Olivia, Du übersiehst bei Deinem Urteil über Ärzte einiges ….
Was mich persönlich betrifft, so bin ich privat versichert und muss neben sehr hohen Beiträgen auch eine sehr hohe Selbstbeteiligung zahlen. ........ Einen guten und kompetenten Arzt zu finden, das ist sowieso schwierig. Und genau diese Ärzte nehmen oft keine Kassenpatienten mehr, ........
Wenn Menschen jedoch schwer krank sind, dann sollte man ihnen eine Umgebung zur Verfügung stellen, die der GESUNDUNG dient ......
Dazu würde aber gehören, dass bestimmte Leistungen eingeschränkt werden und das
.. vorweg ich war in DE 40 Jahre Privatversicherter, ich weiß von was ich rede! Mein Buch Manuskript: „Weiße Schatten“, zwischen Abrechnungsbetrug und Kunstfehler, die Kumpanei im medizinisch industriellen Komplex, .. schlummert vor sich hin. Ich beschreibe dort 40 Jahre selbsterlebtes. Ich bringe mal ein paar Splitter:
Seit Jahren ist es gang und gäbe, dass Ärzte immer den höchsten Steigerungsfaktor bei den ertragreichen GOÄ-Ziffern abrechnen. Der 3,5 fache (mittlerweile alles schwierigst & zeitaufwendigst), gegenüber dem 2,3 fachen lässt die Kosten explodieren. Der VN muckt aber auch nicht auf. Kreative Abrechnungsgesellschaften werben quasi, wie man den Privatpatienten ausquetschen kann. Die Prämien in der PKV explodieren und treiben die VN mittlerweile in den Ruin.
„Kunstfehler“: Ich hatte das Pech, dass meine PKV zugleich der Haftpflichtversicherer der Klinik war. Für wen ergreift die Versicherung dann wohl Partei? In einem anderen Fall wurde die im Rö-Bild und MRT zu erkennende Fraktur eines Fingergelenks übersehen, mit irreparablen Folgen. Die Uniklinik (Freistaat BY) hat sich vehement gewehrt zu zahlen. Im Prozess, habe ich nur durch einen Trick die Gutachter neutralisiert. Ich behauptete (sehr überzeugend) zwei international namhafte Handchirurgen hätten meine Auffassung bereits bestätigt, dann erst knickten der eine ein und ich gewann. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, …….
Eine Zahnärztin bohrt in meinen Backenzahn, wo bis zur Pulpa noch einiges an Substanz da war und beginnt ungefragt eine „Wurzelkanalbehandlung“ (Modetrend #1), bringt ja ein vielfache an Kohle als eine Kunststofffüllung. Ich – damals bereits ziemlich erfahren mit Arzthaftung – verliere den totsicheren Prozess vor dem AG, die Richterin (die Quote "w" rollt auf uns zu) begeht gröbste Verfahrensfehler. Eine Berufung gerade möglich (Streitwert € 700) scheitert, weil ich keinen Anwalt finde der mich gegen das unhaltbare Urteil beim LG vertreten hätte, selbst als ich eine Streitwerterhöhung von € 1.500 anbiete. Das LG lässt mehrfach Sympathie für meine Position erkennen, kann mir aber einen Pflichtanwalt nicht zuordnen, weil die Hürden hierfür vom BGH unüberbrückbar sind. Meine Verfassungsbeschwerde dagegen wurde nicht einmal zur Entscheidung angenommen. In einem anderen Fall vor dreißig Jahren hatte man meinen Antrag dort wenigstens noch geprüft.
Es stinkt, und es stinkt mittlerweile überall!
--
"Die glücklichen Sklaven sind die erbittersten Feinde der Freiheit" (Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)