viecher mehr als das Schweinefleisch beim Lebendgewicht gekostet, der Bauer hatte eine begrenzte Kapazität, im Frühjahr musste man sich mit Anzahlung anmelden.

Schön. Ich weiß, dass das nicht so einfach ist, da ist eine bestimmte Vorgabe dabei, das geht bis am Schluss, - kurz vor dem Schlachten, mit Fütterung von Walnüssen, etc. Manche schwören auch auf Rum.
Sagen wir so, eine Spezialität, die in eine Art der Liebhaberei ausgeht, - aber, das will bezahlt sein.

Genauso ist es mit dem Gemüse. Viele haben erkannt, dass sie sich mit dem gekauften Sch. die Gesundheit kaputt machen. Und das Wort "Bio" ist in den Supermärkten schon lange keine Garantie mehr. Ich gehe davon aus, dass der Kunde im Umkreis sowas wie Vertrauen benötigt, und dann ist er auch bereit, mehr zu bezahlen, - es geht ja um die Qualität dessen, was er der Familie auf den Teller gibt.

Wenn ich also, was ich auch schon früher in D gemacht habe und was bei mir auf Erfahrung beruht, dann wieder anfange, Bio-Gemüse und Obst zu fabrizieren, damit meine Familie was Gescheites und vor allem Gesundes zu Essen bekommt, dann wird das mit Sicherheit nicht so zu begrenzen sein, dass es genau bemessen ist. Da wird sicher mehr dabei herauskommen. Das wiederum werde ich an die Bekannten verkaufen, die mir einen Vorschuss an Vertrauen entgegen bringen, was ich auch jederzeit mit persönlichen Begehungen untermauere.

Was ich nicht selbst verbrauche, nicht verkaufe und nicht einfrieren kann, das kommt auf den Kompost. Da ist ein Grundgesetz, damit meine Arbeit und die Qualität auch entsprechend honoriert wird.

Natürlich kann man sich fragen, warum die Bauern das nicht schon früher gemacht haben. Zum einen war man der irrigen Meinung, dass man dem Niedergang der Preise mit höherer Produktion, mit mehr Maschinen und mehr ha begegnen kann. Ging eine Zeitlang, stellt sich aber jetzt als Trugschluss heraus.

Daneben war die Erkenntnis, lieber mehr zu bezahlen, wenn man bessere Qualität bekommt, nicht geboren. Die meisten waren der Meinung, je billiger das beim Aldi ist, umso besser ist die Qualität.

Viele sind auch jetzt nicht in der Lage, das Angebot in den Supermärkten zu verifizieren. Erst heute habe ich gesehen ( bei uns ist auch am Sonntag geöffnet), dass es da Leute gibt, die einen Irrsinnspreis für Erdbeeren bezahlen, die schön rot und so groß sind, dass man sie fast mit kleinen Paprikaschoten verwechseln kann, wenn die Farbe stimmen würde. Die Viecher haben absolut keinen Geschmack, sind mit irgendwelchen Substanzen hochgejubelt, - ich weiß nicht einmal, woher sie kommen, - vielleicht aus Israel.

Würde meine Frau sowas kaufen, dann hinge nicht nur der Haussegen bei uns schief, der wäre dann am A. Aber meine Frau weiß sowieso, was Blödsinn ist. Wir kaufen und essen die Erdbeeren, wenn sie aus dem Land kommen, dann sind sie zwar kleiner, aber sie schmecken nach Erdbeeren. Und zu einem viel günstigeren Preis, von dem der Bauer auf dem Markt, der sie dort verkauft, auch noch leben kann.

Das nur als Beispiel, wie sehr der Kunde auf den Markt Einfluss nimmt, - und oft zum Schaden des Bauern. Dass er sich in weitere Folge damit selbst schadet, kapiert er noch nicht, - erst dann, wenn es zu spät ist.


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