Sehr spannend.

nereus, Mittwoch, 06.03.2019, 08:18 (vor 2091 Tagen) @ Mephistopheles5200 Views

Hallo Meph!

Da hast Du ein interessantes Thema auf der Agenda, wenn Du schreibst:

Bei aller Unterschiedlichkeit der von sozialistischen Theoretikern über viele Jahrhunderte hinweg ersonnenen Utopien (wie Thomas Morus' „Utopia“ oder Campanellas „Sonnenstaat“), oder in der Realität etablierter Systeme, lassen sich drei Konstanten erkennen: Kampf gegen die traditionelle Familie, Kampf gegen das Privateigentum und Religionsfeindschaft (ab dem historischen Moment, in dem Gott abgeschafft ist).

Da fallen doch glatt Zirkel und Winkelmaß vor Schreck auf das musivische Pflaster. [[freude]]

Das Ziel besteht in jedem Fall in der totalen, nur mit Mitteln äußerster Gewalt herstellbaren Gleichheit aller Menschen, in deren ausschließlicher Hinwendung an die gemeinsame Idee und die absolut bedingungslose Unterwerfung unter das Kollektiv.

Keine schlechte Idee, aber immer wieder grottenschlecht umgesetzt.

Das menschliche Individuum besitzt nur insofern einen Wert, als es zum nützlichen Rädchen im Getriebe wird. Als Vorbild dient sozialistischen Theoretikern vielfach der Bienenstock oder der Ameisenhaufen, der als lebende Entität begriffen wird, der seinen Bewohnern erst die Existenz ermöglicht.

Was so ganz falsch ja nicht ist.

Dass noch jedes realisierte Experiment furios gescheitert ist, tut der Idee als solcher offensichtlich keinen Abbruch.

So ist es, denn der Faszination solcher Ideen kann man sich schwer entziehen.
Doch wo liegt das Problem des Scheiterns?

Die Konsequenzen des gegenwärtig praktizierten Systems des Wohlfahrtsstaatssozialismus sind offensichtlich und bestätigen eindrucksvoll die These von einem dem Sozialismus inhärenten Todestrieb. Der kulturelle Verfall, der moralische Niedergang - vor allem aber die Kinderlosigkeit (die schon in wenigen Generationen zu einer Austrocknung des vorhandene Genpools der infizierten Gesellschaften führen wird) - sind schwer zu missdeuten: Sozialismus = Tod.

Das sehe ich ein wenig anders, vor allem bezüglich des Todestriebs.
Belassen wir es zunächst bei der Idee der Gleichheit und dem Kollektiv.
Ein funktionsfähiges Kollektiv kann es nur geben, wenn eben nicht alles gleich ist und jeder seine Fähigkeiten dort einsetzt, wo sie der Mehrheit nützen.

Ich zitiere daher einmal Rudolf von Sebottendorf, also jemand der auf der Watchlist steht und bei dem einige schon bei der Erwähnung seines Namens in Panik geraten.
Der schrieb 1933 in seinem Buch: Bevor Hitler kam, u.a. auf Seite 24.

Was uns (germanische Logen) von der Freimaurerei trennt, ist unsere Weltanschauung. Wir betrachten die Welt – die Umwelt – als ein Produkt des Menschen. Die Freimaurer sagen, der Mensch ist das Produkt der Verhältnisse. Wir kennen keine internationale Brüderschaft, sondern nur völkische Belange, wir kennen nicht die Brüderschaft der Menschen, sondern nur die Blutsbrüderschaft.

Was durchaus interessant begann, stapft danach auf einen neuen Irrweg.
Aber es geht noch weiter.

Wir wollen frei sein, aber nicht in der Freiheit der Herdenmenschen, sondern in der Freiheit der Pflicht.
Wir hassen das Schlagwort von der Gleichheit. Der Kampf ist der Vater aller Dinge, Gleichheit ist der Tod.

Das ist was dran, wobei Kampf eben nicht nur kriegerisch gemeint ist.
Keine Entwicklung/Bewegung läßt sich ohne Potentialdifferenz herleiten. Das lehrt schon die Physik.

Wir wollen leben, lang und glücklich leben. Unsere Ansicht von der Gleichheit ist die Gleichheit der Pflicht. Wir wollen jeden einzelnen von uns so tüchtig wie möglich machen, damit er die Pflicht nicht als Last, sondern als ein Stück von sich selber empfindet.

Danach wird es nicht mehr öffentlich zitierbar, weil viel zu rigoros und leider auch zu platt. Doch neben den Ausfällen findet sich kurz danach wieder Beachtliches.

Wir verneinen die Lehren der Freimaurerei, daß die Verhältnisse den Menschen bilden; daß ist eine Lehre, die der Marxismus aufgenommen hat und mit der er den Leuten schmeichelt, denn wenn es so ist, dann ist der Mensch frei von Verantwortung. Solche materialistische Anschauung führt zum Verfall.

Alle sozialistisch-kommunistischen Experimente haben das nachdrücklich bewiesen.
Doch mit Zwang agierten auch die Braunen.
Die berechtigte Kritik hat (leider) nichts Besseres erschaffen.

Ich belasse es erst einmal dabei, aber die ähnlichen Gedanken von Sebottendorf und Schafarewitsch haben es in sich und deuten an, daß die Schwarzweiß-Malerei der allzeit argumentierenden Wadenbeißer-Ideologen für die Tonne ist.

Dem erwähnten (angeblichen) Todestrieb sind sich die Massen überhaupt nicht bewußt, ganz sicher aber denen, welche die Injektionen setzen.
Nicht die Masse will sterben, sondern die Hintertanen wollen eine andere Masse, daher muß die bisherige gestorben werden.
Schau Dir nur wieder die brandaktuellen neuen Umerziehungsexperimente an!
Und da sie grandiose Psychologen sind, wissen sie, wie man „am besten“ stirbt.
Nur DAS war und ist der Sinn aller kommunistischen Experimente mit ihrem platten Materialismus.

Jetzt wissen wir auch, warum das Christentum so fanatisch bekämpft wurde und immer noch wird, bis es zur Folklore erstarrt.

mfG
nereus


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