Tut mir leid, ich kann nichts damit anfangen. Kommt mir vor wie Geschwurbel

Mephistopheles, Donnerstag, 26.11.2020, 15:09 (vor 1241 Tagen) @ Rybezahl2214 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 26.11.2020, 15:19

Hallo!

Wer sich für Geschichtsphilosophie interessiert, dem sollten mindestens dem Namen nach Oswald Spengler (Der Untergang des Abendlandes), Arnold J. Toynbee (Der Gang der Weltgeschichte), Ibn Khaldun (Die Muqaddima: Betrachtungen zur Weltgeschichte) und evtl. noch David Engels (Auf dem Weg ins Imperium) bekannt sein.

Ich bin nun über Thomas Wangenheim gestolpert, der dieses Buch geschrieben hat: Kultur und Ingenium.
http://www.schmidtsche-vbh.de/ansehen_kui.html

Hier eine Leseprobe:
http://www.schmidtsche-vbh.de/pdf/kultur_und_ingenium_leseprobe.pdf

Ich möchte das zur Kenntnis geben bzw. in die Runde fragen, ob bereits bekannt und wenn, wie zu bewerten? Ich kann dazu noch nicht viel sagen, aber es scheint mir eine interessante Lektüre zu sein.

Hier fehlt der Kerngedanke, den Oswald Spengler in wenigen Sätzen klarmacht.

Nach Spenglers Auffassung ist menschliches Leben eine unaufhörliche Abfolge von verschiedenen unterscheidbaren Kulturen, die sich bereits in der Steinzeit nachweisen lassen (Gravettien Kultur, Magdaleinen kultur, Linearbandkeramische Kultur) und einigen wenigen Hochkulturen, die ein genau definiertes Lebensalter von etwa 1000 Jahren haben. Eine Frühzeit, ein Heranwachsen, eine volle Blüte und Reife, ein Alter und ein dahinsiechen. Das Alter äußert sich wie beim Menschen darin, dass die Kultur noch in voller Kraft steht und unüberwinfdbar erscheint, jedoch nichts fundamental Neues hervorbrigen kann, während sich in der Jugendzeit der Kultur udie fundamentalen Neuheiten geradezu überschlagen. Das Dahinsiechen einer Kultur äußert sich, wie beim Menschen, darin, dass sie sich nicht mehr gegen Parasiten zur Wehr setzen kann, die schließlich den sterbenden Organismus der Kultur übernehmen, jedoch nicht mehr davon profitieren können und die Kultur weder zerstören (sie ist ja schon tot) noch fortführen (Das heilige faustisch-wissenschaftliche Westen-Reich chinesischer Nation) können.

Ebenso die Odyssee, wo Homer in wenigen Sätzen der einleitung praktisch vollständig das gesamte Thema der Odyssee vollständig umreißt. (Komme mir keiner mit dem Unterschied zwischen Religio und einem Roman! Die Odyssee ist ein zutiefst religiöser Roman genau wie biss heute jede Religion von einem Roman*) gegründet wurde.)

Oder die kürzeste Zusammenfassung. E = MC2, welche die Identität von Energie und Materie fordert und damit alle diejenigen als Schwurbler entlarvt, die meinen das (materielle) Sein wäre aus dem Geist entstanden. Geist und Marterie sind demnach identisch.

Und genau diesen thematischen Gedanken habe ich bei "Kultur und Ingenium" nicht gefunden, weswegen ich das Werk für Geschwurbel halte.

Gruß Mephistopheles

*) das Alte Testament ist aber im Vergleich zum Neuen Testament, da bleibe ich bei meiner Auffassung, der literarische wesentlich wertvollere Roman!


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