Nur kurz dazu
Liebe Silke,
vor zwei Tagen hatte ich schon die Absicht, dir diesen Brief zu schreiben.
In deinem vorgestrigen Satz
Nur Das System kann etwas (da Machtposition) – die Systemelemente können nicht (da Ohnmachtsposition).
und durchgehend in deinem jetzigen Beitrag wird noch viel zu sehr in institutionellen, personalisierten und greifbar-dinglich-materiellen (Position, Element, Untertan, usw. usf.) Abhängigkeiten gedacht und damit – in Worten von Hans-Peter Dürr – in der 'Apfelpflücksprache' formuliert. Das vor allem in der heutigen Zeit vorherrschende (wissenschaftliche) Denken in relationalen und funktionalen Zusammenhängen, wie es von einigen Usern in ihren Beiträgen hervorgehoben wird, kommt leider immer noch zu kurz. Eben keine Welt der Äpfel- oder der Billardkugeln, sondern das Reich von Potenzialitäten – der Offenheit, Gestalten, Schwingungen, Beziehungen, Wirkverhältnisse und Kräfte –, die, wie wir mit C. F. von Weizsäcker wissen, wieder in der alten Sprache formuliert werden müssen, weil keine andere zur Verfügung steht.
Wir sind noch viel zu sehr dem alten Denken verhaftet in der überlieferten und nicht ersetzbaren Sprache. Gültig bleibt Ashitakas Signature: "… Wer das Wort neu ordnet, der versteht, wie die Welt im Innersten funktioniert."
Die Ursachen der in den letzten Jahrzehnten erarbeiteten Systematiken werden auf einer Metaebene sehr einleuchtend und überzeugend zusammengeführt, so dass sich am Ende nicht immer dieselben Lager in einem "Religionskrieg" befinden.
Aber, was noch nicht ist, kann und wird auch noch werden – es dauert nur seine Zeit!
Liebe Grüße – Ostfriese