Interessanter Punkt. Darf man einen GO anstreben? Unter welchen Voraussetzungen?

Naclador, Göttingen, Freitag, 27.09.2019, 09:35 (vor 1890 Tagen) @ Silke3698 Views

Liebe Silke,

Jeder, der sich halbwegs mit dem Debitismus und seinen Gesetzmässigkeiten
beschäftigt hat weiss, dass es für das immer weiter notwendige globale
Wachstum keine Alternative als nur einen ungeordneten Zusammenbruch mit
noch sehr viel schlimmeren Folgen als bei einem etwas geordneteren und
kompetenteren weiter machen gibt.

Das ist, kurzfristig gedacht, zutreffend. Andererseits, weiß auch jeder, der sich mit dem Debitismus befasst hat, dass die Fallhöhe mit jedem Weitermachen wächst.

Ob ein GO jetzt das kleinere oder das größere Übel darstellt, hängt wesentlich von zwei Dingen ab:

1. Wie groß kann die Fallhöhe maximal werden?
2. Wie schlimm trifft uns ein GO heute verglichen mit einen GO später?

Für mich ist die Antwort alles andere als trivial.

Wir können nicht zwischen einer guten und einer schlechten Option sondern
nur zwischen einer schlechten und einer noch schlechteren wählen.
Dafür braucht man aber nicht Ideologie und Propaganda sondern
Kompetenz und Wissen.
Finden die ganzen aktuellen Altschuldner keine Neuschuldner mehr gehen sie
unter und reissen dabei die ganze Welt mit in den Abgrund samt allem, was
uns wertvoll, wichtig und überlebenswürdig scheint.

Das ist nicht ausgemacht. Es mag auch einzelne Schuldner geben, die ausreichend Nachschuldner finden. Dann muss man sich fragen: Rette ich mehr, wenn ich den Kollaps heute in Kauf nehme, oder wenn ich den Kettenbrief weiter perpetuiere.

Partielle Resets hat es in der Geschichte immer wieder gegeben. In einem globalisierten System sind die Risiken allerdings ungleich höher.

Ich fing nämlich gerade eben an zu "verstehen", daß es beim

Debitismus

u.a. ganz wesentlich auch um dieses "ewige" Wachstum geht, weil es vor

dem

G.O. unbedingt angestrebt werden muß, damit dieser so spät wie
möglich kommt.

Wie gesagt: das vergrößert notwendig die Fallhöhe. Das mag bis zu dem Punkt gehen, wo die Fallhöhe so groß wird, dass der unvermeidliche GO die Auslöschung der Menschheit bedeutet. Ich denke nicht, dass wir diesen Punkt heute schon erreicht haben.

Ja. So ist es.
Wer gern einen Systemabbruch anstrebt sollte erst einmal eine Krisenregion
dieser Welt aufsuchen und dort als Freiwilliger bei irgendetwas mit
helfen
, was er selbst vertreten kann und was irgendwelchen Menschen
hilft, was die Welt irgendwie besser macht.
Dann möchte ich mal sehen ob er danach immer noch meint, dass ein Abbruch
eine erstrebenswerte Option ist.

Die Frage ist ja nicht, OB es zu einem Abbruch kommt, sondern WANN.


Liebe Grüße
Silke

Wenn man es aber mit Dir hält und einen Abbruch UM JEDEN PREIS vermeiden will, dann sollte man alles daran setzen, neue Verschuldungsräume zu erschließen, und das bedeutet: Expansion ins All. Der erste Schritt wäre die Einrichtung einer permanenten Mondkolonie.

Je weiter wir im Sonnensystem und später darüber hinaus expandieren,

1) desto größer werden unsere Möglichkeiten, Nachschuldner zu finden.
2) desto größer wird die von uns nutzbare Gesamtenergiemenge, also unsere Ordnungsfähigkeit.
3) desto größer sind unsere Überlebenschancen, wenn ein Teilsystem unserer Zivilisation falliert.

Gruß,
Naclador

Gruß,
Naclador

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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