Wünschelruten-Report
Hallo Rain,
was für Themen einem hier immer über den Weg laufen, Wahnsinn. Ich lerne ständig!
Bei einem wissenschaftlichen Versuch muß zunächst eine Theorie der
Funktionalität vorliegen. Daran fehlt es bei den Versuchen mit
Wünschelruten.
Nein, eine Theorie braucht es dafür nicht, es reicht, wenn man untersucht, ob die Rutengänger tatsächlich das leisten, was sie behaupten. Wie das funktioniert, ist zunächst einmal unerheblich.
Wenn Wasser durch die Erde fließt, erfolgt das immer in Rissen und
Spalten, dort sind Spannungsunterschiede.
Das bei weitem meiste Wasser unter der Erde fließt allerdings gar nicht, sondern liegt relativ statisch und flächig im vollgesogenen Sediment vor.
Die bislang aufwändigste Studie zu dem Thema war wohl die Münchener Studie von Prof. Betz et al.:
Wagner. H., H.-D. Betz, and H. L Konig, 1990. Schlussbericht 01 KB8602,
Bundesministerium fur Forschung und Technologie.
Auseinandergenommen im Sceptical Enquirer:
https://skepticalinquirer.org/1999/01/testing-dowsing-the-failure-of-the-munich-experim...
Wenn man die Daten richtig darstellt, ist es offensichtlich, dass die Trefferquoten der Rutengänger nicht von Zufall zu unterscheiden waren.
Und das, obwohl Prof. Betz von der Rutengängerei überzeugt war, und obwohl die Rutengänger alle der Meinung waren, dass es sich bei den durchgeführten Experimenten um valide Tests ihrer Fähigkeiten gehandelt hat.
Für mich ist das dann keine Parawissenschaft mehr, sondern handfeste Bauernfängerei.
Gruß,
Naclador
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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson