Noch ein Augenöffner

Tempranillo, Donnerstag, 04.04.2019, 13:18 (vor 2058 Tagen) @ Tempranillo5675 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 04.04.2019, 14:17

Alain Sorals Verlag Kontre Kulture legt Maurice Bardèches *Was ist der Faschismus* neu auf, aus dem ich vor einigen Monaten zitiert habe.

E&R: *Der Autor versucht die Grundlage des faschistischen Ideals herauszuarbeiten, den Versuch, einer dritten, gegen die liberalen Demokratien und den Kommunismus gerichteten Ordnung und warnt vor einem falschen Faschismus, den man an diesen Merkmalen erkennen könne: "Er verhängt wegen Verstößen gegen die Menschenrechte Gefängnisstrafen und predigt den Fortschritt, aber er respektiert die Milliarden und die Banken sind auf seiner Seite".*

Blöder kann man es also gar nicht anstellen, als Maßnahmen der Hochfinanz-Lakaien Macron und Merkel als faschistisch zu bezeichnen, selbst wenn wir Methoden beobachten können, die den hündchenhaft konditionierten Westmenschen automatisch an Adolf und Benito denken lassen.

Maurice Bardèche war zusammen mit Louis-Ferdinand Céline, Paul-Antoine Cousteau, Marcel Déat und Lucien Rebatet einer der wenigen und ist es leider bis heute geblieben, der verstanden hat, daß man die politische Szenerie ganz anders einteilen muß, als das amerikanisch enthirnte Systemlinge zu tun pflegen.

Dieses Schema enthält jene Gegensätze, auf die es ankommt und die sogar über Krieg und Frieden, Weiterleben und Tod entscheiden:

Kapitalistisch - Antikapitalistisch
Internationalistisch - Nationalistisch
Multikulturell/durchmischt - Leitkulturell/ethnisch homogen
Elitistisch - Populistisch
Demokratisch - Undemokratisch

Jetzt wissen wir auch, weshalb alle autoritären Staatsformen, die zum Teil sehr viel weniger totalitär, unterdrückend, terroristisch sowie kriegs- und mordgeil gewesen sind als die menschenrechtlichen Demokratien jeden Tag wie die Verkörperung der Ur-Bösen dargestellt werden: sie waren und sind dem raubkapitalistischen Globalismus im Wege.

Von diesem Punkt ausgehend erklärt beispielsweise der Sozialist und Gewerkschafter Francis Delaisi, weshalb Angloamerika den Zweiten Weltkrieg angezettelt und sich jedem Versuch der Verständigung verweigert hat.

Macht man sich klar, daß Henri IV (*Jedem Franzosen am Sonntag ein Huhn im Topf*) ein Dekret zur Bekämpfung des Wuchers erlassen hat, und wir bei dem sehr populistischen Louis XVI ähnliche Tendenzen feststellen können, erscheint die demokratische Revolution von 1789 schlagartig in einem neuen und wenig vorteilhaften Licht.

Auf der sozialen Schiene finden wir im 19. Jahrhundert Otto von Bismarck und Napoleon III. Wegen seiner herausragenden wirtschaftlichen und sozialen Erfolge wurde das Bismarck-Reich von den westlichen Demokratien und ihrem russischen Verbündeten im Ersten Weltkrieg vernichtet.

Möglicherweise spielt etwas ähnliches auch bei Napoleon III. eine Rolle? Vielleicht hatten sehr einflußreiche und kapitalstarke Kreise großes Interesse daran, den sozialen Populisten Napoleon III. loszuwerden und haben auch aus diesem Grund den Krieg mit Preußen-Deutschland vom Zaun gebrochen, (Drumont)?

Tempranillo

Quelle: https://www.egaliteetreconciliation.fr/Evenement-Kontre-Kulture-Qu-est-ce-que-le-fascis...

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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